Les Ateliers de Yèbles ist als Lohnfertiger auf die Herstellung von individuellen Fassadenelementen spezialisiert. Für die Fertigung der Biegeteile setzt das französische Unternehmen das halbautomatische Biegezentrum RAS-Updown-Center ein.
Mit einer Arbeitslänge von 3.200 mm kann das Biegezentrum Stahlbleche bis 2,5 mm Dicke und Bauteile bis zu einer Höhe von 300 mm hohen kanten. Die Maschine biegt die Bleche nach oben und unten, wodurch die Fassadenkassetten bei einem Wechsel der Biegerichtung nicht gewendet werden müssen.
Firmenchef Fabien Delaplace erklärt: „Auf den Gesenkbiegepressen waren immer zwei, manchmal sogar drei Bediener beim Biegen notwendig. Das Updown-Center kann ein Mitarbeiter alleine bedienen und ist zudem noch zwei bis drei Mal schneller.“
Produktiviät deutlich gesteigert
Durch die hohe Produktivität sei ein Mitarbeiter ständig damit beschäftigt, die Maschine mit neuen Platinen zu versorgen und gebogene Teile zu den nachfolgenden Arbeitsprozessen zu transportieren.
Bevor der Biegeablauf startet, werden die Biegeprogramme für die Fassadenelemente erstellt. Das dauere nur einen Mausklick, lacht Konstrukteur und Programmierer Cyril Payet. Yèbles erstellt seine Konstruktionen auf einem 3D-CAD-System und speichert sie im Step-Format ab. Die Bendex-Office-Software importiert die Step-Datei und programmiert das Biegeteil in weniger als einer Sekunde. Gibt es mehrere Alternativen, ein Fassadenelement zu biegen, wählt die Software die beste Variante aus und zeigt die Programmalternativen mit einer 5-Sterne-Bewertung an. Der Programmierer kann sich in einer 3D-Simulation den Ablauf ansehen und das gewählte Biegeprogramm in einer Jobliste für die Maschine bereitstellen. Cyril Payet erklärt: „Unsere Pressen programmieren wir in der Werkstatt, da wir dort meist nur einfachere Profile biegen.“ Die Programme für die komplexeren vierseitigen Biegeteile erstellt Yèbles auf der Bendex-Office-Software im Büro.
Die Materialvielfalt der Biegeteile wird von den Architekten bestimmt. Neben verzinktem Stahlblech, das anschließend pulverbeschichtet wird, verarbeitet Yèbles häufig auch vorbeschichtete Bleche aus Aluminium oder Edelstahl. Da alle Fassadenelemente Sichteile sind, kommt der oberflächenschonenden Umformung eine sehr hohe Bedeutung zu.
Kleine Fertigungslose fordern häufige Werkzeugwechsel
Die kleinen Fertigungslose bei Yèbles erfordern einen häufigen Wechsel der Werkzeuge. Das Rüsten der Maschine erledigt ein automatisch arbeitender Werkzeugwechsler meist in weniger als einer Minute. Die Software berechnet die schnellste Wechselfolge. Dabei hat sie nicht nur das nächste Programm aus der Jobliste im Blick, sondern optimiert auch im Hinblick auf die Rüstzustände für die folgenden Biegeteile. Die beiden Greiferarme des Werkzeugwechslers holen sich die Werkzeuge aus dem Magazin und positionieren sie in der Oberwange. „Die schnellen Rüstzeiten führen zu hoher Produktivität und geringen Stückkosten“, bestätigt Geschäftsführer Fabien Delaplace.
Für den halbautomatischen Biegeablauf richtet der Bediener die Platine an zwei Anschlägen aus. Danach übernehmen die Sauger des Pos-Lift-Anschlagsystems die Platine und positionieren sie für jede Biegung. Das Fassadenelement bleibt im gesamten Biegeablauf auf dem Tisch liegen. „Ein kräftezehrendes Hochführen und Halten der Biegeteile, wie wir es auf den Pressen gewohnt waren, entfällt komplett“, ist Maschinenbediener David Del Rey erleichtert. Ein Mitarbeiter kann problemlos sowohl große, schwere Kassetten als auch dünne, labile Fassadenelemente alleine biegen. Auch Biegeteile mit einem negativen letzten Schenkel stellen für das Up-Down-Center kein Problem dar. Die Biegewange fährt nach dem Biegen auf ihre obere Homeposition, so dass der Bediener das fertige Biegeteil einfach entnehmen kann.
Das Updown-Center stellt eine Seite des Biegeteils automatisch fertig. Danach dreht der Bediener das Werkstück auf die nächste Seite und schlägt es erneut an. Maschinenbediener David Veret bestätigt: „Das Biegezentrum positioniert die Biegeteile so exakt, dass bereits das erste Biegeteil ein Gutteil ist.“ Dazu tragen auch die in der Steuerung gespeicherten Materialtabellen für die Winkelkorrekturen bei. Insgesamt sei das Biegezentrum ideal für kleine Fertigungslose.
Weniger Aufwand in Folgeprozessen
Durch die Präzision der Biegeteile ist in den nachfolgenden Arbeitsprozessen der Schweiß- und Verschleifaufwand geringer als früher. Geschäftsführer Fabien Delaplace hebt hervor: „Der Wettbewerb um große Bauprojekte wird immer härter. Unsere Kunden sind Fassadenbauer. Sie bekommen von uns die Kassetten geliefert und montieren sie auf der Baustelle. Biegequalität, Oberflächenperfektion und Paßgenauigkeit reduzieren die Montagezeiten unserer Kunden und steigern ihren Profit.“
Willy Stahl