Schon mit ihrem großzügigen Showroom in ihrem Werk in Gelsenkirchen unterstreicht die gym80 International GmbH ihre besondere Kundenorientierung. Egal, wohin man schaut – überall treffen die Augen auf optisch attraktiv, in verschiedenen Farben gestaltete Maschinen für das Bodybuilding und für medizinische Trainingstherapien. Dazwischen Möbel und andere Einrichtungsgegenstände für die Innenausstattung von Sport- und Fitnessstudios. Auch diese Accessoires zählen zum Angebot von gym80. Design nimmt bei dem Unternehmen einen hohen Stellenwert ein. Damit hat es im Markt vor allem gegenüber seinen Wettbewerbern aus Asien ein Alleinstellungsmerkmal.
„Letztlich sind unsere Kunden diejenigen, die an unseren Kraftmaschinen trainieren. Sie verbringen hier ihre Freizeit – und wollen das in einem ansprechenden Ambiente tun. Die Geräte müssen sich für sie gut anfühlen. Und sie müssen den Trainingsansprüchen ihrer Nutzer entsprechen“, formuliert Inhaber Simal Yilmaz seine unternehmerische Philosophie. Über maximale optische, mechanische und funktionale Qualität der Produkte hinaus spiegelt sich diese auch in dem hohen Individualisierungsgrad wider, den gym80 seinen Kunden bietet. Man hat hier sogar schon Geräte vergoldet.
Die Technik muss die Vielseitigkeit abbilden
„Mit den Laserschneidemaschinen der BLM Group produzieren wir inzwischen schätzungsweise 27.000 verschiedene Teile. In aller Regel in Serien bis 200 Stück. Häufig auch Sonderanfertigungen und Prototypen, also Einzelteile“, erklärt Yilmaz anhand konkreter Zahlen, wie sich der hohe Individualisierungsgrad in der Komplexität der Fertigung des Unternehmens niederschlägt.
Wichtige Komponenten der gym80-Produkte bestehen aus Ovalrohren, die ein typisches Erkennungsmerkmal seiner Kraftmaschinen und Trainingsgeräte sind. Der „King of Machines“, wie sich das Unternehmen selbst bezeichnet, lässt diese Sonderprofile mit unterschiedlichen Querschnitten und Dicken speziell für sich herstellen. Sie sind für diese Anwendungen patentiert. Aber sie lassen sich nicht so ohne weiteres mit Rohrlasern verarbeiten.
„Im Gegensatz zu anderen Herstellern waren unsere Ovalrohre für die BLM Group keine unüberwindbare Herausforderung“, erklärt Yilmaz den Hauptgrund, weshalb das Unternehmen in 2014 einen Rohrlaser LT722D der italienischen Unternehmensgruppe in Betrieb nahm. „Ihre Technikexperten haben die Vereinzelung und die Schneidlinie inklusive der Aufnahmen bei den Unterstützern und der Lünette kurzerhand so angepasst, dass uns dieser Rohrlaser in der Verarbeitung unserer Ovalrohre und anderer Sonderprofile höchste Flexibilität bietet“, stellt der Unternehmer fest.
Die Zusammenarbeit beider Unternehmen bestand zu diesem Zeitpunkt schon seit etwa sechs Jahren – war der Kraftmaschinenhersteller doch bereits 2008 mit einer Kombimaschine LT9 Combo der BLM Group in die Technik des Laserschneidens eingestiegen. Die damals einzigartige Maschine ermöglichte es ihm, bei hoher Produktivität und Qualität sowohl Rohre und Profile als auch Blech zu verarbeiten. Die Technik funktionierte reibungslos, weshalb wenig später eine zweite dieser Kombimaschinen folgte.
In zwei Jahren drei neue Laserschneidemaschinen
Die beiden Maschinen haben bei dem Unternehmen inzwischen ausgedient. Dafür nahm gym80 in 2021 und 2022 insgesamt drei neue Laserschneidemaschinen der BLM Group in Betrieb. Zusammen mit der LT722D, die hier mit ihrem 2D-Laserschneidkopf nach wie vor zuverlässig ihren Dienst tut, lassen sie aktuell praktisch keine Wünsche des Unternehmens an das Laserschneiden von Rohren, Profilen und Blech offen. 2021 ging bei gym80 zunächst eine LT7 mit 3D-Laserschneidkopf und 3 kW-Faserquelle an den Start. Diese Maschine für die Verarbeitung von Rohren und Profilen mit Stangengewichten bis 23 kg/m und Rohren mit Durchmessern von zwölf bis 152,4 mm gilt laut Hersteller im globalen Markt nach wie vor als einer der schnellsten Rohrlaser.
Im gleichen Jahr gesellte sich mit einer LS5 mit 10 kW-Faserquelle und linearem Palettenwechsel ein leistungsstarker Blechlaser für das Schneiden von Materialien mit dicken Wandstärken hinzu. Um sich im Einkauf möglichst viele Optionen offenzuhalten, ließ der Kraftmaschinenhersteller diesen Blechlaser mit einem großzügigen Arbeitsbereich bis 4.000 mm x 2.000 mm konfigurieren. Jetzt fehlte nur noch eine Maschine für das Laserschneiden von dünnem Blech. Zum Beispiel die Verkleidungen seiner Kraftmaschinen und Trainingsgeräte schneidet gym80 aus Edelstahlblech mit Dicken bis 2,5 mm. 2022 machte das Unternehmen Nägel mit Köpfen und nahm eine zweite LS5 mit linearem Palettenwechsel in Betrieb. Sie ist für eine Arbeitsbreite von 3.000 mm x 1.500 mm und mit einem Faserlaserkopf mit 6 kW Leistung konfiguriert. Das heißt, mit dieser Maschine kann gym80 bei Bedarf auch stärkere Materialien verarbeiten. Egal, ob dickes oder dünnes Material – die mit den Maschinen produzierten Werkstücke zeichnen sich durch sauberste Schnittkanten aus.
Konsequente Prozessoptimierung
Bei allen vier Laserschneidemaschinen der BLM Group schöpft das Unternehmen die Optionen aus, die von der italienischen Unternehmensgruppe für die Automatisierung und Optimierung der Laserschneidprozesse ihrer Maschinen angeboten werden. Gleichzeitig garantieren diese Optionen Maschinenführern höchsten Komfort in ihrer täglichen Arbeit. Yilmaz: „Die Maschinen ermöglichen uns schnellste Produktionswechsel. Angesichts der kleinen Serien und vielen Einzelteile, die wir Tag für Tag in unserer zweischichtigen Produktion herstellen, war auch das für uns ein wichtiges Entscheidungskriterium.“
Insbesondere die Active Tools spielen hier eine Schlüsselrolle. Bei den Flachbettlasern zählt zum Beispiel die Funktion Active Nozzle Change zu den Highlights. Sie wechselt automatisch die Düsen, kontrolliert ohne manuelle Eingriffe den Verschleiß der Düsen und hält sie sauber. Active Nozzle Center wiederum vereinfacht und beschleunigt die Düsenzentrierung, während das innovative Vision-System Active Camera die Maschinenführer unterstützt, Blechreststücke optimal zu verwerten. Bei der LS5 mit 10 kW-Faserquelle stellt darüber hinaus die Active Cool-Funktion mit Wasserkühlung am Laserkopf auch bei stärkeren und eng verschachtelten Materialien stets eine perfekte Schneidqualität sicher.
Bei allen vier Maschinen erkennt die Funktion Active Speed die Geometrien der verschiedenen Materialien und optimiert automatisch die Schnittparameter – selbst bei anspruchsvollsten Bearbeitungen. Bei den Rohrlasern garantieren zudem die Funktionen Active Scan und Active Weld die hohe Qualität der produzierten Werkstücke: Active Scan vermisst binnen Bruchteilen von Sekunden die zu verarbeitenden Materialien und korrigiert on-the-fly die Produktionsprogramme, sodass selbst bei verdrehten und verformten Rohren einwandfreie Ergebnisse erzielt werden. Active Weld erkennt automatisch die Schweißnähte und richtet die Rohre so aus, dass die Schweißnähte an den programmierten Positionen sitzen. Das alles bietet höchste Sicherheit im Produktionsprozess, was sich auch in Form des minimierten Ausschusses widerspiegelt. „Wir können die Maschinen unbeaufsichtigt arbeiten lassen“, erklärt Yilmaz.
Optionen für die Zukunft erschlossen
So bietet die Technik der BLM Group dem Kraftmaschinenhersteller in der Verarbeitung einer Vielzahl verschiedener Materialien maximale Flexibilität. „Mit unseren Laserschneidemaschinen blicken wir bewusst über den Tellerrand hinaus und haben uns viele Optionen für die Zukunft erschlossen“, stellt Yilmaz fest.
Auch die leicht bedienbare Software spielte bei allen Investitionsentscheidungen eine zentrale Rolle. Zum Beispiel werden die CAD-Daten der zu schneidenden Rohre und Profile in der Artube-Software der BLM Group nach dem Import automatisch in Produktionsprogramme umgesetzt. Dabei bietet Artube dem Unternehmen die Möglichkeit, die Programme bei Bedarf manuell anzupassen. Im Sinne von Industrie 4.0 ist der Prozess mit dem ERP-System von gym80 integriert.
Yilmaz: „Bei jeder dieser Investitionsentscheidungen haben unsere Maschinenführer für eine Intensivierung der Partnerschaft mit der BLM Group plädiert. Für sie sind auch die Schnelligkeit und die Lösungsorientierung der Kunden-Hotline sowie der technischen Unterstützung der BLM Group wichtig. Und sie haben Spaß an den Maschinen.“