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Foto: S. Siedle & Söhne

IT-Lösungen

Solid Works in automatisierten Prozessen

Seine mit Frontplatten aus Edelstahl versehenen Türkommunikationssysteme fertigt Siedle mithilfe von Solid Works. Unterstützung kommt vom Systemhaus DPS.

Die Türsprechanlagen von Siedle prägen viele Hauseingänge in Deutschland. Wesentliche Produktlinien sind die Baureihen Vario und Steel, die aus verschiedenen Modulen vielfältig zusammengestellt werden können. Dabei wird die Baureihe Steel mit individuell designten Frontplatten aus Edelstahlblechen zum besonderen Produkt. Die Vielfalt der Module erfordert ständige Neuentwicklungen und Änderungen, beispielsweise wenn ein neues Fingerabdruck- oder Kameramodul eingesetzt werden soll. Drei Konstrukteure sind mit Sonderlösungen beschäftigt, die anderen arbeiten an der Modernisierung und Erweiterung des bestehenden Programms sowie an Neuentwicklungen. Für Konstruktion und Fertigung nutzt das Familienunternehmen schon seit Jahren die IT-Lösungen von Solid Works und wird dabei vom Systemhaus DPS unterstützt.

Solid-Works-Pioniere

Der CAD-Einsatz bei Siedle begann im Jahr 1988 mit einem 2D-System auf fünf Arbeitsplätzen. 1996 begann das 3D-Zeitalter mit einem einzelnen Arbeitsplatz eines 3D-Highend-Systems. Das war allerdings extrem teuer, sodass man sich eine Teststellung von Solid Works als Alternative installieren ließ. Das Windows-System, das erst im selben Jahr auf den Markt gekommen war, überzeugte sofort: Es war preiswerter, leistungsfähiger und beim Erzeugen und Ändern von Modellen sogar schneller. Daraufhin wurden zehn Lizenzen von Solid Works angeschafft – beim zuständigen Systemhaus DPS war dies die dritte, jemals verkaufte Solid-Works-Lizenz.

Heute verfügt Siedle über 21 Lizenzen des CAD-Systems und dank eines Mitarbeiters, der sich in die API-Programmierung von Solid Works einarbeitete, hat Siedle inzwischen verschiedene Automatisierungslösungen im Einsatz. Die erste kam 2001 für die Angebotserstellung. Eine Konfigurationsoberfläche dient hierbei zur Eingabe der Parameter, auf deren Basis wiederum Solid Works die Haustürsprechanlage zusammensetzt und Angebotszeichnungen erstellt. Ebenso werden in Photoworks und später Photoview fotorealistische Ansichten der Gesamtanlage erstellt, sodass am Ende auf Basis weniger Eingaben eine komplette, individuelle Angebotsmappe entsteht.

Vom Angebot bis zur Fertigung ganz ohne manuelle Eingriffe

In der Betriebsmittelkonstruktion wird neben Solid Works das CAM-System Solid-CAM eingesetzt, um Programme für die drei Bearbeitungszentren zu erzeugen. Ein wichtiges Thema in der Konstruktion ist die Blechfunktionalität von Solid Works, denn neben den sichtbaren Frontplatten sind auch die Schutzhauben, die die Module auf der Rückseite der Frontplatte schützen, aus Blech. Weitere Blechteile finden sich beispielsweise an den Stelen für freistehende Kommunikationssysteme.

Inzwischen haben die Siedle-Spezialisten eine geschlossene, automatisierte Prozesskette für die Fertigung der Steel- und Classic-Serie etabliert. Vom Angebot über den Auftrag bis hin zur Fertigung der Frontplatte auf einer Laser-Stanz-Maschine laufen die Daten ohne Medienbrüche oder manuelle Eingriffe durch. Das Angebotstool erstellt bei der Bestellung einen Datensatz im ERP-System SAP und erstellt ein 3D-Modell auf Basis der Parameter aus dem Angebot. Aus diesem Modell wiederum werden DXF-Dateien erzeugt und an den Fertigungsauftrag angehängt, der dann in der Produktion umgesetzt wird.

„Ein wichtiger Vorteil ist, dass wir diese Daten speichern“, sagt Thomas Hirt, CAD-Administrator bei Siedle. „So können wir jederzeit Ersatz liefern, wenn eine Frontplatte über die Jahre unansehnlich geworden ist. Und die DXF nehmen wenig Speicherplatz weg.“ Für die Designlinie Siedle Steel soll demnächst ein ähnlicher Prozess etabliert werden.

CAD-Daten in SAP verwalten

Im Jahr 2016 wurde das ERP-System SAP eingeführt. Im Vorfeld des SAP-Go-Live standen die Siedle-Verantwortlichen vor der Frage, ob man parallel ein PDM-System einführen sollte. Doch stattdessen entschied man sich dafür, Solid Works mit der Schnittstelle von Cideon direkt an SAP anzubinden und die CAD-Daten dort zu verwalten. Ein selbstentwickelter Rule-Checker prüft die CAD-Daten vor dem Einchecken.

Gelungen ist die Verbindung zwischen E-CAD und Solid Works, denn Altium nutzt für die 3D-Darstellung bestückter Leiterplatten den Parasolid-Kernel, auf dem auch Solid Works basiert. So lassen sich die 3D-Daten der Elektronik sehr einfach austauschen und in die mechanische Konstruktion integrieren. Da auch schon im Vorfeld die 3D-Daten des Gehäuses beziehungsweise des verfügbaren Bauraums an Altium übergeben wird, kann schon bei der Platzierung der elektronischen Bauteile auf der Platine auf Kollisionen geachtet werden.

Stabile Zusammenarbeit über viele Jahre

„Der Kontakt mit DPS war und ist immer sehr familiär und gut“, sagt Hirt. „Wir sind mit der Hotline sehr zufrieden. Bei unserer langjährigen Erfahrung mit Solid Works kommen wir nicht mit trivialen Problemen zur DPS-Hotline, sondern meist mit echten Bugs. Auch dann arbeitet die Hotline sehr zügig und wir wissen: Wenn etwas nicht geht, kümmert sich DPS darum, dass wir zeitnah eine Lösung für unser Problem erhalten.

Bis zur Einführung von SAP hatten wir immer die aktuellste Version von Solid Works, nun müssen wir uns mit den Schnittstellenlieferanten abstimmen“, so Hirt weiter, „aber wir besuchen immer die Launch Days von DPS, wo die neuesten Versionen vorgestellt werden. So können wir uns ein Bild davon machen, ob eine neue Version Funktionen bringt, die uns das Leben erleichtern. So können wir entscheiden, wie dringend ein Versionswechsel ist.“

Abschließend fasst Thomas Hirt zusammen: „Wir sind sehr zufrieden mit Solid Works, das aktuell sehr stabil und flott läuft. Ebenso zufrieden sind wir mit DPS, die immer dafür sorgen, dass das auch so bleibt. Die Zusammenarbeit, in der in langen Jahren nur wenige Ansprechpartner gewechselt haben, gibt uns das Gefühl, in guten Händen zu sein.“ Ralf Steck

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