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Elektrische Antriebe erfordern erheblich weniger Bauteile als Verbrennungsmotoren, so dass der Übergang zur Elektromobilität für den Wegfall vieler umformtechnischer Arbeitsschritte sorgen wird.
Foto: iStock/Thomas Söllner
Elektrische Antriebe erfordern erheblich weniger Bauteile als Verbrennungsmotoren, so dass der Übergang zur Elektromobilität für den Wegfall vieler umformtechnischer Arbeitsschritte sorgen wird.

Strategie

Transformations-Hub: Hilfe für die Automobilindustrie

Der Strukturwandel in der Automobilindustrie hinterlässt schon jetzt Spuren. Eine Plattform soll nun helfen, die Veränderungen erfolgreich zu meistern.

Die Automobilindustrie befindet sich in einem Transformationsprozess, der von mehreren zeitgleich wirkenden Trends getrieben wird und den Unternehmen erhebliche Anpassungsleistungen abverlangt. Im Projekt TuWAs entsteht ein umfassender „Baukasten“ zur Gestaltung dieses tiefgreifenden Wandels. Gerade kleinere und mittlere Unternehmen sollen von wichtigen Entscheidungs- und Umsetzungshilfen profitieren. Umformtechnische Wertschöpfungsketten im Antriebsstrang stehen im Fokus des Transformations-Hubs.

Branchenoffene Plattform

„TuWAs“, der Transformations-Hub für umformtechnische Wertschöpfungsketten im Antriebsstrang, nimmt nun diesen wichtigen Teil der Branche in den Blick. Das Projektziel lautet, einen bedeutsamen Beitrag zur erfolgreichen Transformation der betroffenen Unternehmen zu leisten und wichtige Impulse für den Erhalt von Arbeitsplätzen, Know-how und Fertigungsnetzwerken in Deutschland und Europa zu geben. Dafür stellen die Konsortialpartner unter Führung des Fraunhofer IWU Wissenstransfer- und Vernetzungsangebote zur Verfügung, strukturieren Forschungs- und Entwicklungsergebnisse, skalieren diese über die Wertschöpfungskette und schaffen eine branchenoffene, allen Unternehmen zugängliche Plattform.

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Ein Verbrennungsmotor besteht in der Regel aus über 1.000 Teilen und benötigt für die Kraftübertragung ein komplexes Getriebe. Doch durch die zunehmende Elektrifizierung des Antriebsstrangs, bis hin zu rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen, sinkt die Zahl der benötigten Verbrennungsmotoren und Getriebe.
Foto: iStock/Vlad Kochelaevskiy
Ein Verbrennungsmotor besteht in der Regel aus über 1.000 Teilen und benötigt für die Kraftübertragung ein komplexes Getriebe. Doch durch die zunehmende Elektrifizierung des Antriebsstrangs, bis hin zu rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen, sinkt die Zahl der benötigten Verbrennungsmotoren und Getriebe.

Der Mensch als entscheidender Erfolgsfaktor

Wer am Projekt teilnehmen oder Beratungsleistungen in Anspruch nehmen möchte, muss keinerlei finanziellen Beitrag leisten. Die Konsortialpartner im Hub werden ein umfassendes Transformationskonzept entwickeln. Damit der Mensch entscheidender Erfolgsfaktor in der Produktion bleiben kann, setzen sie auf Weiterbildung und Umqualifizierung, stärken aber auch die Personalführung. Im Modul Organisation stehen nachhaltige Lieferketten, Kreislaufwirtschaft, digitale Geschäftsmodelle sowie die Gestaltung resilienter Strukturen im Vordergrund. Um Verfahren, modulare Anpassung an kleine Losgrößen, CO2-Reduktion und digitale Produktpässe geht es schwerpunktmäßig im Modul Technik.

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Das Team

Für TuWAs haben sich Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland zu einem interdisziplinären Team zusammengeschlossen. Das Fraunhofer IWU steht im Hub für zahlreiche fertigungstechnische Kompetenzen und ausgeprägte Erfahrungen beim Transfer von Forschungsergebnissen. Das Institut ist federführend bei der Bedarfsanalyse der Unternehmen und gestaltet die Überführung von Forschungsergebnissen in Transferformate und deren Umsetzung mit.

Das Labor für Massivumformung (LFM) der FH Iserlohn beteiligt sich an der Gesamtkonzipierung und dem Betrieb des Transformationshubs und versteht sich als aktiver Unterstützer der Unternehmen, um die notwendigen Transformationsschritte zu erkennen, einzuleiten und zu verstetigen. Das LFM bringt insbesondere seine Kompetenz im Bereich der Massivumformung ein.

Die Fachgruppe Advanced System Engineering (ASE) des Heinz-Nixdorf-Instituts der Universität Paderborn stellt für das Projekt vor allem Wissen im Bereich der Trendanalyse und strategischen Vorausschau sowie eine Vielzahl an Methoden und Vorgehensmodellen zur strukturierten Entwicklung von Strategien und Geschäftsmodellen bereit.

Das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen ist der Hauptansprechpartner für Transferkonzepte und -methoden im digitalen Raum. Dazu gehören Methoden der lernförderlichen Arbeitsgestaltung, Konzepte zur Weiterbildung im Sinne von lebenslangem Lernen, Workforce Transformation, Organisationsgestaltungansätze zur effizienten Ressourcennutzung sowie digitale Geschäftsmodelle für Zulieferer der Automobilindustrie.

Der Lehrstuhl für Produktentwicklung und Leichtbau (LPL) der Technischen Universität München (TUM) bringt seine Expertise im Bereich des Kostenmanagements (Kostenanalyse, Kostenprognose, Benchmarking), bei Entwicklungsprozessen und -methoden sowie Produkt-Service Systemen und der Digitalisierung ein. Der LPL treibt die Verbreitung der Ergebnisse im wissenschaftlichen Umfeld voran und stellt dafür geeignete neue Transferformate zu Verfügung.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert das Projekt TuWAs im Rahmen der Förderbekanntmachung „Aufbau und Umsetzung von Transformations-Hubs zur Unterstützung von Transformationsprozessen in Wertschöpfungsketten der Automobilindustrie“ bis Juni 2025 mit rund 3,5 Mio. EUR.

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