Der Brennstoffzelle prognostiziert Schuler auf Basis einer Studie von McKinsey (2021) eine lukrative Zukunft: Die Marktgröße soll von momentan 1,1 Mrd. US-Dollar bis 2026 auf 3 Mrd. wachsen und dann bis 2030 auf 13,3 Mrd. um jährlich 45% zulegen. Größte und lukrativste Märkte seien China und Europa. Weiteres Indiz für das Wachstum sei die Entwicklung der Elektrolyseurprojekte, deren installierte Kapazität bis 2030 weltweit auf rund 93 GW steigen soll, momentan sind rund 6 GW global installiert. Kein Wunder also, dass sich bei den Schuler Tech Days am Standort Netphen-Werthenbach im Dezember 2022 alles um die Produktion des wichtigsten Bestandteils, den Bipolarplatten drehte. Für einen einzigen Stack werden etwa 300 bis 400 der umgeformten Edelstahlbleche benötigt.
Star der Hausmesse: die TMK 2-400
Bei seiner Hausmesse konzentrierte sich Schuler auf das Prägen als Fertigungsverfahren: Star der Ausstellung war eine Kniehebelpresse vom Typ TMK 2-400 mit 4.000 kN Presskraft. Zugeführt wurden die Bleche über eine Bandanlage der Fecker GmbH Maschinenbau, die sich als Mitaussteller an den Tech Days beteiligte. Die Brücke zur greifbaren Anwendung der Brennstoffzellen-Technologie schlug ein Toyota Mirai mit Wasserstoff-Antrieb, der von der Autohaus Keller GmbH & Co. KG aus Kreuztal zur Verfügung gestellt wurde.
Kniehebelpressen zum Prägen von Bipolarplatten
Bei der Produktion von Bipolarplatten setzt Schuler häufig auf Kniehebelpressen. Auch zwei der drei Bipolar Plate Production Lines (BPL) der Schuler Group enthalten Kniehebelpressen mit Servoantrieb. Doch warum eignen sich gerade Kniehebelpressen für das Prägen der fragilen Platten? Hierfür sprechen laut Schuler mehrere Punkte:
Helfer bei jedem Fertigungsschritt
Der zweite Schwerpunkt der Hausmesse lag auf der Digital Suite von Schuler. Ziel war es zu zeigen, wie sich digitale Produkte im konkreten Anwendungsfall „Prägen einer Bipolarplatte“ einsetzen lassen. Mit der Digital Suite hat Schuler eine Vielzahl an Produkten geschaffen, die Hersteller bei verschiedensten Fertigungsschritten unterstützen. Folgende digitale Lösungen rund um die Fertigung wurden vorgestellt:
Nicht ohne Grund in Netphen
Die Unternehmenstochter Gräbener Pressensysteme in Netphen-Werthenbach wurde nicht willkürlich als Veranstaltungsort ausgewählt. Hier werden nicht nur die vorgestellten Hochleistungs-Pressen mit Kniehebelantrieb produziert, sondern der Standort fungiert auch als „Schuler Service Nord-West“. Als solcher liefert er Ersatzteile, führt Reparaturen und Wartungen durch und modernisiert ältere Modelle. So war auch eine neue C-Gestell-Presse von der Schweizer Schuler-Tochter Beutler Nova nebst einer gebrauchten Gräbener-Presse zu sehen, welche gerade auf ihre Überholung wartet. Insgesamt besuchten knapp 150 Interessierte die Hausmesse.