Foto: Lucht LHZ

Automatisierung

„Quantensprung bei den Stückzahlen“

Um der wachsenden Marktnachfrage gerecht zu werden, hat Lucht LHZ seine Blechfertigung mit einer Stanzmaschine, einer Beladeeinheit und einer Biegezelle automatisiert.

Von Erik Steenkist

Lucht LHZ mit Sitz in Burgstädt, Sachsen, ist ein Hersteller von nachhaltiger und emissionsfreier Elektroheiztechnik. Die Marke ist auch außerhalb Deutschlands für effiziente, zuverlässige und qualitativ hochwertige elektrische Heizkörpern bekannt. Die steigende Nachfrage nach nicht-fossilen Heizsystemen hat Lucht LHZ zuletzt zu mehr Aufträgen verholfen: In den letzten drei Jahren hat das Unternehmen seinen Umsatz sogar verdoppelt. „Wir sehen, auch verstärkt durch die Energiekrise, dass die Nachfrage nach E-Heizung weiter steigt. Wir sind aber in unseren Wachstumsmöglichkeiten durch den Personalmangel stark eingeschränkt. Für uns der Grund, die Blechfertigung zu automatisieren“, erklärt der Geschäftsführer des gleichnamigen Familienunternehmens.

Foto: Lucht LHZ Die Lucht LHZ aus Sachsen wurde vor über 30 Jahren gegründet. Sie verfügt über zwei Standorte: Burgstädt und Hartmannsdorf.

Automatisierung per Plug-and-Play

Um mit der gleichen Anzahl von Mitarbeitern in zwei Schichten größere Mengen produzieren zu können, war geplant, sowohl die Stanz- als auch die Biegeproduktion zu automatisieren. „Der erste Schritt war die Erweiterung unserer bestehenden Standalone-Stanzmaschine Euromac MTX Flex 12 mit automatischer Beladung. Hierfür bietet der Hersteller ein kompaktes Beladesystem an, das in all seinen Stanzmaschinen per Plug-and-Play einsetzbar ist. Da sich das Beladesystem auf der linken Seite des Arbeitstisches befindet, bleibt die Maschine jederzeit für manuelle Bedienung zugänglich. Mit dem Beladesystem für 3 x 1,5 Meter große Bleche setzen wir die Stanzmaschine nun auch in der dritten Schicht mannlos ein“, erklärt Uwe Lucht. Mit seinem Maschinenlieferanten Müller-Plauen hat Lucht auch eine Reihe von Referenzen für die Biegeautomation besucht. „Euromac bietet hierfür kompakte und flexible Biegezellen mit benutzerfreundlicher Programmierung zu einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis. Aus den Erfahrungen mit der Euromac-Stanzmaschine und der 20-jährigen Zusammenarbeit mit Müller-Plauen haben wir gelernt, dass es nicht nur auf die Maschine ankommt, sondern auch auf Service und kurze Kommunikationswege“, so Uwe Lucht weiter. „Wir waren daher zuversichtlich und haben nach den ersten erfolgreichen Tests im September 2022 sofort den Auftrag bestätigt.“

Foto: Lucht LHZ Die Stanzmaschine wird inzwischen automatisch beladen.

Kurze Einlernzeit

Die Euromac FX Biegezelle eignet sich für Blechgrößen bis zu 2.500 mm, die von einem Kuka KR 70-Roboter zu Endprodukten gebogenen werden. Lucht nutzt die Biegezelle für große Stückzahlen, während Kleinserien auf den vorhandenen Abkantpressen und Schwenkbiegemaschinen bearbeitet werden. Der größte Vorteil dieser Aufteilung besteht darin, dass die Biegezelle während der Nachtstunden unbemannt weiterproduziert. „Der Einsatz eines Roboters war für unsere Mitarbeiter neu. Davor waren vier Mitarbeiter bei Kuka und Euromac zur Schulung. Nach nur zwei Wochen waren wir in der Lage, selbstständig zu produzieren. Das liegt zum Teil an der einfach zu bedienenden FX Cell 3D-Software, mit der wir die komplette Zelle offline programmieren. Wir müssen die Werkzeuge für jedes Produkt manuell ändern, aber die Software sagt uns, welche Werkzeuge wo platziert werden sollten.“

Foto: Lucht LHZ Mit der Biegezelle wird während der 3. Schicht unbemannt produziert .

Wunsch erfüllt

„Alles in allem hat die Investition in die Stanz- und Biegeautomation bereits innerhalb weniger Monate einen Quantensprung in den Stückzahlen gebracht und unseren Wunsch nach Kapazitätserweiterung und Qualitätsverbesserung mehr als erfüllt. Von der Inbetriebnahme an lief alles perfekt. Besonders beeindruckt bin ich von der Schnelligkeit, der Flexibilität und dem Service von Euromac. Der Kunde steht bei ihnen an erster Stelle. Innerhalb von zwei Jahren werden wir die Stanz- und Biegezelle mit einer Roboter Sortiereinrichtung aneinander koppeln“, schließt Uwe Lucht ab.