Die aktuellen Produktionseinbrüche treffen den noch jungen Bereich der Produktionsplattformen offenbar weniger stark als die Industrie allgemein. „Wir bemerken bislang kaum Einbußen in dem von uns vermittelten Auftragsvolumen“, sagt Albert Belousov, der Geschäftsführer von Xometry Europe. Neue Aufträge für CNC- und Blechbearbeitung oder 3D-Druck kämen in nahezu unverändertem Volumen auf die Plattform. Dort können sich zertifizierte Produzenten mit den Orders eindecken.
Digitale Produktionsplattformen und der "Rückholeffekt"
Xometry ist die weltweit größte Plattform dieser Art. Auch ihr CEO und Gründer Randy Altschuler berichtet aus den USA von lediglich kleineren Rückgängen in den vergangenen Wochen. „Die Nachfrage ist weiterhin hoch und auch die Zulieferer haben meist genügend Aufträge“, sagt er. Hinter diesem Trend sieht Altschuler unter anderem das Bestreben vieler Manager, ihre nach Asien ausgelagerte Produktion zurückzuholen. Die aktuelle Entwicklung zeige, wie anfällig Produktionsketten durch die Verlagerung in Billigstandorte seien. Viele Firmen wollten die Herstellung nun wieder in der Nähe habe. Dieser Schritt sei über die Nutzung der noch jungen Produktionsplattformen besonders einfach und schnell möglich.
1.200 Produzenten auf Xometry
Xometry bietet seinen Kunden Zugriff auf ein breites Netzwerk von Fertigungskapazitäten. Allein in Europa sind 1.200 Produzenten registriert, die auf der Digital-Plattform mit Auftraggebern zusammengebracht werden. Wer einen Lieferanten sucht, lädt ein CAD-Modell des Produktionsteils auf die Plattform und erhält innerhalb von Sekunden den Produktpreis genannt. Xometry sucht mit Hilfe von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz aus seinem Netzwerk geeignete Produzenten. Diese können den Auftrag bei Interesse per Klick annehmen. Beide Seiten ersparen sich damit langwierige Ausschreibungen und die Suche nach neuen Aufträgen.