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Die letzte Cutting World fand 2018 zusammen mit dem Deutschen Schneidkongress statt. 2023 soll es nun wieder soweit sein. Die Veranstalter nutzten die Pause zur Anpassung des Konzeptes für das Veranstaltungsduo.
Foto: Messe Essen
Die letzte Cutting World fand 2018 zusammen mit dem Deutschen Schneidkongress statt. 2023 soll es nun wieder soweit sein. Die Veranstalter nutzten die Pause zur Anpassung des Konzeptes für das Veranstaltungsduo.

Laserschneiden

Was zeigt die Cutting World 2023

BLECH sprach mit den Verantwortlichen der Cutting World und des Deutschen Schneidkongresses über das neue Konzept für 2023 und die erwarteten Trends.

Durch Corona liegt das letzte Veranstaltungsduo Cutting World und Deutscher Schneidkongress schon etwas zurück. Torben Wegner, Geschäftsbereichsleiter Unternehmensentwicklung der Messe Essen, und Gerhard Hoffmann, Veranstalter des Deutschen Schneidkongresses erklären, wie sich die Veranstaltung entwickelt hat und was die Besucher im kommenden Jahr erwartet.

Herr Wegner, die Cutting World ist ja eine sehr spezialisierte Messe und beschäftigt sich ausschließlich mit allem um das Thema Schneiden. Macht es Sinn, in der breiten Messelandschaft so eine spezialisierte Messe durchzuführen?

Herr Wegner: Auf jeden Fall! Entstanden ist die Messe ja aus dem etablierten und renommierten ‚Deutschen Schneidkongress‘. Und aus diesem Rahmen gab es immer wieder den Wunsch, den hochkarätigen Kongressteilnehmern auch Schneidanlagen live zu zeigen. Wir haben dann diese Idee zusammen mit dem ‚Schneidforum‘ aufgegriffen und umgesetzt. Die Idee ist also aus der Branche heraus geboren.

Ist denn der Markt, beziehungsweise der Bedarf, gerade, wenn es vorwiegend um das Trennen von Metall geht, dann auch groß genug, für eine eigene Messe?

Herr Hoffmann: Egal, was letztlich mit Metall produziert wird, der erste Schritt in der Prozesskette ist immer der Zuschnitt. Die Marktgröße lässt sich nicht exakt darstellen. Aber wenn man verschiedene Zahlen miteinander vergleicht, kommt man auf eine stattliche Zahl von installierten Schneidanlagen in Deutschland. Das ist ein beachtlich großer Markt mit einem geschätzten Umsatzvolumen von über einer Milliarde Euro an Neumaschinen.

Herr Wegner: Man darf, was die Aussteller-Zielgruppe angeht, auch nicht nur die Anlagenhersteller im Blick haben. Eine Teilnahme an der Cutting World als Aussteller kann auch für viele Lohnfertiger interessant sein, die auf Besucher treffen, die vielleicht bestimmte Teile selbst schneiden, andere Bereiche aber nach außen in die Lohnfertigung geben.

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Torben Wegner: „Eine Teilnahme an der Cutting World als Aussteller kann auch für viele Lohnfertiger interessant sein, die auf Besucher treffen, die vielleicht bestimmte Teile selbst schneiden, andere Bereiche aber nach außen in die Lohnfertigung geben.“
Foto: Messe Essen GmbH
Torben Wegner: „Eine Teilnahme an der Cutting World als Aussteller kann auch für viele Lohnfertiger interessant sein, die auf Besucher treffen, die vielleicht bestimmte Teile selbst schneiden, andere Bereiche aber nach außen in die Lohnfertigung geben.“

Die letzte Messe war 2018. Wie viele Aussteller und Besucher haben das Angebot damals wahrgenommen?

Herr Wegner: Wir hatten rund 30 Aussteller und etwa 500 Besucher. Viele waren davon Kongressbesucher, aber es kamen auch schon Besucher, die rein zur Messe wollten. Auch aus unserer Sicht war die Premiere damit eine kleine Veranstaltung. Das deckt sich jedoch mit Erfahrungen bei anderen Neu-Projekten. Meist ist dort zu Beginn die Frequenz eher zögerlich und wächst dann im Laufe der Veranstaltungsjahre.

Was ändert sich 2023 im Vergleich zu 2018?

Herr Wegner: Wir haben an vielen Stellschrauben gedreht und die Cutting World strategisch weiterentwickelt. Das umfasst mehrere Bereiche. Erstens wird die Messe 2023 in unserem neuen Geländeteil stattfinden. Zweitens haben wir die Cutting World stärker mit dem Kongress verschmolzen, unter anderem gibt es jetzt ein Kombiticket für beide Veranstaltungen. Drittens setzen wir – vor allem jetzt nach der Pandemie – stärker auf den Netzwerkcharakter. Die Branche will sich austauschen und die Cutting World ist die Plattform. Unter anderem können sich Aussteller und Besucher auf einen Networking-Abend freuen. Mit diesen und vielen weiteren Maßnahmen konnten wir bereits Altaussteller erneut gewinnen und auch Unternehmen wie Boschert, Lantek, Mecanumeric und Messer Cutting Systems als Neu-Aussteller für 2023 überzeugen.

Und auf welcher Besucherbasis baut dabei das Schneidforum auf?

Herr Hoffmann: Das Schneidforum ist von Beginn an der Treffpunkt von Experten der Branche. Ob Geschäftsführer, Produktions- oder Forschungsleiter - auf den Schneidkongressen kamen schon immer Top-Entscheider der Schneidwelt zusammen. Und genau das macht es so interessant für Maschinenhersteller, Lieferanten oder auch Endanwender, ihre Schneidlösungen nun auch auf der Cutting World zu präsentieren.

Lässt sich das Kombinationsticket für den Kongress auch bezüglich der Kapazitäten realisieren?

Herr Wegner: Das Nordgelände der Messe Essen wurde 2019 umfassend umgebaut. Da sind wir nun sehr flexibel und in der Lage, auch kurzfristig auf das Besucheraufkommen zu reagieren. Wir wollen durch die Symbiose zwischen Messe und Kongress natürlich auch den Kongress weiter stärken. Wir werden unser Setting immer wieder auf den Bedarf auslegen. Und das ist der passende Schritt für 2023.

Was erwartet den Besucher auf der Messe und dem Kongress? Dreht es sich thematisch rein um das Schneiden von Metall?

Herr Wegner: Natürlich sind die beiden Veranstaltungen sehr Blech-fokussiert. Wirklich im Zentrum steht aber der Prozess. Mit Wasserstrahlschneidanlagen etwa können Sie natürlich auch andere Materialien schneiden. Die langfristige Ausrichtung ist so gedacht, dass ein Besucher – egal welches Material er trennen möchte – hier auf der Cutting World die richtige Lösung findet.

Energieeffizienz und viele neue Innovationen

Und wie weit geht das Messespektrum über die reinen Schneidanlagen hinaus?

Herr Wegner: Neben den Schneidverfahren haben wir auch vor- und nachgelagerte Prozesse wie etwa das Entgraten, Richten, Strahlen, Markieren sowie die Software im Blick.

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Gerhard Hoffmann: „Wir wollen zeigen, dass dadurch Prozesse schlanker, aber auch agiler werden. So lassen sich etwa kleinere Losgrößen viel wirtschaftlicher darstellen.“
Foto: Schneidforum Consulting GmbH & Co.KG
Gerhard Hoffmann: „Wir wollen zeigen, dass dadurch Prozesse schlanker, aber auch agiler werden. So lassen sich etwa kleinere Losgrößen viel wirtschaftlicher darstellen.“

Welche Trends lassen sich denn schon jetzt in der Schneidtechnik erkennen, die dann auf Messe und Kongress zu sehen sein werden?

Herr Hoffmann: Genau das ist das Motto des Kongresses - ‚Trends in der Schneidtechnik‘. Natürlich steht da die Digitalisierung ganz weit vorn. Wir wollen zeigen, dass dadurch Prozesse schlanker, aber auch agiler werden. So lassen sich etwa kleinere Losgrößen viel wirtschaftlicher darstellen. Wir sehen neben den Trend zu immer leistungsstärkeren Anlagen auch den zu weit mehr Ressourceneffizienz. Zudem beschäftigen wir uns auch mit Verfahren wie dem noch recht jungen Wasserstrahl-Suspensions-Verfahren, das in der Wasserstrahltechnologie neue Möglichkeiten eröffnet. Dadurch wird das Wasserstrahlschneiden nicht nur schneller, sondern stößt auch in ganz neue Dicken-Bereiche vor. Auch das Plasmaschneiden hat sich weiterentwickelt. Mittlerweile sind dort ebenfalls sehr hohe Schnittgeschwindigkeiten möglich. Was übrigens auch für den energiefreundlichen Faserlaser gilt, der durch konsequente Weiterentwicklung hohe Wirkungsgrade und hervorragende Schnitteigenschaften erhalten hat. Auch das Autogenschneiden erlebt seine Renaissance durch eine pragmatische Digitalisierung und eröffnet neue Möglichkeiten. Es gibt in allen Bereichen fantastische Innovationen, über die sich die Besucher auf dem Kongress und auch auf der Messe informieren können.

Wichtig sind ja mittlerweile auch die ökologischen Themen. In wieweit werden die Besucher hierzu auf der Cutting World und dem Kongress fündig?

Herr Hoffmann: Gerade jetzt in Zeiten der Energiekrise ist natürlich der Einsatz alternativer Energiequellen ein wichtiges Thema. Hier konnten wir Referenten gewinnen, die zeigen, wie man unabhängiger vom Gas werden kann, oder auch selbst Wasserstoff in ausreichender Menge für seine Schneidprozesse herstellen kann. Auch der Wirkungsrad von Faserlasern wird thematisiert werden.

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Abschließend gefragt: Was macht dieses Veranstaltungsduo zu so einem speziellen Thema zu etwas besonderem?

Herr Wegner: Maßgeschneiderte Special Interest Veranstaltungen bieten Ausstellern wie Besuchern einen unschlagbaren Mehrwert. Unternehmen treffen hier genau ihre Zielgruppe. Die Anwender finden auf einer solchen Plattform für all ihre Fragen konkrete Lösungsansätze und dazu auch die passenden technischen Anwendungen.

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