Mittlerweile blickt die Knuth Werkzeugmaschinen GmbH auf eine fast hundertjährige Historie zurück. Es begann 1923, als Unternehmensgründer Gerhard Knuth das Unternehmen gründete und sich auf den Verkauf von Eisenwaren und kleineren Maschinen spezialisierte. Nachdem er allerdings durch den 2. Weltkrieg zur Aufgabe gezwungen war, gab es 1946 einen Neustart mit dem Verkauf von Werkzeugen, Kugellagern und kleineren Werkzeugmaschinen. 1960 kam dann der Verkauf von Holzbearbeitungsmaschinen hinzu, allerdings verlagerte sich der Schwerpunkt Ende der sechziger immer mehr in Richtung Metallbearbeitung. 1983 vollzog sich dann ein Generationswechsel. Karsten Knuth, heutiger General Manager des Unternehmens, stieg in den Familienbetrieb ein und erweiterte das Sortiment um konventionelle Werkzeugmaschinen aus Taiwan. „Wir haben damals erkannt, dass es einen Markt für einfach und günstige Maschinen gibt“, erinnert er sich. 1990 expandierte das Unternehmen und baute ein neues Service- und Technikcenter auf, das mittlerweile mit Bürogebäuden, Ausstellungs- und Lagerhallen auf rund 16.000 m2 angewachsen ist. Noch heute werden dort alle Knuth-Maschinen nach europäischen Qualitätsstandards überprüft. Seit 2000 fungiert das Unternehmen nun als Komplettanbieter für die Metallbearbeitung. Das umfasst einerseits ein umfangreiches Portfolio für die Zerspanung, als auch für die Blechbearbeitung. Das beinhaltet Sägen, Abkantpressen, Tafelscheren, Schwenk- und Rundbiegemaschinen, Kantenfasmaschinen oder auch Laser-, Plasma- und Wasserstrahlschneidanlagen bis hin zu hydraulischen Pressen. Zudem kommen Rohr- und Profil-Biegemaschinen und Anlagen zur Rohrenden-Bearbeitung. Inzwischen ist Knuth in über 45 Ländern aktiv und hat ein weltweites Vertriebsnetz mit Tochterfirmen in den USA, Russland, Rumänien und Südafrika aufgebaut. Seit 2018 sind auch die beiden Söhne von Karsten Knuth – Philip und Kristian Knuth – in die Geschäftsleitung eingebunden.
Kunden bevorzugen einen Ansprechpartner
Das umfangreiche Portfolio erklärt Karsten Knuth: „Viele unserer Kunden bevorzuge es, alles aus einer Hand zu erhalten. Wir haben Kunden, die wollen Ihren Zerspanungsbereich um eine Blechbearbeitung erweitern oder auch umgekehrt. Das können wir dann für diese realisieren. So haben die Kunden nur einen Ansprechpartner und über die ganze Fertigung hinweg die gleiche Qualität was Ersatzteilversorgung und Service angeht. Gerade im Service beobachten wir, dass die Anwender dies gerne aus der Hand geben und uns mit einem Servicevertrag beauftragen. So können sie sich um Ihre Kernkompetenzen kümmern. Aus diesem Grund legen wir auch sehr großen Wert auf einen guten Service. Das ist heute ein entscheidender Faktor, wenn es um Investitionsentscheidungen geht.“
Großer Einfluss auf die Produktion
Die heutigen Knuth-Maschinen werden neben Taiwan und China gerade für die Blechbearbeitung meist in der Türkei produziert. Entscheidend ist aber, dass der Großteil des Engineerings direkt von Knuth kommt. „Für uns ist ganz wichtig, dass wir großen Einfluss auf die Produktion nehmen können. Gerade was Qualität und Sicherheit angeht, legen wir darauf sehr großen Wert“, erklärt Philip Knuth. In China etwa hat Knuth ein Inspekteursteam vor Ort, das gegebenenfalls auf den Herstellungsprozess Einfluss nimmt und vor dem Versand die Maschinen überprüft. Am Hauptsitz in Wasbek findet dann die letzte Inspektion vor Auslieferung statt, um garantieren zu können, dass die Kunden auch Maschinen mit den gewünschten Spezifikationen und im einwandfreien Zustand geliefert bekommen. Für die Langlebigkeit steht auch, dass laut Knuth immer noch Maschinen im Markt sind, die rund 40 Jahre im Einsatz sind. Durch diese Vorgehensweise ist es Knuth möglich, qualitativ gute Maschinen zu einem attraktiven Preis anzubieten. Neben dem Markt für Ausbildungsmaschinen sind gerade kleine und mittelständische Unternehmen ein wesentlicher Kundenkreis.
„Gerade die Abkantpressen, sind aus unserem Programm sehr gefragt. Wir haben aber auch leistungsstarke Schneidanlagen im Portfolio“, erklärt Karsten Knuth. Insgesamt befinden sich am Hauptstandort in Wasbek rund 900 Maschinen vor Ort, entweder auf Lager oder im großen Showroom. „Wir laden unsere Kunden gerne hierher ein, um sich von der Qualität unserer Maschinen ein Bild machen zu können. Wir können dann auch vor Ort entsprechende Versuche mit den Kunden durchführen und die Leistungsfähigkeit der Maschinen live vorführen“, ergänzt Philip Knuth. Durch den direkten Einfluss auf die Produktion der Anlagen ist es Knuth möglich, immer schnell neue Technologien zu integrieren und so schnell auf die Marktanforderungen zu reagieren.
Neue Faserlaser-Schneidanlage
Ganz neu im Schneidanlagen-Angebot etwa, ist jetzt die Laserschneidanlage ACE Laser Compact R. Die ACE Laser-Serie ist laut Knuth eine mit hochwertigen Komponenten und leistungsstarker Software ausgestatte kompakte Maschinenserie. Die Anlage zum 2D-Laserschneiden ist mit einem Faserlaser bis 2 kW ausgestattet, verfügt über eine stabiles Maschinengestell aus Stahl mit integriertem Tisch. Der Schneidkopf wird dabei vom Schweizer Unternehmen Ray Tools beigesteuert. Die Brücke, ist aus einer leichten und steifen Alu-Druckgusskonstruktion. Durch das geringe Gewicht und beidseitigem Servoantrieb verspricht Knuth eine herausragende Dynamik und hohe Präzision.
Alle Achsen verfügen über hochwertige Kugelgewindetriebe und Linearführungen. Zudem überzeuge die Anlage durch eine einfach zu bedienende Steuerung mit einer übersichtlichen Benutzeroberfläche. Die Nutzung vorprogrammierte Makros und ein automatisches Nesting versprechen einfache und zeitsparende Programmierung. Gerade bei schwierigen Platzverhältnissen kommt ein weiterer Vorteil zum Tragen. Mit nur wenigen Handgriffen kann die Anlage verfahrbar gemacht werden. Zudem verfügt die Anlage über einen integrierten Kollisionsschutz und eine automatische Höhenkontrolle.
Auch in Sachen Plasmaschneiden gibt es neues bei Knuth zu vermelden. Die Plasma-Jet True Cut K-serie ist jetzt mit einer neuen Kjellberg- Q 1500 oder Q 3000 Plasmaquelle ausgestattet. Mit der Q 1500 lassen sich Plasmaschnitte bis 60 mm Materialstärke mit einem Schneidstrom von 150 A erreichen. Die Q 3000 verfügt über 300 A Schneidstrom. Ein modularer Aufbau der Q-Plasmaschneidquellen erlaubt eine nachträgliche Anpassung der Schneidleistung, je nach Kundenbedürfnis. Highlight ist die browserbasierte Bedienoberfläche, die nun Echtzeitprozessdaten und Informationen aller Anlagenkomponenten auf handelsüblichen Endgräten ortsunabhängig zur Verfügung stellt. Die Plasmajet True Cut K-Serie ist von Knuth speziell für die Produktion komplexer Bauteile konzipiert. Dank der hochwertigen Komponenten verspricht Knuth einen zuverlässigen Einsatz im Mehrschichtbetrieb bei hohen Belastungen der Anlage. Eine umfangreiche optionale Ausstattung der Anlagen wie etwa der Einsatz mehrerer Brenner, Autogen-Schneidköpfe, Gehrungsschnitte oder eine Rohrbearbeitungseinheit, ermöglichen es Knuth maßgeschneiderte Lösungen nach speziellen Kundenanforderungen zur Verfügung zu stellen.
Ein wichtiges Thema ist auch die Digitalisierung der Anlagen von Knuth, für deren Weiterentwicklung sich Kristian Knuth im Unternehmen verantwortlich zeichnet. Über den Einsatz von Robotern, universellen Ladesystemen bis zum elektronischen Fernwartungstool hat das Unternehmen schon jetzt einiges im Portfolio, was die Produktion der Knuth-Kunden noch smarter macht. „Gerade im Wartungssektor können wir über den Remote-Zugriff die Abläufe für unsere Kunden vereinfachen und auch beschleunigen, was natürlich für mehr Produktivität sorgt“, erklärt Kristian Knuth.
