Schuler bietet auf hydraulischen Pressen nun ein neues Verfahren zur Warmumformung an, bei der das Leichtmetall innerhalb kurzer Zeit umgeformt wird. Bei dem Verfahren erwärmen Heizplatten, die in der ersten Umformstufe integriert sind, Aluminiumblech aus der 6000er- oder 7000er-Serie innerhalb weniger Sekunden auf über 300 – 450°C. In der zweiten Stufe folgt die eigentliche Umformung in einem wassergekühlten Werkzeug, während sich zur selben Zeit schon die nächste Platine aufheizt. In einer dritten und vierten Stufe lässt sich das noch etwa 60°C warme Bauteil dann beschneiden. Das Ergebnis sind hochkomplexe Geometrien und eine Zugfestigkeit von 300 – 400 N/mm².
Kein separater Ofen mehr erforderlich
Sämtliche Prozessschritte laufen im Werkzeug ab, sodass anders als beim Formhärten von Stahlblech kein separater Ofen mehr erforderlich ist. „Das reduziert nicht nur den Platzbedarf für die Anlage, sondern auch die Investitions- und Betriebskosten ganz erheblich“, erklärt Christian Palm, der bei Schuler für den Bereich hydraulische Pressen verantwortlich ist. „Damit wird die Warmumformung von Aluminium zu einer echten Alternative in der Blechumformung. Die Technologie ermöglicht die Produktion von leichten und hochfesten Teilen mit deutlich höheren Umformgraden im Vergleich zur Kaltumformung und viel größerem Freiraum beim Design.“
Taktzeiten von 10 s pro Bauteil
Auf einer 1.200 t starken hydraulischen Presse von Schuler sind in Verbindung mit einem hochdynamischen Drei-Achs-Transfer Taktzeiten von 10 s pro Bauteil erreichbar. Die Komponenten lassen sich direkt weiterverarbeiten und müssen vorher nicht noch mehrere Stunden lang wärmebehandelt werden, um auszuhärten. Dadurch verringert sich der Produktionsaufwand noch einmal spürbar. Die erste Anlage für einen Automobilzulieferer in Asien befindet sich bereits im Bau.