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Foto: GSW Group

Interviews

"Wir haben uns zum Systemintegrator entwickelt"

GSW Schwabe präsentiert zur Euroblech das neue Erscheinungsbild ihrer Maschinen.Was es damit auf sich hat, erklärt CEO Benjamin Schwabe im Gespräch.

Herr Schwabe, zur Euroblech stellen sie Ihre Maschinen in neuer Farbkombination vor. Was sind die Designrichtlinien des neuen Aussehens?

Fast richtig. Die Entscheidung ist zwar jetzt – kurz vor der Euroblech – gefallen, ausstellen werden wir jedoch eine Bandzuführanlage mit spezifischen Anpassungen; diese ist nach Kundenwunsch lackiert. Eine Design-Richtlinie im klassischen Sinne gab es für den Farbwechsel so eigentlich gar nicht. Wir haben damals auf 7035 lichtgrau gewechselt, um uns von der jahrzehntelangen Industrie-Standardfarbe Resedagrün zu lösen. Mittlerweile kann man Lichtgrau fast als inoffiziellen Resedagrün-Nachfolger bezeichnen, derart viele Hersteller nutzen die Farbe jetzt. Mit der Wahl einer neuen Farbe wollen wir mit diesem Trend brechen und uns vom Mainstream abgrenzen. Wir drücken mit dem Wechsel aus, wohin wir uns in den letzten Jahren entwickelt haben: Wir sind Lieferant von kundenspezifischen Lösungen anstelle von standardisierten Produkten.
Außerdem haben wir „Sheet metal fans“ uns ja nicht einfach so diesen Namen gegeben. Wir l(i)eben unseren Job und denken passioniert und innovativ. So sind wir ja auch in der Vergangenheit schon mit „neuen Choreografien“ vorangegangen – wie beispielsweise unsere Werbung mit „echten“ Menschen, unseren eigenen Leuten. Mittlerweile sind hier viele Hersteller unserem Beispiel gefolgt.

Üblicherweise wechselt ein Unternehmen nicht einfach die Farbe seiner Maschinen, damit ist ja auch Corporate Design und damit Wiedererkennbarkeit verbunden. Was steckt bei der Schwabe Group dahinter?

Da gebe ich Ihnen Recht! Auch wir haben ein Corporate Design mit Vorgaben für Schrift und Farbe und so weiter, an das wir uns binden möchten. Bei uns ist es so, dass die Farbpalette als Primärfarben blau und schwarz vorgibt, aber auch Sekundärfarben unter anderem mit blauschwarz und grau ermöglicht. Das neue Stahlblau stellt eine Mischung aus den möglichen Sekundärfarben dar. Als wir 2012 eine große Anlage fertiggestellt hatten, die auf Kundenwunsch in Stahlblau lackiert wurde, hat mich diese Farbe sofort begeistert – sie wirkt unheimlich kraftvoll und edel.

Mit der jetzigen Entscheidung, diese Farbe zu unserer eigenen zu machen, drücken wir auch unseren eigenen Anspruch, starke und hochwertige Maschinen zu bauen, aus. Nicht zu vergessen ist unser Logo – auch das ist natürlich Teil des Corporate Designs. Die Farbe ist 100 Prozent Cyan. Bei den Maschinenfarben kommt der RAL-Ton himmelblau (5015) dem am nächsten, weshalb dieser Ton unsere Sicherheitsfarbe für bewegliche Elemente an den Maschinen war und bleibt.

Weg vom Standard hin zu Sonderlösungen. Welche Gründe haben Sie zu dieser Ausrichtung bewogen?

Begonnen hat dieser Weg mit meiner Geschäftsübernahme vor nunmehr zehn Jahren: Wir haben uns damals dazu entschieden, innerhalb unserer breit aufgestellten Produkt- beziehungsweise Leistungsstruktur dem eigenen Maschinenbau oberste Priorität zu geben. Dafür haben wir uns gezielt zum Systemintegrator entwickelt. Was uns dabei ausmacht, ist die Ausrichtung auf eher mehr eigene Wertschöpfung als auf Outsourcing. Dadurch steigt unsere Expertise mit jedem neuen Projekt besonders stark an.

Welche Sonderlösungen werden bei Ihnen angefragt? Ist eine Richtung, ein Trend erkennbar? Stehen die Sonderlösungen im Zusammenhang mit den aktuellen Umwälzungen in der Produktion?

Unsere Kunden kommen immer seltener mit genauen Vorgaben zur Maschinenausführung zu uns, wenngleich das im wichtigen Geschäft der Bandzuführanlagen für Stanz- und Umformlinien immer noch der Fall ist. Ansonsten präsentieren uns die Kunden ihre Überlegungen zu Modernisierungen oder zur Hinzunahme von neuen Geschäftsfeldern. Gerade bei letzterem besteht ein hohes wirtschaftliches Interesse an Systemen, die sich nicht nur amortisieren, sondern zusätzliches „neues“ Geld verdienen. Umso wichtiger wird daher unsere Expertise und Erfahrung für die Sicht auf das Ganze.

Welche Folgen hat diese Neuausrichtung im Unternehmen? Worauf müssen sich die Kunden bei GSW einstellen?

Außer, dass wir bei Hinfälligkeit eines Projektes ihre schönen Daten jetzt durch den Reißwolf jagen müssen (lacht), wird sich in unserem Umgang mit den Kunden eigentlich nichts ändern: Im Vertrieb verfügen wir über langjährig angeeignetes Wissen und in der Betreuung bis zur Endabnahme gibt es einen exklusiven Ansprechpartner aus dem Projektmanagement. Aber es kommt immer häufiger vor, dass zur Überraschung der Kunden „wir“ diejenigen sind, die von einer Investition abraten – denn: nur gemeinsamer wirtschaftlicher Erfolg macht nachhaltig zufrieden.

Wer sollte also auf der Messe auf jeden Fall zu Ihnen auf den Stand kommen?

Wer Ideen für mögliche Entwicklungen in seinem Unternehmen hat und noch eine Perspektive „vom Coil her“ benötigt; wer mit mir über die beste Richtmaschine der Welt sprechen will und wer sich vom sonst grellen Messelicht mal in unserer blauen Wohlfühl-Lagune entspannen möchte.

Volker Albrecht

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