Rund vier von zehn Entscheidern der Maschinenbau-Branche blicken besorgt auf die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Dieses Stimmungsbild spiegelt sich konkret auch in der Umsatzprognose für die Gesamtbranche wider: Sie ist nach einem Anstieg zu Beginn des Jahres wieder ins Minus gedreht. Positiver zeigt sich die exportorientierte Branche bei der Erwartung an die Weltwirtschaft, wie das aktuelle Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC Deutschland (PWC) zeigt.
Umsatzerwartung sinkt um 1,7 %
Die Umsatzerwartung für die Gesamtbranche unterstreicht die schwankenden Entwicklungen der letzten Monate und schlägt nach dem positiven Anstieg im vorherigen Quartal wieder ins Minus um. Im Durchschnitt liegt die Umsatzerwartung für das laufende Jahr bei -0,5 % – ein Rückgang um 1,7 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahresbeginn. Jeder dritte Maschinenbauer erwartet eine rückläufige Entwicklung des eigenen Unternehmens. Im Schnitt rechnen die Manager mit einem Wachstum von 2,0 %. Während das Vertrauen in die deutsche Wirtschaft schwankt, identifizieren die Befragten positive Signale auf dem Weltmarkt. Lediglich jeder Vierte glaubt noch an eine negative Entwicklung, der Anteil derjenigen, die in den politischen Entwicklungen im Ausland ein Wachstumshindernis sehen, ist ebenfalls stark rückläufig.
Fokus auf Stabilisierungsmaßnahmen
82 % der befragten Entscheider nennen den steigenden Kostendruck weiterhin als Wachstumshindernis für ihr Unternehmen. Vier von zehn der Befragten beabsichtigen, ihre Kosten im kommenden Quartal stabil zu halten. Ein Blick auf die Investitionsbereitschaft der Branche zeigt ebenfalls, dass stabilisierende Maßnahmen im Vordergrund stehen. Sechs von zehn Entscheidern beabsichtigen, ihre Investitionen im kommenden Quartal konstant zu halten. Rund jeder vierte Befragte plant sogar, Investitionen zu senken. „Kontinuität in schwierigen Zeiten ist sicherlich ein wichtiges Signal", bemerkt Bernd Jung, Leiter Praxisgruppe Industrielle Produktion bei PWC Deutschland. „Allerdings bietet der derzeitige Handlungsrahmen auch viel Raum für wegweisende Initiativen. Getreu dem Motto “Never waste a good crisis” ist nun auch Kreativität gefragt – dies spiegelt sich in unserer aktuellen Umfrage zu wenig wider.”
Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch
Die überwiegende Mehrheit der befragten Entscheidern (57 %) gibt an, dass die Beschaffung in ihrem Unternehmen bereits stark digitalisiert sei. Ebenso seien die Bereiche Marketing (55 %) und Vertrieb (55 %) stark digitalisiert. Der größte Digitalisierungsbedarf besteht nach wie vor im Bereich Produktion und Montage. Lediglich 37 % der befragten Entscheidern geben an, dass diese Bereiche stark digitalisiert seien. Dieser Wert hat sich seit der letzten Befragung vor zwei Jahren nicht verändert. Vor allem der Einsatz künstlicher Intelligenz weckt hohe Erwartungen in der Branche: 45 % der befragten Unternehmen nennen KI als wesentliche Zukunftstechnologie, die Potenzial hat, die Branche nachhaltig zu verändern.