Wenn markierte Stabstähle aus dem etwa 900 °C heißen Strangguss kommen, ist die Rückverfolgbarkeit zumeist noch gegeben. Im Anschluss werden die Stähle bis auf 300 °C heruntergekühlt und zugeschnitten. An diesem Prozesspunkt der Vereinzelung brechen die Informationen zum Materialfluss aber häufig sehr schnell ab, sodass eine Markierung hier wünschenswert, mit Standarddruckern aber aufgrund der Temperatur nicht zu leisten ist. Senodis hat hierfür hitzestabile Tinten entwickelt, die auch bei 300 °C Oberflächentemperatur entweder durch eine Schussmarkierung aus einem gewissen Abstand oder mit einem Transferdruckverfahren auf die Stirnseite der Stäbe aufgebracht werden können.
Kennzeichnungsverfahren Cera Code jetzt weiterentwickelt
Das eigens entwickelte hitzestabile Tintenportfolio hält Temperaturen von bis zu 1.600 °C stand. Diese kamen bereits beim Kennzeichnungsverfahren Cera Code zur Anwendung, welches nun als Cera Code Flex für die speziellen Anforderungen der Massivumformung weiterentwickelt wurde. Da Standard-2D-Codes, wie der bei Cera Code Base verwendete Data-Matrix-Code, durch die Verformung später nicht mehr auslesbar sind, wird hier eine freie, zufällig angeordnete Markierung aufgebracht, aus deren eindeutigen Merkmalen eine individuelle ID generiert wird.
Descriptor-ID-Verfahren identifiziert auch deformierte Markierungen
Der vollkommen freie Charakter der Markierung erlaubt es zudem, diese auf einem Bauteil vor einem Umformschritt zu applizieren, sie vor und nach der Umformung auszuwerten, und durch eine Vorher-Nachher-Verknüpfung wieder eindeutig dem Bauteil zuzuordnen. Das integrierte Descriptor-ID-Verfahren selbst kann auch für andere Anwendungen relevant sein, beispielsweise für den Plagiatsschutz von Produkten. Aktuell wird die Cera Code Flex-Kennzeichnungslösung in Pilotprojekten mit Kunden aus der Metallbranche erprobt.