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Michael Bachmann
Foto: Anne Wirtz
Michael Bachmann, Geschäftsführer Vertrieb von 247 Tailor Steel für die DACH Region: Unsere Kunden können sich nun via sophia.247tailorsteel.com einloggen und dort ihre Aufträge abwickeln.

Interviews

Keine Software-Installation mehr nötig

Michael Bachmann, Geschäftsführer Vertrieb von 247 Tailor Steel für die DACH Region erklärt seine Ziele und die aktuellen Entwicklungen im Unternehmen.

Die Entwicklung von 247 Tailor Steel ist rasant. Wir haben nachgefragt, wie es weiter geht.

Herr Bachmann, Sie sind seit 01.08.2023 Geschäftsführer Vertrieb für die DACH-Region bei 247 Tailor Steel. Würden Sie uns kurz etwas zu Ihrer beruflichen Vorgeschichte erzählen?

Ich bin nun seit über 30 Jahren im Vertrieb unterwegs. Zuletzt war ich 17 Jahre als Geschäftsführer der ATAG Heizungstechnik GmbH tätig. Bin aber auch in dieser Funktion immer gerne viel unterwegs und habe intensiven Kundenkontakt.

Wie haben Sie nach Ihrem Einstieg das Unternehmen 247 Tailor Steel wahrgenommen?

Nach vielen Jahren bei ATAG war das Angebot von 247 Tailor Steel eine tolle Gelegenheit, eine neue reizvolle Herausforderung anzugehen. Hier finde ich das Umfeld um richtig etwas zu bewegen und meine Erfahrung und Ideen einzubringen. 247 Tailor Steel ist ja noch ein vergleichsweise junges Unternehmen, modern geführt, in dem auch Entscheidungsprozesse sehr schnell ablaufen. Dazu mit einem sehr modernen Maschinenpark ausgestattet. Das war genau das, was mich an der Aufgabe reizt. Auch in der Führungsstruktur ist das Unternehmen sehr schlank aufgestellt und es erfolgt ein konstruktiver Austausch. Das hat mir von vornherein sehr gefallen.

Und welche Ziele verfolgen Sie in der nahen Zukunft mit dem Unternehmen in Ihrem Bereich?

Ich baue natürlich auf dem auf, was 247 Tailor Steel schon geschafft hat. Das faszinierende ist, dass wir in unfassbar viele Branchen hineinliefern, von der Automobilindustrie bis hin zu kleinen speziellen Produkten. Da führe ich derzeit sehr viele Gespräche mit unseren Kunden und mache mir natürlich ein Bild von den Märkten, aber auch davon, wie sie zur Zusammenarbeit mit uns stehen. Und trotz der Branchenvielfalt die wir schon abdecken, denke ich, dass es noch Branchen gibt, in die wir noch besseren Zugang erreichen können und auch unser Key-Account-Management verbessern können. Ein Beispiel vielleicht: die Agrarbranche. Hier liefern wir zwar schon, aber ich denke, dass wir in diesem Markt noch stärker werden können. Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass Geschäfte immer noch unter Menschen gemacht werden, auch wenn es viele Bereiche gibt, die nur noch online abgewickelt werden. Dieser menschliche Kontakt ist mir sehr wichtig, um vertrauensvolle Kundenbeziehungen aufzubauen und zu pflegen. Hier haben wir den Vorteil, dass unsere Kunden auch alles was sie bestellen, direkt von uns bekommen. Da werden also keine Drittfirmen eingeschaltet, die für uns fertigen, wie bei manchen anderen Unternehmen in der Branche. Das halte ich für einen großen Vorteil.

Ein kurzer Abstecher zur von Ihnen angesprochenen Agrarbranche. Da hat man es ja oftmals mit dickeren Blechstärken zu tun. Dass 247 Tailor Steel mit dem Schneiden dickerer Bleche keine Probleme hat, ist mir auch bekannt. Aber bis zu welchen Blechdicken können sie die Bleche denn biegen?

Offiziell geben wir derzeit eine Blechdicke von 10 Millimetern beim Abkanten an. Das ist schon sehr viel. Damit kann man durchaus vieles für die Agrarbranche liefern.

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Bleche bis zu 10 mm Dicke  biegt 247 Tailor Steel für seine Kunden.
Foto: Concept in Beeld
Bleche bis zu 10 mm Dicke  biegt 247 Tailor Steel für seine Kunden.

In den letzten Jahren kam ja auch das Rohrschneiden mit in das Produktportfolio. Gibt es seit letztem Jahr schon weitere Bearbeitungsmöglichkeiten auf die Ihre Kunden zurückgreifen können?

Grundsätzlich sind wir natürlich immer bestrebt, unser Angebot zu erweitern. Das muss neben der Anpassung des Maschinenparks natürlich auch mit unserer Online-Software Sophia darstellbar sein, ist also keine triviale Angelegenheit. So wollen wir das Angebot für unsere Bestandskunden erweitern, uns aber auch neue Kunden erschließen. Was wir seit diesem Jahr neu im Angebot haben, ist die Herstellung der Hemming-Kante. Also eine sehr scharfe 180 ° Biegung. Diese wird mit speziellen Werkzeugen gekantet. Dabei muss das Blech zuerst mit einem Winkel von 20°gebogen werden und in einem zweiten Schritt wird es dann gegen die untere Matrize gedrückt. Zudem beginnen wir in der Firmengruppe nun auch mit Gewindeschneiden. Sind da aber noch am Anfang.

Noch einmal zurück zum Rohrschneiden. Das Rohrbiegen haben sie ja derzeit nicht im Angebot. Wird das trotz dieser fehlenden Möglichkeit gut angenommen?

Tatsächlich ja. Man darf ja nicht nur an runde Rohre denken, sondern muss auch an Vierkantrohre denken. Die sind oft nur ein Vorprodukt und werden auch meist nicht gebogen. Und wir sind in der Lage, diese Produkte zu einem Preis anzubieten, dass es sich für viele Kunden nicht lohnt, das selbst zu übernehmen. Hier läuft unser Geschäft sehr gut.

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Die Software Sophia funktioniert nun Web-basiert. eine Installation ist nicht mehr nötig.
Foto: 247 Tailor Steel
Die Software Sophia funktioniert nun Web-basiert. eine Installation ist nicht mehr nötig.

Das Herzstück bei 247 Tailor Steel ist ja die Online-Software Sophia. Wie hat sich diese Plattform weiterentwickelt? Was ist hier mittlerweile möglich?

Beispielsweise sind nun Kantenbrechen- und Kantenverrundungs-Optionen möglich. Die wesentliche Veränderung liegt aber an anderer Stelle. Früher mussten sich die Kunden unsere Software auf den Rechner laden. Nun gibt es mit Sophia die Möglichkeit Web-basiert zu arbeiten. Die Softwareinstallation wird somit obsolet. Unsere Kunden können sich nun via sophia.247tailorsteel.com einloggen und dort ihre Aufträge abwickeln. Das hat auch noch einen anderen Vorteil. Wenn wir Veränderungen an der Software vornehmen, etwa das Programm erweitern, sind die neuen Möglichkeiten sofort für alle Kunden verfügbar. Es müssen also keine Updates mehr gemacht werden. Zudem erreichen wir nun auch Kunden, die es ablehnen, Fremdsoftware auf ihre eigenen Systeme zu installieren.

Bringt das noch weitere Vorteile?

Ja. Unsere Kunden kommen so sehr schnell zu einem Angebot. Einfach nur den Projektnamen vergeben, Zeichnung hochladen – hier erlauben wir verschiedenen Dateiformate –das gewünschte Material eingeben und dann ist es eigentlich auch schon erledigt. Zum Schluss muss der Kunde nur noch das benötigte Lieferdatum eingeben. Dieses wirkt sich noch einmal auf den Preis aus. Und schon bekommt der Kunde ein Preisangebot.

Und unter welchen Lieferzeiten kann der Kunde da auswählen?

Im Prinzip haben wir hier vier Lieferkorridore. Wir können sehr schnell liefern im Zeitraum von 48 Stunden, oder in einem Zeitraum bis zu vier Wochen.

Vor etwa einem Jahr hat 247 Tailor Steel den Standort in Langenau bei Ulm, zur Abwicklung im Süddeutschen Raum und der Nachbarländer, eröffnet. Wie hat sich der Standort denn seither entwickelt?

Der Standort hat sich sehr gut entwickelt. Die These, dass man nahe am Kunden sein müsse, hat sich bewahrheitet. Tatsächlich ist die Mentalität in den verschiedenen Regionen unterschiedlich. Gerade in Bayern und auch Baden Württemberg ist die Regionalität ein Kaufkriterium. Da ist es echt ein Vorteil, dass wir aus der Nähe liefern können. Das wirkt sich dann natürlich auch auf den Preis aus, da wir geringere Transportkosten kalkulieren können. Diese Rechnung ging für das Unternehmen voll auf und der Standort ist gut ausgelastet. Natürlich ist die regionale Präsenz für uns auch eine wichtige logistische Komponente. Es macht natürlich einen Unterschied für uns, ob wir 500 Kilometer oder mehr für die Auslieferung fahren müssen oder beispielsweise 100. Das wirkt sich dann auf die Lieferzeit aus und erleichtert es uns, eilige Aufträge zuverlässig abwickeln zu können.

Was ist denn die kürzest mögliche Lieferzeit?

Hier können wir 48 Stunden realisieren. Dazu müssen dann auch die Produktionsabläufe kurzfristig angepasst werden. Daher entstehen hieraus auch höhere Kosten als bei einer langen Lieferzeit, die es uns ermöglicht, interne Abläufe optimal und effizient zu planen.

Blicken wir noch nach vorne: Stahlpreise, Energiepreise, all das wirkt sich ja auf die Preisentwicklung aus. Wie sehen Sie da die zukünftige Entwicklung?

Das ist natürlich in derzeitigen Lage sehr schwer zu prognostizieren. Stand heute,haben sich die Stahlpreise im Vergleich zu den letzten Jahren wieder etwas normalisiert und auch die Energiepreise waren schon höher. Nach unseren Einschätzungen wird es im kommenden Jahr, gerade was den Stahlpreis angeht, preislich wieder etwas nach oben gehen.

Und wie schätzen Sie die Auftragslage in der nahen Zukunft ein? Gerade vor dem Hintergrund, dass es für die deutsche Industrie derzeit eine etwas schwierigere Lage ist.

Da muss man nicht drumherum reden. Das Geschäft ist ruhiger als es noch vor geraumer Zeit war. Das liegt aus meiner Sicht daran, dass das weltpolitische Geschehen derzeit sehr unruhig ist und viele Unsicherheiten auslöst. Dazu die hohen Zinsen, die Energiekosten. Nehmen Sie den Bausektor. Preise und Zinsen steigen, da ist man natürlich sehr vorsichtig und hat auch teilweise für schon laufende Projekte dramatische Auswirkungen. Ich gehe aber davon aus, dass wir in Deutschland zumindest wieder ein leichtes Wachstum haben. 

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Die Standorte von 247 Tailor Steel sind alle mit modernstem Maschinenpark ausgestattet und hochautomatisiert.
Foto: Concept in Beeld
Die Standorte von 247 Tailor Steel sind alle mit modernstem Maschinenpark ausgestattet und hochautomatisiert.
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