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Software: Fertigung von Action-Trackchairs mit moderner CAD-Software

Offroad-Rollstühle sind eine Lebensbereicherung für behinderte Menschen – so auch für den Sohn des Firmeninhabers von Action Manufacturing. Kundenspezifische Produktionen ermöglicht die Software Radan von Vero Sofware. Das CAM-System arbeitet ohne Schnittstelle direkt mit „SolidWorks“ zusammen. Um Abkantpressen offline zu programmieren, wird Radbend eingesetzt.

Zeit in der Natur zu verbringen oder eine unebene Straße zu überqueren, kann für diejenigen, die auf Rollstühle angewiesen sind, eine schwierige oder unmögliche Situation darstellen, die sie ohne Hilfe nicht meistern können. Deswegen hat hat sich Tim Swenson, Eigentümer von Action Manufacturing, dafür entschieden, etwas an dieser Situation zu ändern.

Schicksalsschlag bringt die Idee zu Offroad-Rollstühlen

Nachdem sein damals 16-jähriger Sohn Jeff 1998 durch einen Unfall gelähmt wurde, nahm Tim Swenson die Herausforderung der Mobilitätssteigerung seines Sohnes in die eigenen Hände. Er entwarf einen Rollstuhl, der anstelle von Rädern einen Raupenantrieb verwendet, um die ultimative Beförderung zu gewährleisten. Swenson, der fast 30 Jahre lang einen Motorsporthandel besaß, erklärt: „Nachdem wir das Geschäft an unseren zweiten Sohn Jim verkauft hatten, beschlossen wir, etwas für Jeff zu bauen, damit er wieder Dinge tut, die er auch vor seinem Unfall getan hat. Was uns dann eingefallen ist, ist ein überaus einzigartiges Produkt.“

Den Prototyp „Action Trackchair“ hat es vor Swenson’s Einführung auf dem Markt im Jahr 2009 in dieser Form nicht gegeben. „Es gab ein paar Leute, die schon Offroad-Rollstühle hergestellt haben, aber keine größeren Mengen. Wir sind wirklich die ersten weltweit, die eine größere Menge von Offroad-Rollstühlen produzierten.“ Swenson hat schnell festgestellt, dass der Action Trackchair auch attraktiv für Landwirte oder andere Personenkreise ist und hat beispielswiese einen Stuhl an ein behindertes Mädchen in Kenia ausgeliefert, den es mit ihrem Kinn bedienen kann. Erhältlich ist der Rollstuhl in 16 verschiedenen Modellen. Jeder Stuhl ist dabei individuell und maßgeschneidert. „Wir schauen, welche Größe Sie brauchen, welche Farben Sie wollen und ob es ein rechtes oder linkes Steuerelement sein soll. Es gibt viele Accessoires, die Sie zusätzlich hinzufügen können“.

Über Mazak-Laser auf Radan gestoßen

Um die kundenspezifische Produktion zu ermöglichen benutzt Action Manufacturing seit Januar 2016 die Software Radan der Vero Software GmbH, deren Vertriebspartner 3D Concepts ist. Auf Radan stieß Swenson, als er einen Mazak-CO2-Laser erworben hat, der mit dieser Software ausgestattet war. Radan ist eine der weltweit führenden CAD/CAM/MRP-Software-Lösungen für die blechverarbeitende Industrie und bietet Applikationen für Stanzen, Lasern, Abkanten, Design und Produktions-Management.

Um in Radan Teile zu programmieren, erzeugt Darren Nelson, Leiter der Fertigung, Forschung und Entwicklung von Action Manufacturing, 3D-Modelle in „SolidWorks“. Die Volumenmodelle werden dann direkt in Radan importiert, wo das entsprechende NC-Programm erzeugt wird. Das CAM-System arbeitet ohne Schnittstelle direkt mit „SolidWorks“ zusammen. Das Programm wurde für die Entwicklung der Produkte bereits 2015 eingeführt.

Radbend importiert Baugruppen

Radbend ist eine Lösung von Radan, um Abkantpressen offline zu programmieren. In Radbend ist ebenfalls ein „SolidWorks“-Plugin verfügbar, das den Benutzern hilft, zwischen den beiden Lösungen zu interagieren. Das Radbend-Plugin ermöglicht es durch einfaches Klicken auf das Radbend-Symbol in „SolidWorks“, 3D-Daten in Radbend zu übertragen. „Radbend kann Baugruppen aus ‚SolidWorks‘ importieren und die Abwicklungen für den Laser herstellen“, erklärt Darren Nelson, der damit die Abkantpressen programmiert, die nicht mit einer CNC-Steuerung ausgestattet sind. Trotzdem plant Action Manufacturing im Rahmen seiner Expansionen eine CNC-Abkantpresse sowie einen weiteren CNC-Laser einzusetzen.

Radan und Radbend haben die Effizienz und Genauigkeit in der Firma gesteigert bei gleichzeitiger Reduzierung von teurem Restmaterial. Action Manufacturing plant demnächst die Papierunterlagen aus der Werkstatt zu verbannen, auf denen aus Radbend heraus dieBiegereihenfolge für die Maschinenbedienern ausgedruckt ist. „Der Bediener soll in Zukunft nur noch auf die Steuerung schauen, um den nächsten Schritt zu sehen“, erklärt Darren Nelson. „Er wird dann nur noch das entsprechende Teil aus dem Laser nehmen, um es anschließend auf der Abkantpresse zu biegen.“

Präzisionsteile mit extrem engen Toleranzen

Die Einführung von Radan hat die Fähigkeit des Unternehmens zur Herstellung von Präzisionsteilen mit extrem engen Toleranzen gefestigt.„Wir programmieren dabei die Löcher so eng aneinander, dass sie für die Grundierung und Farbe mit gerade genug Platz überdimensioniert sind, damit der Lack keine Risse bekommt, wenn wir alles zusammensetzen“, so Darren Nelson. „Alle Löcher, die wir zum Verbinden verwenden, werden mit dem Laser geschnitten, und wir messen nur einmal: Wenn wir den Stuhl programmieren. Es ist kinderleicht.”

Radan hat die Gesamtflexibilität in der Produktion erhöht und macht die Programmierung und Herstellung komplexer Teile einfacher als je zuvor. „Mit Radan und der Laserschneidmaschine können wir sehr genau produzieren. Wir sparen zudem enorm viel Zeit vom Prototyp bis zur Serienfertigung“, so Darren Nelson. „Vorher musste ich alles von Hand anlegen, die Löcher bohren und dann in die Abkantpresse legen. Mit dem Laser ist alles perfekt, es sei denn, Sie programmieren falsch. Was man trotzdem leicht beheben kann. Selbst Sonderteile hat man in 15 Minuten gefertigt.”

Ursprünglich entwickelt, um einem jungen Mann zu helfen, hat der Action Trackchair den Weg für weitere Innovationen von Action Manufacturing geebnet. Die wachsende Produktlinie des Unternehmens enthält zum Beispiel auch einen ActionTrack „Picker“, mit dem im Verkehr überfahrene Tiere berührungslos aufgenommen und in einen Korb abgelegt werden können.

Action Manufacturing wird erweitern

Das Unternehmen wird seine Produktlinie erweitern und hat deswegen und für die benötigten Maschinen 12.000 Quadratmeter Gebäudefläche angebaut. „Der Bau von Trackchairs war anfangs ein familiäres Bedürfnis“, sagt Darren Nelson, „das sich inzwischen immer mehr ausgebreitet hat. Um mehr Artikel anzubieten, brauchen wir jetzt auch entsprechend mehr und unterschiedliches Equipment.”

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