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Strategie

Abnehmendes Umsatzplus im Maschinen- und Anlagenbau

Getrübte Stimmung aufgrund drängender Probleme: Laut einer Befragung erwartet die Branche für 2023 nur eine Umsatzsteigerung von 6,7 % – für 2022 sind es noch 11,9 %.

Wie schätzt der Maschinen- und Anlagenbau seine derzeitige Situation ein? Eine aktuelle Befragung versucht, Antworten zu geben: Im Rahmen der großangelegten Horváth-Studie „CxO Priorities 2022“ wurde aus 280 befragten Topmanagerinnen und -manager eine repräsentative Auswahl von über 50 Unternehmen aus Maschinen- und Anlagenbau, Elektrotechnik und Automation untersucht. Aktuell plant die Branche demzufolge noch mit einem Umsatzplus von 11,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Für 2023 sind die Unternehmen schon pessimistischer und prognostizieren nur noch 6,7 % mehr Umsatz. Grund hierfür sind die aktuell großen Herausforderungen wie die Sicherstellung einer stabilen Lieferkette. Vom Erfolg dieser Bemühungen und der weiteren Entwicklung in puncto Rohstoffmangel hängt es ab, ob die Maschinen- und Anlagenbauer ihre Umsatzziele für 2022 erreichen. „Noch ist die Nachfrage ungebrochen und es werden noch immer aufgestaute Aufträge abgearbeitet“, so Ralf Sauter, Industrieexperte und Partner bei Horváth.

Foto: Horváth Aktuell plant die Branche demzufolge noch mit einem Umsatzplus von 11,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Für 2023 sind die Unternehmen schon pessimistischer und prognostizieren nur noch 6,7 % mehr Umsatz.

Kostenstrukturen frühzeitig in den Blick nehmen

Angesichts des erwarteten Abflauens des Umsatzwachstums und des Ergebnisdrucks aufgrund steigender Einkaufspreise empfiehlt Sauter den Unternehmen, Kostenstrukturen schon jetzt stärker in den Blick zu nehmen. Denn derzeit beschäftigen sich nur 40 % der Maschinen -und Anlagenbauer mit sehr hoher Priorität mit ihren Kosten- und Erlösstrukturen. Das Thema hat im Vergleich zu 2021 stark an Bedeutung verloren, während es beispielsweise bei den Autobauern an erster Stelle steht. Neben der digitalen Transformation sowie damit verbundenen Cyberrisiken treiben die Unternehmen vor allem die Fachkräftesicherung (55 % sehr hohe Relevanz), ein CO2-neutraler Betrieb (48 %) sowie Probleme durch eine drohende Abkopplung bestimmter Wirtschaftssysteme wie China vom Rest der Welt (45 %) um. „Wenn Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit bei hohem Preisniveau sichergestellt werden müssen, die Nachfrage sich abkühlt und Kosten für IT-Sicherheit und Personal steigen, kann es schnell auch mal eng werden auf Kostenseite“, so Horváth-Experte Ralf Sauter.