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Hermann Klaeger GmbH in Planinsolvenz

Die Hermann Klaeger GmbH treibt ihre Sanierung in einem Planinsolvenzverfahren voran. Die Unternehmensspitze bleibt im Amt und ist voll handlungsfähig. Der Geschäftsbetrieb des Sägemaschinenherstellers läuft unverändert weiter.

  • Planinsolvenz beim Sägemaschinenhersteller Klaeger

  • Geschäftsbetrieb läuft unverändert weiter

  • Verfahren dient der Neuausrichtung auf Zukunftsmärkte

  • Sanierungsplan wird ausgearbeitet

Die Hermann Klaeger GmbH treibt ihre Sanierung in einem Eigenverwaltungsverfahren weiter voran. Ein solches Verfahren steht Unternehmen offen, die begründete Aussichten auf eine erfolgreiche Restrukturierung haben. Die Unternehmensspitze bleibt unverändert im Amt und ist voll handlungsfähig. Das Amtsgericht bestellte Dr. Dietmar Haffa von Schultze & Braun zum vorläufigen Sachwalter. Der Geschäftsbetrieb läuft unverändert weiter. Alle Aufträge werden zu den vereinbarten Konditionen bearbeitet. Die Mitarbeiter werden bis einschließlich September über das Insolvenzgeld abgesichert.

Preisdruck bei Sägetechnik

Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten bei Klaeger resultieren nach Angaben des Unternehmens aus einem enormen Preisdruck, insbesondere bei kleineren Maschinen. „Hersteller aus Fernost werfen Billigprodukte auf den Markt, mit denen wir nicht konkurrieren möchten und können“, erklärt Geschäftsführer Sebastian Löffler. „Deshalb haben wir begonnen, unser Unternehmen auf lukrative Zukunftsmärkte auszurichten, die wir mit hochwertigen Produkten, etwa der neuen Klaeger-3D-Cut für die additive Fertigung, besetzen möchten. Darüber hinaus gibt es eine intensive Zusammenarbeit mit mehreren Universitäten, Hochschulen und Forschungsunternehmen zum Thema Sicherheitstechnik von Bandsägemaschinen, die Arbeiter vor Unfällen an der Säge weitestgehend schützen soll. In solchen Produkten sehen wir unsere Zukunft und darauf möchten wir uns konsequent ausrichten.“

Klaeger hat bereits vor dem Antrag zur Einleitung eines Sanierungsverfahrens Rationalisierungsbemühungen auf verschiedenen Ebenen eingeleitet. Ohne ein solches Verfahren würde die Neuausrichtung allerdings zu lange dauern oder könnte aufgrund der Umsatzrückgänge der Vergangenheit möglicherweise nicht in vollem Umfang durchgeführt werden. „Die Eigenverwaltung bietet dem Unternehmen nun die Chance, sich nachhaltig neu aufzustellen, um wieder erfolgreich am Markt zu agieren“, sagt Erik Silcher von MSL Dr. Silcher Rechtsanwälte, der das Unternehmen als Berater durch die Eigenverwaltung begleitet.

Der vorläufige Sachwalter Dietmar Haffa ergänzt: „Im Rahmen der Eigenverwaltung werden wir gemeinsam alle Bereiche des Unternehmens noch einmal genau analysieren, um Schwachstellen aufzudecken und gezielt an deren Beseitigung arbeiten.“ Dafür hat die Kanzlei Silcher einen Sanierungsplan ausgearbeitet, der mit den Beteiligten abgestimmt wird. „Ich bin zuversichtlich, dass eine Sanierung gelingen wird, zumal ein Hauptlieferant bereits im Vorfeld seine Unterstützung für diesen Weg zugesichert hat“, sagt Haffa.

Die Hermann Klaeger GmbH ist ein Maschinenbauunternehmen, das sich auf die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von qualitativ hochwertigen Sägemaschinen spezialisiert hat. Das Familienunternehmen mit Sitz in Kernen im Remstal beschäftigt rund 30 Mitarbeiter.