Foto: petrmalinak/Shutterstock

Stahl

Stahlmuster für Hyperloop-Teststrecke auf dem Weg

In Zukunft schnell und nachhaltig reisen – das ist die Vision der Hyperloop-Technologie. Tatasteel hat nun mit seinem Stahlmuster einen ersten handfesten Baustein geliefert.

Tata Steel hat ein erstes Stahlmuster für die Röhren der Teststrecke des European Hyperloop Centre im niederländischen Groningen geliefert. Hierbei handelt es sich um einen Meilenstein in der Entwicklung des Hyperloop. Das Muster wurde an eine Röhrenfabrik übergeben, wo die ersten Röhren für die zukünftige Teststrecke hergestellt werden. Noch im Laufe dieses Jahres sollen diese montiert werden. Hierzu werden die Röhren in den Niederlanden noch ab diesem Herbst mit Schienen und weiterer Ausstattung ausgerüstet. 2023 werden sie im European Hyperloop Center zu einer Teststrecke zusammengeschweißt, auf der Hardt Hyperloop seine Hyperloop-Technologie und ihr Hyperloop-Mobilitätskonzept auf einer echten Strecke erproben wird.

Die Idee des Hyperloops

Auch in Deutschland ist eine Hyperloop-Teststrecke geplant: Ein Forscherteam der Universität München hatte jüngst verkündet, dass in Ottobrunn nahe München eine 24 m lange Teströhre entstehen soll. Erste Versuche mit Gegenständen sollen hier 2023 starten. Im Gegensatz zur Teststrecke in den Niederlangen wird diese Röhre allerdings lediglich aus Beton und deutlich kürzer sein: Zunächst wird die Teströhre in Groningen eine Länge von 450 m haben, bis sie schlussendlich eine Länge von 2,5 km erreichen wird. Der Hyperloop ist eine neue Form der Mobilität, die es ermöglicht, Menschen und Fracht in Kapseln schnell und bequem über lange Strecken zu transportieren. Er besteht aus Stahlrohren, aus denen die Luft weitgehend herausgepumpt wurde. Durch den so entstehenden Unterdruck schweben die Passagier- oder Frachtkapseln mit bis zu 1.000 km/h an ihr Ziel. Diese Art sich fortzubewegen ist deutlich umweltfreundlicher und nachhaltiger als Fliegen oder das Auto, da sie sehr viel weniger Energie und damit fast kein CO2 pro zurückgelegtem Kilometer benötigt.

Foto: Tatasteel Der Hyperloop ist eine neue Form der Mobilität, die es ermöglicht, Menschen und Fracht in Kapseln schnell und bequem über lange Strecken zu transportieren.

Hohe Ansprüche an verwendeten Stahl

Seit 2015 arbeiten mehrere Start-ups weltweit an der Entwicklung und Ausarbeitung des Hyperloop als künftiges Verkehrskonzept. Mit dabei ist das niederländische Unternehmen Hardt Hyperloop mit seinem Projektpartner Tata Steel. Dank der speziell für den Hyperloop entwickelten Stahlsorte bleibt das dünnwandige Rohr über eine lange Distanz gerade. Um hierfür die richtigen Eigenschaften herauszufinden, hat Tata Steel Nederland in den letzten zwei Jahren diverse Tests durchgeführt. Durch eine spezielle Legierung konnte die Stabilität der Hyperloop-Infrastruktur verbessert werden, da diese Vibrationen besser absorbieren und mögliche Resonanzen von Hyperloop-Kapseln verringern kann.

Foto: Tatasteel Dank der speziell für den Hyperloop entwickelten Stahlsorte bleibt das dünnwandige Rohr über eine lange Distanz gerade.