Von Annedore Bosemunde
Die Geschäfte der Fritz Born AG laufen gut. Seit vielen Jahren schon geht es kontinuierlich bergauf: mehr Aufträge, mehr Kunden, mehr Mitarbeiter. Doch wenn Anlagen nicht verlässlich genutzt werden können, muss schnell gehandelt werden. „Immer wieder war unsere alte Nassschleifanlage nicht einsatzfähig und musste repariert werden. Das war ärgerlich, denn gegenüber unseren Kunden müssen wir zuverlässig und pünktlich agieren“, blickt Marcel Born zurück. Er ist die dritte Generation der Born‘s im Unternehmen, hat Maschinenbau an der ETH Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich studiert und ist seit 10 Jahren Geschäftsführer und Inhaber der Fritz Born AG – einem klassischen Familienunternehmen, das er vom Vater übernommen hat.
Oberflächenbearbeitung bei Fritz Born
Die Abläufe bei Fritz Born sind so organisiert, dass zwei Entgratmaschinen eingesetzt werden: eine Anlage für Stahl, eine weitere – ehemals eine Nassschleifmaschine – für Edelstahl und Aluminium. Letztere sollte ersetzt werden. „Die Maschine ist bei uns quasi ein Durchläufer. Sie muss einfach zügig Teile bearbeiten. Es geht dabei weniger um spezielle technische Anforderungen wie bestimmte Radien, sondern vielmehr um Durchsatz, Verlässlichkeit, Wiederholgenauigkeit und natürlich auch Qualität“, sagt Born. Im Jahr 2019 hatte das Unternehmen bereits in eine Schleifmaschine investiert. Diese wird für die Stahlbearbeitung eingesetzt. „Wir sind mit der Anlage zufrieden. Dementsprechend haben wir auch bei der Ersatzbeschaffung zuerst danach geschaut“, blickt der Geschäftsführer zurück. Die Entscheidung war fast gefallen. Doch es sollte anders kommen.
Empfehlung war ausschlaggebend
Als Wolfgang Kohler von der WKS GmbH zum wiederholten Mal vor Ort war, um die alte Entgratmaschine zu reparieren, empfahl dieser, sich auch einmal eine Lissmac-Anlage anzuschauen. Dazu war dann auf der Ble.ch – der Fachmesse für Blech, Metall und Stahlbearbeitung in Bern – im Herbst 2022 Gelegenheit. Und bei einem befreundeten Mitbewerber konnte sich Marcel Born die Anlage ausführlich im Praxisbetrieb anschauen. Das gesammelte Bild hat ihn letztendlich überzeugt. Ende 2022 wurde die Entscheidung für eine SMD 335 REE der Lissmac Maschinenbau GmbH getroffen; gekauft wurde diese Anfang 2023. Bereits im Sommer konnte die Entgratmaschine geliefert werden. „Auch bei der Integration der neuen Anlage war die Wolfgang Kohler Service GmbH sehr hilfreich“, blickt Geschäftsführer Born zurück. Das Service und Vertriebsunternehmen, welches auf Richt- und Entgratmaschinen, unter anderem von Lissmac, spezialisiert ist, demontierte in wenigen Tagen die alte Anlage und installierte nahtlos die neue. Durch die Demontage der alten Anlage konnte der frei gewordene Platz dann direkt als Stellfläche für die neue Anlage einschließlich Filteranlage genutzt werden. Alle erforderlichen Medien wie Strom und Luft waren bereits vorhanden.
Flexible Bearbeitung verschiedener Teilegrößen
Seit der Installation ist die Anlage bei dem Schweizer Blechverarbeitungsunternehmen durchgängig im Einsatz. Die neue Schleif- und Entgratmaschine SMD 335 REE der Fritz Born AG arbeitet im Trockenschleifverfahren und kann für unterschiedlichste Anforderungen eingesetzt werden: für den Dünnblechbereich, für das Bearbeiten von Laser- und Stanzteilen und auch zum Entgraten von Kleinteilen. Dank mehrerer Rundbürsten ist ein richtungsloses Oberflächenfinish möglich. Das Powergrip-Transportband gewährleistet zudem die verlässliche und flexible Bearbeitung verschiedener Teilegrößen und -geometrien. Produziert werden Edelstahl- und Aluminiumteile der unterschiedlichsten Größe. Mindestens 80 % davon sind Maschinenbau-Teile wie Verschalungsbleche, Umhausungen oder Deckel für Anlagen zur Lebensmittelverarbeitung, für optische Anlagen oder für die Verpackungsindustrie. Zusätzlich wird für die eigene Produktion gefertigt. Selten handelt es sich um Großserien, eher um kleinere Stückzahlen. Deshalb ist Flexibilität auch sehr wichtig für Marcel Born.
Kleine Teile fest im Griff
„Hauptverbesserung mit der neuen Anlage ist die Haftung der Teile auf dem Transportband. Insbesondere die kleinen Teile können jetzt effizient gefertigt werden“, benennt Marcel Born den Vorteil. Mit der Powergrip-Technik von Lissmac können auf der neuen SMD 335 REE auch kleinere Teile bearbeitet werden. Durch die flexible Bearbeitung von Klein- und Dünnblechen konnte die Fritz Born AG jetzt auch das Teilespektrum erweitern. Verlässliche Prozesse, Wiederholgenauigkeit und eine sehr gute Qualität: Das sind die Vorteile, mit denen die neue Lissmac-Trockenschleifanlage SMD 335 REE bei dem Unternehmen punktet. Auch die Mitarbeiter sind zufrieden. Die Anlage läuft und ist einfach zu bedienen. Eine Handentgratung ist nun kaum mehr erforderlich. „Entgraten ist ein erforderlicher Prozess – gerade nach dem Laserschneiden. Der Kunde erwartet, dass ein Teil entgratet und somit handfreundlich ist“, so Born.
Passgenauer Kauf
Alle Anforderungen an die neue Anlage wurden vor dem Kauf genau definiert. Um die konkrete Spezifikation und somit auch den Preis der Maschine festzulegen, wurde bei Fritz Born eine aufwendige Teileanalyse durchgeführt. Im Ergebnis entschied man sich für eine Durchlassbreite von 1.350 mm. Die sehr wenigen Teile, die breiter sind, werden von Hand entgratet. „Wichtig ist es immer, zu verstehen, was unser Kunde von der Anlage erwartet. Dann können wir anwendergerecht reagieren, beraten und unterstützen“, sagt Bertrand Laroche, Area Sales Manager Metal Processing bei der Lissmac Maschinenbau GmbH. Business Development, Prozessoptimierung und Wirtschaftlichkeit sind für Marcel Born sehr wichtig. Er versucht, „den Helikopterblick in der Firma zu haben“ und auf globale Entwicklungen zu reagieren. „Wir müssen unsere Flexibilität auch in Zukunft sicherstellen, vielleicht sogar noch steigern. Kundenorientierung ist wichtig: kurze Lieferzeiten, schnelles Reagieren auf Kundenanfragen. Technologisch am Ball zu bleiben ist dabei genauso existenziell wie die Digitalisierung“, sagt er.