Image
Beim Betriebsrundgang bekamen Abgeordnete einen Einblick in mittelstandstypische Qualität und Perfektion.
Foto: Industrieverband Blechumformung e.V.
Beim Betriebsrundgang bekamen Abgeordnete einen Einblick in mittelstandstypische Qualität und Perfektion.

Märkte

„Wir brauchen politische Hilfe und die der Kunden“

Bundestagsabgeordnete machten sich vor Ort ein Bild von den aktuellen Problemstellungen des industriellen Mittelstands.

Kosten, Klima, keine Fachkräfte – der industriellen Mittelstand hat derzeit zahlreiche Baustellen, um die er sich kümmern muss. Die Bundestagsabgeordneten Timo Schisanowski und Hannes Walter machten sich bei Jörg Vogelsang in Hagen ein Bild der Lage. Gesprächspartner waren Geschäftsführer und IBU-Vorstandsvorsitzender Ulrich Flatken, der Betriebsratsvorsitzende Daniel Dzieyk und IBU-Geschäftsführer Bernhard Jacobs. Sie gingen detailliert auf die Bedürfnisse des Mittelstands ein und machten klar, wo politischer Handlungsbedarf besteht.

Wirtschaftsverband fordert Deckelung der Strompreise

Die teuren Tarife für Strom aus Erdgas machen den Verbrauchern zu schaffen, während gasunabhängige Kraftwerksbetreiber hohe Gewinne einfahren.
Artikel lesen

Die Energiekostenfalle

Ein besonders dringliches Problem stellt die Energiekrise dar. Bis Anfang 2021 kostete die Megawattstunde Gas 18 EUR – bei Verträgen für 2023 sind es 147 EUR. Der Börsenpreis für die Megawattstunde Strom stieg auf dem Day-ahead-Markt von 30 bis 45 EUR vor der Krise auf nun 365 EUR bis 432 EUR. „Das überfordert den Mittelstand heillos – wir brauchen politische Hilfe und die der Kunden“; betonte Ulrich Flatken. Zum Thema Fachkräftemangel unterstrich Daniel Dzieyk die gemeinsame Linie von Unternehmensleitung und Betriebsrat: „Wir erwarten, dass die Regionen Personalgewinnung und -qualifizierung fördern“. Für Mittelständler sei entscheidend, dass berufsbildende Schulen eine gute Ausstattung haben. Und dass Kommunen und Kreise durch kurze Wege und eine gute Verkehrsinfrastruktur ihre Region für (zukünftige) Fachkräfte attraktiver machen.

CO2-Grenzausgleich von EU-Parlament beschlossen

Auf den Mittelstand kommen hohe Kosten zu. Verband sieht Marktposition der Stahlverwerter gefährdet.
Artikel lesen

Branche im Wandel

Bernhard Jacobs sprach den für den Mittelstand relevanten Klimazoll (CBAM) an. Er trifft Stahlverarbeiter hart. „Die EU-Administration lässt die sinnvolle CO2-Bepreisung ins Leere laufen. Die EU-Kommission schützt die Stahlindustrie, vergisst aber die verarbeitenden Unternehmen, die zehn Mal mehr Jobs bieten als die Stahlproduktion.“ Die Bundestagsabgeordneten Schisanowski und Walter interessierte auch der Status der mittelständischen Umstellung Richtung E-Mobilität. Flatken, auch IBU-Vorsitzender und Vizepräsident des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung (WSM), gab für sein Unternehmen leichte Entwarnung. Zugleich forderte er die Politik auf, Klimaziele vorzugeben, aber nicht die Wege: „Wir brauchen Technologieoffenheit, Entfesselung eines Ideenwettbewerbs. Die Zulieferer stehen für 75 Prozent der Innovationen in der automobilen Zulieferkette.“ Beim Betriebsrundgang bekamen die Abgeordneten einen Einblick in mittelstandstypische Kreativität, Qualität und Perfektion. „Das erste und das millionste Bauteil mit der gleichen Maßhaltigkeit herzustellen, ist eine Stärke des industriellen Mittelstandes“, unterstrich Flatken. Die Abgeordneten versicherten, die Alleinstellungsmerkmale des Mittelstandes in der politischen Arbeit entsprechend zu unterstützen.

Image
Bundespolitiker zu Gast bei Jörg Vogelsang in Hagen, v. l. n. r.: Bernhard Jacobs (GF IBU), Daniel Dzieyk (Betriebsratsvorsitzender Jörg Vogelsang), Timo Schisanowski (MdB), Ulrich Flatken (GF Jörg Vogelsang), Hannes Walter (MdB).
Foto: Industrieverband Blechumformung e.V.
Bundespolitiker zu Gast bei Jörg Vogelsang in Hagen, v. l. n. r.: Bernhard Jacobs (GF IBU), Daniel Dzieyk (Betriebsratsvorsitzender Jörg Vogelsang), Timo Schisanowski (MdB), Ulrich Flatken (GF Jörg Vogelsang), Hannes Walter (MdB).
Image
Fünf Zuliefererverbände appellieren an alle neuen Bundestagsabgeordneten, die aktuellen existenzgefährdenden Probleme der mittelständischen Industrie nicht noch zu verschärfen. (im Bild v.l.: IBU-GF Bernhard Jakobs und FVK-GF Martin Kunkel)

News

Mittelstand in Gefahr: Appell der Zuliefererverbände

Der Staat darf die Probleme für den Mittelstand nicht noch verschärfen – fünf Zuliefererverbände richten ihren Appell an die neuen Bundestagsabgeordneten.

    • News, Märkte
Image
Der WSM fordert in einem aktuellen Positionspapier die staatliche Deckelung des Strompreises.

Strategie

Wirtschaftsverband fordert Deckelung der Strompreise

Die teuren Tarife für Strom aus Erdgas machen den Verbrauchern zu schaffen, während gasunabhängige Kraftwerksbetreiber hohe Gewinne einfahren.

    • Strategie, Märkte, News
Image
stahl_schweissen_industrie.jpeg

News

Einspruch gegen die Verlängerung von Stahl-Safeguards

IBU und FVK erheben Einspruch: Die geplante Verlängerung der Safeguards auf Stahl sei nicht WTO-konform und ignoriere die tatsächliche Marktsituation. 

    • News, Märkte
Image
IBU-Geschäftsführer Bernhard Jacobs fordert die Politik auf, den Mittelstand am Standort zu halten.

Märkte

Deutschland als Industriestaat abgehängt

Deutschland bietet viel – viel Negatives. Als Industriestandort ist er teuer, langsam und bürokratisch. Industrieverbände verlangen von der Politik, gegenzusteuern.

    • Märkte, News