Blechverarbeitende Betriebe stoßen immer wieder auf das Phänomen der Rollkrümmung beziehungsweise „Coil Set“. Diese wird in Prozessen sichtbar, bei denen das Coil zur Weiterverarbeitung abgerollt wird und ist in der Eigenspannung des Metalls begründet. Beim Längsteilen von Metall wiederum tritt häufig das Problem der Querwölbung, also einer Bandkrümmung quer zu Laufrichtung auf. Überschreiten beide Effekte die zulässigen Toleranzen können im Stanzprozess und der Weiterverarbeitung erhebliche Probleme auftreten. Eine sichere Prüfung ist daher unumgänglich. Um diese zu gewährleisten hat das Team der Imess Optische Mess- und Prüfanlagen GmbH zwei Systeme– das S30 und S40 – zur digitalen, bedienerunabhängigen Kontrolle beider Prüfmerkmale entwickelt.
Genaue Detektion der Rollkrümmung und Verwindung
Die Blechprobe wird zur Bestimmung der Planheit am Prüfgerät Imess S30 an einem Ende fixiert und hängt somit frei vor einer ebenen, senkrechten Platte. In definierter Höhe wird ein optischer Sensor positioniert, um die Materialauslenkung zu messen. Je nach Anforderung kann die Höhe automatisch oder händisch eingestellt werden. Der Prüfaufbau ermöglicht es zudem, dass bei bekannter Materialdicke in der gleichen Messung auch die Verwindung oder Torsion gemessen werden kann. Die Prüfergebnisse können sofort an der Systemanzeige abgelesen werden.
Zwei Konzepte zur Messung der Querwölbung
Die Überprüfung der Querwölbung kann je nach Bedarf durch zwei unterschiedliche Konzepte erfolgen. Bei der 3-Punkt-Messung wird die Probe auf das System Imess S40 gelegt und mittels Handrad zentriert. Der hochgenaue, berührungslose Lasersensor ermittelt die Querwölbung genau in der Mitte und zeigt das Maß auf dem System-Display an. Im zweiten Konzept erfolgt ein kompletter Scan der Materialprobe. Hierfür wurde in einen stabilen Granitmesstisch ein mittiger Schlitz eingelassen, durch welchen der Lasersensor auf einem Positionierschlitten den Höhenverlauf des Blechs optisch und damit berührungslos abtastet. Aus dem Ergebnis wird die maximale Querwölbung ermittelt. Das Scan-Konzept kann um die Prüfung weiterer Merkmale erweitert werden.
Nahtlose Integration und Dokumentation
Die Messwerte beider Systeme inklusive Soll-Ist-Vergleich kann an die kundenseitige IT gesendet werden. Zudem ist auch ein Einlesen von Vorgaben und Toleranzen über zentrale Stammdaten möglich. Zur Visualisierung der Ergebnisse stehen entweder integrierte digitale Anzeigen oder eine funktionsreiche Betrachtung im zentralen Prüfdashboard Imess S-LAB zur Verfügung. Alle Werte werden dokumentiert.