Foto: Thyssenkrupp Steel

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Grüner Wasserstoff für Thyssenkrupp Steel

Partnerschaft mit Steag soll deutliche CO2-Einsparungen generieren.

Hydroxy Walsum, das Wasserstoff-Projekt von Steag, nimmt Gestalt an: Auf Basis einer positiv ausgefallenen Machbarkeitsstudie für eine Wasserelektrolyse mit einer Leistung von bis zu 520 MW, welche die Projektpartner Steag und Thyssenkrupp Steel gemeinsam erstellt haben, wurde nun ein Memorandum of Understanding über die Belieferung des Thyssenkrupp Steel Standortes in Duisburg mit Wasserstoff und Sauerstoff vom benachbarten Steag-Standort in Duisburg-Walsum geschlossen. Thyssenkrupp Steel möchte den Wasserstoff dazu nutzen, künftig bei der Roheisenerzeugung deutliche CO2-Einsparungen zu generieren. „Unser Ziel ist es, dass Thyssenkrupp Steel bis 2045 klimaneutral ist. Als Zwischenschritt streben wir bereits bis 2030 eine signifikante Reduzierung unserer Emissionen um 30 Prozent an“, sagt Dr. Marie Jaroni, Head of Decarbonization bei Thyssenkrupp Steel. Zur Erreichung dieser ehrgeizigen Ziele leiste die geplante Wasserelektrolyse von Steag in Walsum einen wichtigen Beitrag. Der Sauerstoff, der bei der synthetischen Wasserstofferzeugung als Nebenprodukt automatisch mit anfällt, wird als Prozessgas bei der Stahlerzeugung ebenfalls Verwendung finden.

Klimaneutraler Wasserstoff aus Walsum

Basis für die Projektierung einer Wasserelektrolyse ist eine vorangegangene Machbarkeitsstudie zur Belieferung mit grünem Wasserstoff, die Thyssenkrupp Steel gemeinsam mit Thyssenkrupp Nucera und Steag ausgearbeitet hatten, in der verschiedene Szenarien der Wasserstofflieferung geprüft wurden. Für das am robustesten beurteilte Szenario, eine Wasserelektrolyse mit einer installierten Leistung von bis zu 520 MW am Standort Walsum, soll die Investitionsentscheidung spätestens 2023 fallen. Dabei garantiert Steag, dass der in Walsum erzeugte Wasserstoff „grün“, das heißt klimaneutral, erzeugt wird: „Die Wasserelektrolyse wird vollständig mit Strom aus regenerativer Erzeugung betrieben. Insofern fallen für die Wasserstoffproduktion keine CO2-Emissionen an. Damit ist auch der mittels unseres Wasserstoffs erzeugte Stahl über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg betrachtet klimaneutral, also ‚grün‘“, sagt Dr. Ralf Schiele, der in der Steag-Geschäftsführung die Bereiche Markt und Technik verantwortet. Für Thyssenkrupp Steel bedeutet dies den Ersatz des kohlebasierten Hochofenprozesses durch Direktreduktionsanlagen, in denen die Eisenerze mit Wasserstoff und nicht mehr unter Einsatz von Kohle reduziert werden. In einem nachgeschalteten, mit grünem Strom betriebenen Einschmelzaggregat wird dann ein dem konventionellen Roheisen vergleichbares, klimafreundliches Elektro-Roheisen erzeugt, welches in dem nachfolgenden Stahlherstellungsprozess in gleicher Form zu qualitativ hochwertigen Flachstählen weiterverarbeitet werden kann. Der Beginn der möglichen Wasserstoffbelieferung von Thyssenkrupp Steel ist für 2025 geplant.