Die Abkantpressen von LAG Machinery zeichnen sich durch eine Reihe technischer Maßnahmen aus, die auch in kritischen Fällen, beispielsweise beim Biegen von Aluminium oder hochfesten Stählen, exakte Biegungen gewährleisten. Hinter dem in Deutschland noch wenig bekannten Namen LAG Machinery steht Adelino Gasparini, der seit mehr als 50 Jahren im Bereich Blechbearbeitung aktiv ist. Gemeinsam mit Salvatore Rao, Sales Manager Europe, hat er das Projekt LAG Machinery Deutschland gestartet. Jörg Schönfeld aus Hartenstein ist Leiter der Dependance in Deutschland, deren Vertriebs- und Servicenetzwerk aktuell erweitert wird.
Warum sind Abkantpressen von LAG etwas Besonderes?
- Die Konstruktion der Maschinenstruktur sowie aller Maschinenteile erfolgt mit 3D-CAD in Kombination mit FEM-Analysen und -Simulationen.
- Ein robustes geschraubtes Maschinengestell sorgt über die gesamte Lebensdauer für präzise Biegeoperationen.
- Die Hydraulikzylinder sind per Schwalbenschwanzverbindung positionsfest an der Maschinenstruktur befestigt.
- Die Halterung der unteren Biegewange ist auf LAG-Drehachsen gelagert, über die sich die untere und obere Biegewange optimal zueinander ausrichten.
- Die aktive dynamische Bombierung G-CS erfasst die Durchbiegung der Maschine durch eine obere und untere Messeinrichtung und gleicht sie an jeder Position aus, sodass ein konstanter Biegewinkel über die gesamte Länge des Werkstücks sichergestellt ist.
- Die Kombination aus LAG-Drehachse und LAG-Bombierungssystem stellt sicher, dass an jeder Position der Maschine ein optimales Biegeergebnis erreicht wird.
- Das System G-Flex kompensiert alle Auffederungen in der Maschine während des Biegevorgangs und garantiert exakte Biegungen sowohl bei kleinen als auch bei langen Teilen mit Ausnehmungen.
- Eine automatische Blechdickenmessung während des Biegeprozesses optimiert die Biegeoperationen.
- Die Steuerung der Bombierung erfolgt automatisch und bedienerunabhängig.
Exakte Biegungen an jeder Position
In den LAG-Abkantpressen werden während des Biegezyklusses in Echtzeit die aktuellen Änderungen in der Struktur der Presse gemessen und über G-Flex- und G-CS-Systeme in Echtzeit kompensiert. Das erlaubt es dem Bediener, unterschiedliche Profile in beliebiger Länge an jeder Position der Maschine exakt zu biegen, ohne dass er dazu in der CNC-Steuerung Änderungen vornehmen oder ein Winkelmesssystem einsetzen müsste.
Die einfache Bedienung entlastet die Fachkräfte
Insgesamt sind die Maschinen durch ihr Design und den Einsatz der neuesten CNC-PC-Steuerungen sowie entsprechender Software so einfach zu bedienen, dass auch unerfahrene Bediener eingesetzt werden können – ein wichtiger Aspekt angesichts des in der Branche bekannten Fachkräftemangels. Industrie-4.0-Managementsysteme erlauben zudem einen bidirektionalen Datenaustausch zwischen Pressensteuerung und Verwaltungsserver, sodass jederzeit alle relevanten Daten zum Auftrag bereitstehen.
Werkzeugwechsel leicht gemacht
Die Programme für die Maschinen sowie die zugehörigen Biegesequenzen samt der Positionen der Biegewerkzeuge werden vorab im Produktionsbüro erstellt, dort simuliert und anschließend an die Abkantpresse übertragen. Der Bediener muss dann nur die im Programm festgelegten Anweisungen ausführen.
Erleichterungen bieten dabei beispielsweise beim Werkzeugwechsel die pneumatischen Schnellklemmen G-Block für Stempel und Matrizen. Ein LED-Balken zeigt die Positionierung der Werkzeugstationen beim Werkzeugwechsel ebenso an wie später in den Biegesequenzen die jeweiligen Positionen, an denen das Biegeteil jeweils zu biegen ist.
Breites Spektrum an Automatisierungsmöglichkeiten
LAG Machinery bietet neben Stand-alone-Abkantpressen auch roboterautomatisierte Systeme samt automatisierter Abstapel- und Palettiervorrichtungen für gebogene Teile. Damit können automatisierte Systeme aufgebaut werden, die Blechlagerung, Abkantpresse sowie Laserschneidanlagen, Schweißanlagen und andere Prozesse integrieren. Derartige automatische Fertigungsinseln erlauben dann eine flexible automatisierte Produktion mit minimalen Rüstzeiten und maximaler Betriebsflexibilität. Die integrierten Messsysteme in den Abkantpressen sorgen auch bei Roboteranbindungen für optimale Biegeergebnisse.
Biege- und Stapelprozesse simulieren und optimieren
Die automatisierte Roboterzelle wird von einer einzigen Programmiereinheit aus verwaltet, die sowohl den Roboter als auch die Abkantpresse steuert. Mit einer speziellen Offline-Software kann der Biege- und Stapelprozess simuliert und optimiert werden, und zwar angefangen bei der Teilegestaltung bis zur automatischen Generierung des Roboter- und Greifprogramms. Die Programmierung des Roboters mittels Selbstlernprozess ermöglicht es, neben dem Abkantprozess auch den automatischen Werkzeugwechsel zu erstellen.