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Blechkonstruktionen im Maschinenbau

Welches Potential im Material Blech steckt und wie es sich zu Maschinenkonstruktionen formen lässt, stellten Referenten auf dem Design-Tech-Forum vor.

„Blech ist für die Konstruktion ein sehr leistungsfähiger Grundstoff“, betonte Prof. Dr. Marc Nadler, Hochschule Koblenz und Inhaber der numeris GmbH, in seinem Vortrag „Bionik und Blech – Leichtbau durch Topologieoptimierung im komplexen Bauraum“. Denn anders als Stahlprofile, die in vielen, verschiedenen Varianten zur Auswahl stehen, liegt dieser Grundstoff zunächst als große, ebene Fläche mit unterschiedlichen Blechdicken vor. Deshalb lassen sich „aus diesem ebenen Halbzeug relativ einfach hochkomplexe Gebilde schaffen“, so Prof. Dr. Nadler. Und zwar mit Verfahren, die sehr flexibel und schnell sind.

Der schwierige Weg vom Entwurf zur fertigen Produkt

Doch auch wenn Blech den Entwicklern einen großen Konstruktionsfreiraum eröffnet, für Frank Schmitz, Geschäftsführer Intro Projekt System, gibt es in diesem Zusammenhang eine große Schwierigkeit: „Ingenieure, die mit Blech arbeiten, wissen häufig nicht, ob bzw. wie sich ihre Entwürfe fertigen lassen.“ Erschwerend kommt für ihn hinzu, dass die Blechfertiger erfahrungsgemäß erst nach der Konstruktionsphase in die Projekte eingebunden werden, mit der Aufgabe, die Entwürfe umzusetzen.

„Ein absolut falscher Weg“, betonte Schmitz, der im April den Einleitungsvortrag „Blech – Anwendung, Grundlagen, Möglichkeiten“ hielt. Denn gerade in der Konzeption, findet Schmitz, fließt sehr viel Wissen und Know-how von Design und Blechkonstruktion zusammen. Er plädierte daher dafür, „dass alle Beteiligten, vom Ingenieur über den Designer bis hin zum Blechfertiger, bereits in der frühen Konzeptphase zusammenarbeiten“.

Frühe Einbindung ermöglicht innovative Lösungen

Ein Aufruf, der bei den Gästen, darunter Firmenvertreter von Bosch Rexroth, Kadia und Mann + Hummel ankam. „Wir werden unsere Prozesse überdenken und versuchen, alle Beteiligten ganz früh an den Tisch zu bringen“, brachte es dann auch einer der anwesenden Firmenvertreter auf den Punkt, freut sich Jürgen R. Schmid, Industrial Designer bzw. Inhaber von Design Tech. Design Tech konzipierte die Veranstaltung federführend und ist insbesondere bei Maschinenbauunternehmen auf der ganzen Welt dafür bekannt, preisgekrönte Produkte zu gestalten.
Insbesondere die jungen Ingenieure, so Jürgen R. Schmid, haben mittlerweile verstanden, dass sie nur gemeinsam mit den Designern „die Ergebnisse bekommen, die sie wollen und brauchen“. Welche zukunftsfähigen Lösungen dann möglich sind, erlebten die Besucher ganz hautnah.

Best-Practice bei Profilmetall

Im Powergespräch mit Dr. Daniela Eberspächer-Roth, Inhaberin und Geschäftsführende Gesellschafterin, Profilmetall Gruppe, wurde die neue Profilieranlage 4.1 von Profilmetall unter verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Ganz klar stellte die Geschäftsführende Gesellschafterin heraus, dass der Erfolg dieser Rollformanlage, stark mit dem konsequenten modularen Aufbau des Maschinentyps zusammenhängt.
Die einzelnen Module zum Rollformen, Stanzen, Anlängen und Laserschweißen lassen sich jetzt beliebig zu einer Gesamtanlage kombinieren. Ein Ansatz, der insbesondere Unternehmen mit häufigen Produktwechseln entgegenkommt, da die individuelle Konfiguration der Anlage über die Neukombinationen der Module laut Dr. Eberspächer-Roth dazu beiträgt, die Maschinenkosten zu reduzieren. Das Konzept und das Design entwickelte Profilmetall zusammen mit Industrial Designern von Design Tech.

Foto: Design Tech
Dr. Daniela Eberspächer-Roth, Inhaberin und Geschäftsführende Gesellschafterin, Profilmetall Gruppe zeigte die Vorteile der neuentwickelten Profilieranlage auf. Im Hintergrund Jürgen R. Schmid, Initiator des Events, der das Powergespräch mit der Unternehmerin moderierte.

Design kommuniziert Leistungsversprechen

Weitere Beispiele, wie Industrial Designer in den Entwicklungsprozess beeinflussen und wie mit Design innovative Technologien und Qualität sichtbar werden, stellte Florian Mack, Success Designer bei Design Tech, vor. Mit zahlreichen Vorher- und Nachher-Beispielen belegte Mack beeindruckend, wie Design Leistungsversprechen kommuniziert. Eine Fertigungsmaschine, die beispielsweise in obere Präzisionsbereiche vorstößt, sollte dies „unbedingt auch über die vorhandene Spaltbreite und die Qualität der Ausführung zeigen“, riet der Industrial Designer. Ein Thema, mit dem er am Ende seines Vortrages wieder den Bogen zum Blech und seiner Verarbeitung schlug.

Nach drei Vorträgen und einem Gespräch diskutierten die Teilnehmer noch ausführlich miteinander und mit den Referenten. Um zu beschreiben, ob es einen Wissenstransfer gab, zitierte Jürgen R. Schmid einen Gast mit folgenden Worten: „Unsere Maschinen müssen vom grünen Kasten zum kommunizierenden Eyecatcher werden.“ Das Vortragsforum „Blechkonstruktionen im Maschinenbau“ wird im nächsten Jahr fortgesetzt.

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