Mit der Active Scan-Messfunktion der LT7 schneiden wir aus Rohren und Profilen zu 100 % Gutteile, also verkaufbare Werkstücke. Mit vergleichbar geringem Zeitverlust erkennt Active Scan alle relevanten Materialschwankungen und passt den Schneidprozess so an, dass der Rohrlaser stets optimale Ergebnisse erzielt“, stellt Florian Meier fest, Geschäftsführer der LST-Laserschneidtechnik GmbH mit Sitz in Hövelhof in Ostwestfalen, die als Lohnfertiger Kunden praktisch aller Branchen beliefert. Egal, welche Art von Rohren und Profilen mit welchen Querschnitten das Unternehmen mit der Maschine der BLM Group schneide – es gebe keine Qualitätseinbußen.
Gerade bei Bauteilen, die in großen Serien gefertigt werden, spiele die Maschine diesen Vorteil aus. „Bei uns fließt der Messvorgang im Rohrlaserschneiden natürlich in den Stundensatz ein, zu dem wir die Kapazität unserer Maschinen verkaufen. Somit ist die Schnelligkeit, mit der Active Scan die Materialien vermisst, für uns ein wichtiger Kostenvorteil“, betont Meier diesen Aspekt. Und dieser geht Hand in Hand mit der hohen Schneidgeschwindigkeit der LT7. Sie ist nach wie vor der schnellste auf dem Markt verfügbare Rohrlaser.
Präzision in der Herstellung von Baugruppen
Letztlich werden bei LST-Laserschneidtechnik alle mit der LT7 verarbeiteten Rohre und Profile in Baugruppen verbaut, dabei häufig ineinandergesteckt. Meier: „Dank Active Scan passen alle mit ihr produzierten Werkstücke perfekt zueinander. Bei dünnwandigen Rundrohren haben wir keine Schwierigkeiten, wenn sie nicht 100-prozentig rund sind. Bei Rechteckrohren gibt es keine Probleme mit unterschiedlichen Radien und Außendimensionen. Weder Materialschwankungen noch gekrümmte, tordierte, verdrehte oder verkippte Rohre bereiten uns bei der LT7 Kopfzerbrechen.“ Unter anderem Bohrungen und Ausschnitte sitzen exakt an den erforderlichen Positionen. Die Baugruppen lassen sich reibungslos und bei minimiertem Schweißaufwand montieren.“
Active Scan gleicht die bei den Rohren und Profilen gemessenen Ist-Werte mit den Soll-Werten ab und passt die Laserschnitte bei sehr hoher Geschwindigkeit so an, wie es die Abweichungen notwendig machen. Ein Beispiel: Bei einem Werkstück soll eine Bohrung exakt 13,7 mm von der Außenkante entfernt positioniert werden. Bei einem geladenen Rohr oder Profil ermittelt Active Scan, dass sich die Außenkante aber 0,6 mm weiter rechts befindet. In diesem Fall verschiebt diese Funktion der Active-Tools die Bohrung automatisch an die erforderliche Position.
„Active Scan bietet uns erweiterte Möglichkeiten und deckt alle Anforderungen ab, die sich bei uns an das Messen stellen. Unter anderem können wir mit größeren Messfeldern arbeiten und damit auch in Bereichen messen, wo uns das bislang nicht möglich war“, so Meier. Zudem lasse sich flexibel definieren, was gemessen werden soll. „Das alles sind entscheidende, in dieser Form einzigartige Vorteile“, fasst der Geschäftsführer den Nutzen zusammen.
Rundum optimierter Prozess
Über Active Scan hinaus schöpft LST-Laserschneidtechnik auch die Möglichkeiten der anderen Active Tools aus, die von der BLM Group für die Optimierung des Rohrlaserschneidens entwickelt wurden. Zum Beispiel steuert Active Speed bei Material- und Produktionswechseln dynamisch alle technischen Parameter, während Active Focus automatisch den Brennpunkt des Lasers anpasst. Im Ergebnis erreicht der Lohnfertiger bei allen Materialbeschaffenheiten schnell die optimale Schnittqualität.
Active Weld erkennt zuverlässig bei allen Rohren die Schweißnähte, so dass diese bei den herzustellenden Werkstücken garantiert an den programmierten Positionen sitzen. Active Piercing optimiert bei Lochungen die Produktivität und schützt die Innenseiten der Rohre. Active Tilt wiederum optimiert die Produktivität bei Schrägschnitten sowie beim Markieren und fährt den Laserschneidkopf noch schneller an die Einstechpunkte. Kurz: Mit dem Rohrlaser fällt es dem Lohnfertiger leichter, für seine Kunden höchste Qualität zu produzieren.
Seit seiner Gründung vor mehr als 30 Jahren hat LST-Laserschneidtechnik seine Fertigungstiefe sukzessive ausgebaut. So kann das Unternehmen seinen Kunden Werkstücke praktisch aller Ausprägungen liefern. Das Spektrum reicht von großen Stückzahlen für die Automobilindustrie über Einzelteile für die Medizintechnik bis hin zur Herstellung von Mustern und Prototypen. Auch mit seinem branchenübergreifenden Know-how steht es Kunden zur Seite: „Wir veranstalten immer wieder Workshops, in denen wir Kunden aufzeigen, wie sie ihre Komponenten und Konstruktionen mit Hilfe neuester technischer Möglichkeiten optimieren können“, erklärt Meier.
Die Maschinen des Unternehmens müssen diese Vielseitigkeit und Flexibilität abdecken. Ein Anforderungsprofil, in das sich die LT7 ideal einfügt. So traf LST-Laserschneidtechnik nur wenige Monate nach Inbetriebnahme dieses Rohrlasers die Entscheidung für die Installation einer zweiten LT7.
Einstieg in ein neues „Software-Ökosystem“
Bis dato hatte das Unternehmen ausschließlich mit Rohrlasern eines anderen Herstellers gearbeitet. „Bei der LT7 waren wir uns hier im Team einig, dass wir uns auf ein neues Software-Ökosystem einlassen“, blickt Meier zurück. „Insbesondere auch die CAD/CAM-Programmier-Software Artube ist sehr leicht zu bedienen. Mit ihr macht die BLM Group die Nutzung der Technik des Rohrlaserschneidens für ihre Kunden so einfach, sicher und effizient wie möglich. Das exakt ist der Mehrwert dieser Maschine, der unsere Position im Wettbewerb stärkt.“
Die von Kunden gelieferten oder im eigenen Haus offline erzeugten CAD-Daten fließen in Form von STEP-Dateien in die Software und werden hier nach dem Import automatisch in Produktionsprogramme für den Rohrlaser umgewandelt – einschließlich der Verschachtelungen. Inzwischen hat Artube bei LST-Laserschneidtechnik mehrere hundert Produktionsprogramme für unterschiedliche Werkstücke erzeugt.
Bei Bedarf können die Maschinenführer die Programme in der Software mit wenigen Klicks individuell anpassen, wobei sie alle im CAD-Teil vorgenommenen Änderungen parallel in den CAM-Teil der Produktionsaufträge übernimmt. Auch die Schneidstrategien sind schnell und einfach umgestellt: zum Beispiel vom 2D-Schneiden auf Schrägschnitte oder auf das Schneiden besonders glatter Oberflächen. Hier genügt jeweils ein Klick. Zudem haben die Maschinenführer die Möglichkeit, verschiedene Einstellungen über Tasten unmittelbar an der Maschine ein- und auszuschalten, ohne dafür in den Produktionsprogrammen Änderungen vornehmen zu müssen.
Meier: „Die in Artube verfügbaren Schneidparameter für Standardmaterialien sind sehr gut ausgetüftelt und funktionieren uneingeschränkt zuverlässig. Deshalb ist hier keinerlei weitere Parameterfindung erforderlich. Das ist uns vom ersten Tag an positiv aufgefallen.“ Die Schneidparameter sind in einer Wissensdatenbank hinterlegt, in der die BLM Group über Jahrzehnte hinweg umfassende Praxiserfahrung zusammengetragen hat. Unter anderem gilt das für intelligente Verbindungen von Rohren und Profilen, mit denen sich die Konstruktion zahlloser Produkte vereinfachen lässt. Kunden können sie mit Artube abrufen und nutzen.
Komfortables Leben in der 3D-Welt
Die BLM Group hat Artube konsequent in 3D entwickelt. „Das spiegelt sich in der Dynamik der LT7 wider. Die Positionierungen des Tube Cutter-Laserschneidkopfs zu den nächsten Einstechpunkten und die Bewegungen der Rohre sind perfekt synchronisiert. Die Maschine kennt ihre Kollisionsbereiche, und der Schneidkopf arbeitet mit einem perfekt austarierten Sicherheitsabstand. Wir brauchen in Artube nichts zu programmieren, um das sicherzustellen“, so Meier.
Bei großen Aufträgen produziert die LT7 bei dem in aller Regel dreischichtig arbeitenden Unternehmen im Nonstop-Betrieb. Je nachdem müssen die Maschinenführer aber auch pro Schicht bis zu 30 Produktionswechsel bewältigen. Deshalb ist für sie auch wichtig, dass der hohe Bedienkomfort in Kombination mit dem hohen Automatisierungsgrad der Maschine sehr kurze Rüstzeiten erlaubt. Beladen wird die LT7 wahlweise über den Bündellader oder über die Förderkette für Einzelteile. Entladen wird sie über ihre beiden Förderbänder nach vorne. Seit der Inbetriebnahme vor gut einem Jahr arbeitet die Maschine trotz der hohen Beanspruchung zuverlässig und störungsfrei. Für den Fall der Fälle weiß man bei LST-Laserschneidtechnik, dass der technische Service der BLM Group Deutschland in Unna sitzt – und damit lediglich etwa eine Stunde von Hövelhof entfernt.
Meier betont einen weiteren Punkt, der bei diesen Investitionsentscheidungen des Unternehmens eine Rolle spielte: „Die Konstruktion der Absaugung an den Rohren stellt zuverlässig sicher, dass die Bauteile und die Halle sauber bleiben. Das macht auch die Arbeit für die Maschinenführer angenehmer.“ Zudem lasse sich die LT7 als geschlossenes System leicht reinigen und arbeite ausgesprochen leise.
„Niemand nutzt solche Anlagen intensiver als Lohnfertiger. Wir müssen den Prozess verstehen und beherrschen. Das ist sozusagen unser Produkt, das wir verkaufen. Die LT7 gibt uns neue Möglichkeiten an die Hand, die unsere Position gegenüber unseren Wettbewerbern stärken – von denen es gerade in Ostwestfalen durchaus viele gibt“, meint Meier.