Foto: Remmert

Lager

Mit dem richtigen Lager die Produktivität um 40% erhöht

Durch eine integrierte Automations- und Lagerlösung von Remmert erzielt König Metall eine 40%-ige Produktivitätssteigerung sowie eine Platzersparnis von mehr als 50 %.

Der Markt fordert von den Rohr- und Blechbearbeitungsspezialisten bei König Metall ein Höchstmaß an Flexibilität und Produktivität. Dazu gehören auch eine transparente Lagerhaltung und die vollautomatische Versorgung der Produktionsanlagen. Beides hat König Metall mit der Installation eines Lagersystems von Remmert wieder hergestellt, nachdem das alte Lager bis an seine Grenzen ausgelastet war.

Vom Abgassystem bis zum Ziehwerkzeug

König Metall ist gefragt, wenn es um Abgassysteme, lackierte Bleche oder auch Biege- und Ziehwerkzeuge geht. 1901 in Gaggenau gegründet, wird das Familienunternehmen heute in vierter Generation geführt. 600 Beschäftigte in Deutschland und insgesamt über 1.200 in internationalen Niederlassungen produzieren für Kunden aus der Metall- und Elektroindustrie, dem Automotivebereich und dem Maschinenbau. Ein Grund für den Erfolg: König Metall arbeitet stets nach Kundenwünschen. Dazu betreibt das Unternehmen unter anderem einen umfassenden Werkzeugbau und setzt auf moderne Bearbeitungsverfahren mit aktuellen Maschinen, wie beispielsweise Laserschneidanlagen und Stanz-Nibbelmaschinen.

Flexibilität und Produktivität statt Ausschuss und Fehlbestände

In den letzten Jahren galt das Lagersystem schon im normalen Betrieb als ausgereizt. Als dann noch ein Großkunde seine Fertigung auflöste und seine Teile an König Metall auslagerte, war „unser Lager kurz vorm Platzen“, berichtet Mario Eberle, Fertigungsleiter CNC-Blechtechnik bei König Metall. „Vor der Prozessoptimierung durch Remmert lagerten wir auf etwa 600 Quadratmetern innerhalb der Produktionsfläche. Da die rund 350 Lagerplätze in den vorhandenen Blechregalen nicht ausreichten, wurde der Rest ohne festen Lagerplatz dort bevorratet, wo auf dem Boden Platz war.“

Diese unübersichtliche Situation führte trotz des Einsatzes eines ERP-Systems immer wieder zu Fehlbeständen. Außerdem wurde die Bereitstellung der Blech- und Metalltafeln an den Bearbeitungsmaschinen immer aufwändiger. Denn das Material musste erst gesucht, umgelagert und dann manuell per Stapler befördert werden. „Diese chaotische Lagerhaltung verursachte lange Reaktionszeiten“, erinnert sich Mario Eberle. „Zudem kam es durch das häufige Umsetzen des Materials oftmals zu Kratzern, was in der Folge zu Tafelausschuss führte.“

Materialfluss durch intelligente Automation

Die von König Metall favorisierte Remmert-Lösung beinhaltet in erster Linie die direkte Anbindung des Lagers an die Fertigungsanlagen und damit die Einführung einer vollautomatisierten Zentralversorgung. Das Ziel war es, Material automatisch den Bearbeitungsmaschinen zuzuführen und die angearbeiteten Teile von den Anlagen zurück in das Regal zu lagern. Auch die Bestandsführung des Rohmaterials sowie der Fertigteile wurde verbessert, um die hohen Kundenanforderungen an Chargennachverfolgung und Dokumentation dauerhaft erfüllen zu können. Das leistet heute die automatisierte Bestandsführung inklusive Buchungsprotokoll mit größter Transparenz und Nachvollziehbarkeit.

Produktion und Lager bestens vernetzt

Mit der Umsetzung des neuen Intralogistikkonzepts beauftragte König Metall die Remmert GmbH, den Experten für die Optimierung des Materialflusses in metallbearbeitenden Branchen, weil es „uns wichtig war, dass unser Projektpartner eine Gesamtlösung aus einer Hand liefert: von der Beratung über die Lager- und Automationssysteme bis hin zum Aftersales-Service. Remmert hat uns eine Lösung mit hohem Flexibilitätsgrad angeboten, die wir stetig unkompliziert und modular erweitern können. Dies ermöglicht uns eine hohe Investitions- und Zukunftssicherheit“, erklärt Eberle. „Besonders wichtig war auch, dass die Software- und Hardwarelösungen herstellerunabhängig sind und somit alle unsere Stanz-Nibbel- und Lasermaschinen in den optimierten Materialfluss integriert werden.“

Blechlager als Herzstück der Automationslösung

Um die Produktivitätssteigerung für König Metall nachhaltiger zu gestalten, konzipierte Remmert das Lager neu:

  • Die vorhandenen Bearbeitungsmaschinen wurden näher an den Regalen platziert, damit die Be- und Entladung besonders zeitsparend erfolgen kann. So wurde zum einen viel Platz eingespart und zum anderen der Materialfluss vereinfacht und beschleunigt.

  • Das Herzstück der Remmert- Automationslösung ist das Blechlager Midi mit einer Höhe von sechs Metern, 595 Lagerplätzen und einem maximalen Lagervolumen von 1.785 Tonnen.

  • Aufgrund seiner kompakten Bauweise bietet das Lagersystem eine hohe Lagerdichte und ermöglichte bei König Metall eine Halbierung der Lagerfläche auf 300 m².

  • Zwei der an das System angeschlossenen Maschinen sind täglich 24 Stunden in Betrieb. Um sie optimal auszulasten, werden sie parallel über die Remmert-Automation Laser Flex 4.0 mit Rohmaterial aus dem Lager versorgt.

  • Der Laser Flex 4.0 ist die schnellste herstellerunabhängige Lösung zur vollautomatischen Be- und Entladung von Laserschneidanlagen und ermöglicht einen Materialwechsel in weniger als 60 Sekunden.

Im Ergebnis erhöht König Metall die Durchlaufzeiten in der Produktion um 40% Prozent. Stillstandszeiten fielen auf nahe zu null.

Zuverlässige Lagerverwaltungssoftware

Sobald eine Fertigungsmaschine einen Auftrag erteilt, greift die automatisierte Versorger-Vakuumeinheit des Laser Flex 4.0 auf das Rohmaterial im Blechlager zu und transportiert dieses selbstständig zu den angebundenen Lasermaschinen. Nach dem Zuschnitt hebt die Entsorger-Gabeleinheit der Remmert-Automationslösung die bearbeitete Metallplatte vom Wechseltisch des Lasers und lagert sie entweder wieder ein oder bringt sie direkt zum nächsten Prozessschritt. Die Anbindung des Systems an die Bearbeitungsmaschinen managt die Lagerverwaltungssoftware (LVS) Pro WMS Enterprise von Remmert.

„Die Maschinen kommunizieren automatisch mit Pro WMS. Sobald ein Fertigungsauftrag geladen wird, weist das LVS dem Regalbediengerät den entsprechenden Fahrbefehl zu und das gewünschte Material wird geliefert“, erklärt Frank Baudach, Remmert-Vertriebsleiter DACH. Zudem speichert die Software alle Warenbewegungen und sorgt so für ein transparentes Bestandsmanagement. Im Ergebnis entfallen durch die effizienten Automatisierungsprozesse fast alle manuellen Arbeitsschritte.

Produktivitätsschub und einfacheres Arbeiten

König Metall zieht eine positive Bilanz: Die Produktivität der Laserschneidanlagen wurde gesteigert. Der Staplerverkehr zur Materialbeförderung, der bis zu Mitarbeiter beschäftigte, entfällt. Stillstandszeiten gibt es de facto nicht mehr, da das Material nicht mehr gesucht und manuell befördert werden muss. Zudem realisiert König Metall eine hohe Transparenz über seine Lagerbestände.
Eberle konstatiert: „Wir haben einen vollautomatischen Fertigungsablauf erreicht. Damit einhergehend ist unsere Produktivität um rund 40 Prozent gestiegen. Die Effizienzvorteile des neuen Gesamtsystems von Remmert machen sich unter anderem am Durchsatz, an der gefertigten Menge sowie an der Maschinenverfügbarkeit bemerkbar.“

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