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Foto: Messe Stuttgart

Messen

Neue Fachmesse zum Thema Instandhaltung und Service

"In.Stand" heißt die neue Veranstaltung der Messe Stuttgart, die von der süddeutschen Wirtschaft begrüßt wird. Die Premiere findet am 23./24. Oktober statt.

Auf Wachstumskurs sieht der Wirtschaftsverband Industrieservice (WVIS) seine Branche. Das weitere Wachstum hängt nach dessen Einschätzung jedoch von Spezialisierung, ICT-Kompetenz und zukunftsfähigen Personalstrategien ab. Orientierung gibt die Fachmesse In.Stand. Am 23. und 24. Oktober treffen sich Instandhalter und Servicefachleute auf dem Stuttgarter Messegelände zur neuen Fachmesse für Instandhaltung und Services.

„Die Ergebnisse des jährlichen WVIS-Branchenmonitors verdeutlichen, dass sowohl die Instandhaltung in der Industrie als auch der Umsatz im Industrieservice weiterwachsen“, ist Dr. Martin G. Eckert, geschäftsführendes Mitglied des WVIS-Vorstandes, überzeugt. Der aktuelle Branchenmonitor weise einen Umsatz von deutlich mehr als 20 Milliarden Euro für 2018 aus, bei einem konstanten Wachstum von 4,7 Prozent.

Foto: WVIS
WVIS-Branchenmonitor: Überdurchschnittlich gewachsen sind vor allem die smarten Dienstleistungen.

Branchenvertreter positiv gestimmt

Es soll weiter aufwärts gehen. „Der Industrieservice wird sein Wachstum beschleunigen und erfolgreich bleiben. Denn die klassischen und auch die neuen Smart Services bieten gemeinsame Potenziale für neue Dienstleistungen“, sagt Eckert und mahnt gleichzeitig: „Deshalb gilt es, die eigene IT-Kompetenz zu stärken.“

  • Mit entsprechend neuen Geschäftsmodellen rechnet Manfred Botschek. Der Vize-Präsident des deutschen Chapter der Association for Services Management International (AFSMI) weist darauf hin, dass spezialisierte Service Provider zusätzliche Services für die Instandhaltung anbieten. Beispiele seien Predictive as a Service oder Verfügbarkeitsgarantien. „Es wird zunehmend Service Provider geben, die Produktion und Instandhaltung als Service anbieten“, wie erste Beispiele, insbesondere im Bereich Druckmaschinen, zeigten.
  • Friedhelm Iske, Vorstandsmitglied Forum Vision Instandhaltung (FVI), bezeichnet die aktuelle wirtschaftliche Situation auf Basis des vierteljährlichen Branchenindikators Instandhaltung ebenfalls als gut. Diesen erstellt der Verband in Zusammenarbeit mit dem Verein FIR Forschung – Innovation – Realisierung an der RWTH Aachen. Jedoch wird laut Iske „in der Branche die Zukunft vorsichtig verhaltener eingeschätzt“.
  • Das FIR wird geleitet von Professor Volker Stich. Als einen Grund nennt er die digitale Transformation, die vorübergehend zu geringen Einbußen führen könne. Danach jedoch werde „die wirtschaftliche Lage der Branche durch eine Wandlung der Instandhaltung hin zu einem aktiven Wertschöpfungspartner zunehmend positiv beeinflusst“.
  • In einem gedämpften Konjunkturverlauf, wie er sich derzeit abzeichnet, erkennt Horst-Dieter Kraus, Vice President Marketing and Communications beim Automatisierungsspezialisten Pilz, durchaus Chancen: „Nach langen Phasen starker Investitionstätigkeit kommen immer Phasen, in der diese Investitionen bestmöglich ausgeschöpft werden müssen.“ Hierbei sei die Instandhaltungsbranche gefragt, die Unternehmen helfe, teure Neuanschaffungen zu vermeiden und - bei auflebender Konjunktur - trotzdem ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stellen zu können.
  • Einen weiteren Grund für eine zeitweilig zögerlichere Entwicklung nennt Renate Dreher, zuständig für die Geschäftsentwicklung bei Regnard Technologie: „Es herrscht Unsicherheit aufgrund der noch nicht klar definierten Elektromobilität und deren Auswirkung auf die Automobilindustrie.“
  • „Der Branchenindikator Instandhaltung, den das FIR an der RWTH Aachen in Zusammenarbeit mit dem FVI regelmäßig erstellt, hat für das zweite Quartal 2019 ergeben, dass nur 31 Prozent der Instandhaltungsdienstleister ihre wirtschaftliche Lage als gut einschätzen. Im Vergleich zum Vorquartal entspricht das einer Abnahme um 34 Prozent. Für die Zukunft prognostiziert jedoch gut die Hälfte der industriellen Instandhaltungsdienstleister (54 Prozent) eine verbesserte wirtschaftliche Lage", fasst Thomas Vierhaus, Vorstand beim VTH Verband Technischer Handel e.V., die Aussichten zusammen.

Orientierung für die Zukunft

Die Fahrzeug- und Automobilbauer sind neben dem Maschinen- und Anlagenbau sowie der Zulieferindustrie eine der Haupt-Zielbranchen der In.Stand.

Vor allem ihnen will die Messe Orientierung geben, wie Sebastian Schmid, Abteilungsleiter Technologie bei der Messe Stuttgart, unterstreicht: „Wir wenden uns an Fachkräfte und Mitarbeiter in diesen Sektoren, die über die Neuheiten am Markt und Herausforderungen der Branche informiert werden müssen. Für diese soll die In.Stand als Branchengipfel eine Plattform bieten.“ Insbesondere für den Maschinen- und Anlagenbau ist der Service mittlerweile zu einem wichtigen Umsatzbringer geworden.

  • Markus Brümmer, Geschäftsführer und Vertriebsleiter der GML Gesellschaft für mobile Lösungen, verweist auf eine Umfrage des Kundendienst-Verbands Deutschland aus dem vergangenen Jahr, wonach bereits heute über 50 Prozent der Unternehmen mehr als ein Viertel des Umsatzes aus der Servicesparte generierten. Hier werde somit weiteres Wachstum erwartet. Wer jedoch weiterhin wettbewerbsfähig sein wolle, so Brümmer, „muss den Wert der Digitalisierung im Service erkennen und für sein Unternehmen nutzbar machen“.
  • Einen positiven Imagewandel macht Walter Foltin aus, Geschäftsführer beim Entwickler von Instandhaltungssoftware MaintMaster Systems: „Immer mehr Unternehmen erkennen, dass mit Instandhaltung Geld verdient wird, indem die Instandhalter die Produktion am Laufen halten.“ Erfreuliche Folge: vermehrte Investitionen in die Instandhaltung. Foltin verzeichnet einen klaren Trend zur Digitalisierung, langfristig werde das Thema Industrie 4.0 die Instandhalter stark beeinflussen.

Instandhaltung digitalisiert sich

Industrie 4.0 ist auch das Stichwort für Ulrich Bräunlich, Geschäftsfeldentwickler beim Filterhersteller Filteron. Er sagt selbstbewusst: „Insbesondere die Transformierung und Integration der bestehenden Produktionsanlagen in Deutschland in eine Industrie 4.0 kann nur über die Instandhalter erarbeitet werden.“
Hendrik Varelmann, Leiter Projektmanagement Instandhaltung beim Industriedienstleister Piepenbrock, sieht für die Digitalisierung der Branche die Sensortechnik, das Internet of Things sowie gemeinsame Datenplattformen oder andere Formen der IT-Zusammenarbeit als zukunftsweisend. „Digitale Lösungen bieten die Möglichkeit, effizientere Dienstleistungen zu entwickeln und Kosten zu senken.“
Lukas Weber, Geschäftsführer von Sonic-Technology, einem Spezialisten für Digitalisierungslösungen, sieht die Instandhaltung als einen der wichtigsten Sekundärbereiche eines Unternehmens. „Die Erfahrung unserer Projekte zeigt, dass gut definierte Prozesse, unterstützt durch moderne Web-Apps, kurzfristig und mittelfristig die Instandhaltungsaufwände deutlich reduzieren.“

Fachkräftemangel trifft auch Instandhaltung

Auf das Problem des zunehmenden Fachkräftemangels verweist Marco Jähnig, Mitglied der Geschäftsleitung von Mader Druckluft: „Wir erleben aktuell einen Wandel: Bedingt auch durch den Fachkräftemangel, werden Instandhaltungsbereiche nach extern zu vergeben. So überwachen wir heute bei vielen Kunden die Druckluftstation aus der Ferne und schreiten ein, wenn es Probleme gibt.“

Das sieht auch Rainer Brenk-Ortolf, weiteres Vorstandsmitglied beim FVI, so: „Der sich abzeichnende Personalmangel wird zum Treiber für Wissensmanagement und KI. Und der Wandel der Fähigkeiten von Instandhaltungsmitarbeitern wird vielleicht die größte Herausforderung der nächsten Jahre sein.“ Auch hierbei wird die In.Stand Hilfestellung geben. 

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