98 % der Hersteller haben mindestens einen Konflikt mit Daten in ihrem Unternehmen. Das ergab eine von Forrester Consulting durchgeführte und von Hexagon in Auftrag gegebene weltweite Umfrage unter mehr als 500 Führungskräften in der Fertigungsindustrie. Führungskräfte erwägen die Einführung von Echtzeit-Kollaboration, KI und Automatisierung, aber anhaltende Datenprobleme ersticken Innovationen und behindern die Einführung fortschrittlicher Fertigungstechnologien.
Drei Faktoren treiben Veränderung
Der Advanced Manufacturing Report zeigt, dass sich die Art und Weise, wie hochwertige Produkte entworfen und hergestellt werden, durch drei grundlegende digitale Faktoren verändert: Datenqualität und -verfügbarkeit, Kollaborationsmöglichkeiten der Mitarbeiter sowie Automatisierung. Und genau hier hakt es. Josh Weiss, Präsident von Hexagon Manufacturing Intelligence, kommentiert: „Es ist eine Ironie des Schicksals, dass das Fertigungsgewerbe die Automatisierung und die agilen Praktiken erfunden hat, die momentan den Wandel in anderen Branchen vorantreiben – während die Fertigungsindustrie selbst mit der Transformation zu kämpfen hat. Aber das liegt daran, dass die Digitalisierung der Wertschöpfungskette in der Fertigung eine sehr reale, komplexe und menschliche Herausforderung ist. Digitale Zwillinge sind entscheidend, um Fabriken intelligent zu machen: Sie ermöglichen es Teams, Probleme abteilungsübergreifend zu lösen und zu innovieren und liefern hochwertige Daten, die die Grundlage für produktivitätssteigernde Technologien wie KI und Robotik bilden.“
Datenqualität und –verfügbarkeit
Nur 2 % der Hersteller geben an, dass ihre Datenprozesse problemlos funktionieren. Führungskräfte aus dem verarbeitenden Gewerbe nennen die Verbesserung der betrieblichen Effizienz, die Steigerung des Produktionsausstoßes und die schnellere Verbesserung der Qualität neuer Produkte als ihre wichtigsten Geschäftsprioritäten für die nächsten drei Jahre. All diese Vorhaben könnten auf der Kippe stehen, wenn die für den Erfolg der Digitalisierung erforderlichen unternehmensweiten kulturellen und technischen Veränderungen nicht vorangetrieben werden. Weiss weiter: „Diejenigen, die ihr Unternehmen jetzt in die Lage versetzen, Daten effektiv zu nutzen, können eine effizientere Wertschöpfung vorantreiben und Produkte schneller auf den Markt bringen, da sie sich flexibel an die Marktbedingungen anpassen können. Wir konnten beobachten, wie die Verbraucherelektronik den Wandel zu einer rasanten Produktentwicklung anführte – und jetzt hat BYD den Automobilsektor erschüttert, indem es Tesla als Marktführer für Elektrofahrzeuge überholt hat.“
Kollaborationsmöglichkeiten der Mitarbeiter
Datenprobleme tragen außerdem dazu bei, dass 97 % der Hersteller mit Konflikten bei der Zusammenarbeit und Produktivität konfrontiert sind. Dies kann sich auf ihre Innovationsfähigkeit auswirken und die Erfüllung der Kundenwünsche verzögern. Die Mehrheit der Führungskräfte ist sich darüber im Klaren, dass eine bessere Zusammenarbeit die Produktqualität (88 %), die Markteinführungszeit (86 %) und auch die Nachhaltigkeit verbessern kann. 82 % der Befragten sind der Meinung, dass eine bessere Kommunikation zwischen Design- und Fertigungsteams die Materialverschwendung und die Emissionen erheblich reduzieren kann. Dennoch sind fast drei Viertel (71 %) der Unternehmensleiter besorgt über die mangelnde Synergie zwischen ihren Design- und Fertigungsteams.
Automatisierung
Hersteller auf der ganzen Welt setzen auf fortschrittliche Automatisierungstechnologien, um die Produktivität weiter zu steigern. Interessanterweise planen 58 % der asiatischen Unternehmen, in den nächsten drei Jahren in KI-gestützte oder generative Automatisierung zu investieren, verglichen mit weniger als der Hälfte der Hersteller in Nordamerika (45 %) und EMEA (38 %). Die Ergebnisse zeigen auch, dass 37 % der Hersteller hinter ihren Konkurrenten zurückbleiben und als „Nachzügler“ betrachtet werden müssen, da sie keine einzige Phase ihres Fertigungsprozesses hochgradig oder vollständig automatisiert haben. Dem gegenüber steht ein Viertel der Hersteller, die als „Marktführer“ gelten, da sie mindestens zwei Phasen ihrer Fertigungsprozesse hochgradig oder vollständig automatisiert haben.
Über den Advanced Manufacturing Report
Die Studie wurde von Hexagon in Auftrag gegeben und von Forrester Consulting im Mai 2023 durchgeführt, um herauszufinden, wie Technologie die Strategien der Unternehmen heute und in Zukunft prägt. Der Advanced Manufacturing Report bietet eine eingehende Analyse der gesamten Wertschöpfungskette, vom Produktdesign bis zum fertigen Produkt und den Qualitätsprozessen. Er beleuchtet Trends und bietet Einblicke in die Herausforderungen, mit denen führende Unternehmen der Fertigungsindustrie konfrontiert sind, sowie in ihre Erfolge und neue Möglichkeiten. Die Studie befragte Führungskräfte der Fertigungsindustrie aus Nordamerika, Asien und Europa. 24 % der Befragten waren leitende Angestellte.
(sms)