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Die Cloudlösung Libellula Sorting unterstützt per Farbmarkierung eine schnelleres Absortieren nach dem Schneidvorgang – unabhängig von der verwendeten Schneidtechnologie.
Foto: Libellula
Die Cloudlösung Libellula Sorting unterstützt per Farbmarkierung eine schnelleres Absortieren nach dem Schneidvorgang – unabhängig von der verwendeten Schneidtechnologie.

Software

Schneller Teile sortieren

Damit schnellere Schneidmaschinen ihr Potenzial ausschöpfen können, muss auch die Teileentnahme optimiert werden. Mit der Cloudlösung Libellula Sorting gibt es hierfür nun eine einfache Alternative.

Schneller, flexibler, weniger Programmieraufwand: Schneidmaschinen erfuhren in den letzten Jahren stetig Verbesserungen. Hinzu kommen immer bessere Nesting-Programme, die für eine optimale Ausnutzung der Bleche sorgen. Prinzipiell positive Entwicklungen. Doch auch hier greift das alte Sprichwort, das „schwächste Glied“ der Kette bestimmt die Geschwindigkeit. Denn wenn die geschnittenen Teile nicht ebenso schnell dem nächsten Verarbeitungsschritt zugeordnet werden können, sorgt der Zeitvorteil ganz im Gegenteil eher für Chaos. Automationslösungen können Abhilfe schaffen, sind aber vielen Fertigern, die vielleicht gerade in eine neue Schneidanlage investiert haben, zu teuer. Deswegen hat der italienische Softwarehersteller Libellula nun eine Cloudlösung entwickelt, die mit nur geringen Investitionen zu einer Beschleunigung und Qualitätsverbesserung der Teileentnahme führen soll: Libellula Sorting.

Immer mehr Aufträge werden gemischt bearbeitet

„Wir haben in den letzten vier Jahren eine Veränderung des Marktes beobachtet. Kleinere Firmen gehen insolvent, die Maschinenparks werden an größere Firmen verkauft und dort integriert. Diese Lohnfertiger übernehmen dann mehr Kunden und Aufträge“, erinnert sich Alexandru Gheorghe, Niederlassungsleiter bei Libellula. „Um Material zu sparen und die Maschinenzeit zu optimieren, werden Teile für verschiedene Aufträge aus der gleichen Blechtafel geschnitten. Auf eine Tafel werden 15 bis 20 verschiedene Aufträge platziert. Das wiederum macht es schwierig, Teile korrekt einem Auftrag, einem Kunden oder einer Baugruppe zuzuordnen.“ Die Folge davon ist nicht nur ein Zeitverlust, sondern Teile können im Prozess verloren gehen und müssen unter Umständen neu produziert werden. So entstand bei Libellula die Idee, ein Modul anzubieten, das günstig ist, einfach zu implementieren und überall unabhängig von der Firmengröße einsetzbar ist.

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 „Um Material zu sparen und die Maschinenzeit zu optimieren, werden Teile für verschiedene Aufträge aus der gleichen Blechtafel geschnitten.  Das wiederum macht es schwierig, Teile korrekt einem Auftrag, einem Kunden oder einer Baugruppe zuzuordnen“, beschreibt Alexandru Gheorghe, Niederlassungsleiter bei Libellula, die Problematik.
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„Um Material zu sparen und die Maschinenzeit zu optimieren, werden Teile für verschiedene Aufträge aus der gleichen Blechtafel geschnitten.  Das wiederum macht es schwierig, Teile korrekt einem Auftrag, einem Kunden oder einer Baugruppe zuzuordnen“, beschreibt Alexandru Gheorghe, Niederlassungsleiter bei Libellula, die Problematik.

Informationen an der richtigen Stelle

Um diese Idee in die Wirklichkeit umzusetzen, mussten der Lösung zahlreiche Informationen zugänglich gemacht werden: Welche Teile gehören zu welchem Auftrag und Kunden? Wo befinden sie sich auf dem geschnittenen Blech? Welche Prozessschritte durchlaufen sie nach dem Schneidvorgang? „Die größte Herausforderung war, alle geplanten Arbeitsschritte in eine CAD/CAM-Software zu implementieren. Aktuell wird der Prozess von einem ERP-System abgebildet, welches aber die Schachtelung nicht berücksichtigt und die Gruppierung der Teile nicht kennt. Der erste Schritt war also, eine Routing-Option für unser CAD/CAM zu entwickeln. Das bedeutet, dass wir die komplette Bill of Materials importieren und für jede Baugruppe, jedes Produkt wissen, welche Arbeitsschritte gemacht werden müssen“, so Gheorghe weiter. „Der zweite und wesentlich einfachere Schritt war, diese Information in eine andere Cloudlösung zu transferieren, die dann jedes Teil je nach Kunde, Route, Auftrag oder Teilreferenz farblich markiert.“

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Libellula Sorting übersetzt Attribute der Teile in Farben. Der Nutzer kann dabei selbst wählen, welche Sortierung – beispielsweise nach Auftrag oder Baugruppe – gerade angezeigt werden soll.
Foto: Libellula
Libellula Sorting übersetzt Attribute der Teile in Farben. Der Nutzer kann dabei selbst wählen, welche Sortierung – beispielsweise nach Auftrag oder Baugruppe – gerade angezeigt werden soll.

Die Gelben ins Töpfchen

Libellula Sorting zeigt dem zuständigen Mitarbeiter also die verschachtelte Tafel und markiert darauf die Teile farblich. So weiß der Mitarbeiter, dass beispielsweise die gelb markierten Teile im nächsten Schritt gebogen werden müssen und kann sie gezielt aus der Tafel herausgreifen. Will er anschließend die Teile für den Kunden B sammeln, kann er die farbliche Zuordnung von „nächster Arbeitsschritt“ auf „Kunde“ umstellen. Da es sich bei Libellula Sorting um eine Cloudlösung mit geringen technischen Anforderungen handelt, die auch auf älteren Computern problemfrei läuft, ist die Wahl der Anzeige- und Steuergeräte dem Kunden selbst überlassen. Libellula empfiehlt, für die Anzeige einen Fernseher am Tisch anzubringen und das Programm mithilfe einer Smartwatch zu steuern. „Bei beiden Geräten sind die Kosten verhältnismäßig gering und die Beschaffung einfach“, begründet Gheorghe diese Empfehlung. Zudem ist Libellula Sorting leicht skalierbar und lässt sich an mehreren Maschinen gleichzeitig einsetzen. Die wichtigste technische Voraussetzung für die Nutzung von Libellula Sorting ist somit die gleichzeitige Nutzung von Libellula Cut. „Bisher ist Libellula Cut die einzige Schneidsoftware, die über Informationen zum Routing, zu den Kunden und Aufträgen verfügt. Vielleicht werden andere Softwareanbieter unserem Vorbild folgen, was Libellula Sorting breiter nutzbar machen würde“, erklärt Gheorghe. Weitere Voraussetzungen sind Industrie 4.0-fähige Schneidmaschinen und das Vorliegen der Informationen wie Prozessschritte und Bauteilgruppen in digitaler Form.

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Große Materialersparnis

Derzeit befindet sich Libellula Sorting in der Betaphase. „Für neue Kunden hat das den Vorteil, dass wir noch immer in die Entwicklung investieren. Sollten beispielsweise weitere Funktionen gewünscht sein, setzen wir das gerne um.“ Die Lösung ist in zwei verschiedenen Versionen – mit und ohne Routing-Informationen – erhältlich. Das erste Feedback der Kunden ist bisher sehr positiv. Ein Kunde freute sich über eine Zeitersparnis von etwa 2 h pro Schicht. Ein weiterer berichtet von mehr als 5 % Materialgewinn. „Außerdem trauen sich die Kunden jetzt, noch mehr Aufträge zu mischen. Damit können sie die Maschine zu 100 Prozent nutzen“, zeigt sich Gheroghe stolz. Die tatsächliche Ersparnis, die sich durch die Verwendung von Libellula Sorting ergebe, sei aber natürlich abhängig davon, wie „chaotisch“ der Kunde arbeite: Je mehr Teile, Aufträge, Baugruppen und ähnliches auf den Tafeln gemischt werden, desto eher lohne sich Libellula Sorting.

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