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Foto: Schuler

Unternehmen

Schuler steigert Umsatz und Ergebnis auf Rekordniveau

Der Pressenhersteller Schuler hat Umsatz und Ergebnis 2017 auf Höchststände gesteigert. Konzernweit setzte das Unternehmen aus Göppingen 1,23 Mrd. Euro um.

  • Pressenhersteller Schuler erreicht im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 1,23 Mrd. Euro

  • Betriebsgewinn steigt auf 141 Mio. Euro

  • Yadon und Aweba erschließen neue Marktsegmente

  • Einsparungen durch Produktionskonzept über Plan

  • Eigenkapitalquote erreicht erstmals 39 %

Der Pressenhersteller Schuler AG setzte 2017 1,23 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,17 Mrd. Euro) um und legte dabei vor allem in Nordamerika und China zu. Der Betriebsgewinn (EBITDA) stieg gegenüber dem Vorjahr auf 141 Mio. Euro (Vorjahr: 123 Mio. Euro). Gemessen am Umsatz entsprach das einer Marge von 11,5 % (Vorjahr: 10,4) . Wichtige Beiträge zum erfolgreichen Jahresabschluss leisteten die erstmals ganzjährig konsolidierten strategischen Beteiligungen Yadon und Aweba sowie die durch das inzwischen umgesetzte Produktionskonzept verbesserten Kostenstrukturen in Deutschland. Die Eigenkapitalquote liegt bei 39,0 %.

Vorstandsvorsitzender Stefan Klebert erklärte auf der Bilanzpressekonferenz in Göppingen: „Der gute Jahresabschluss 2017 spiegelt die erfolgreichen Veränderungen der vergangenen Jahre wider. Sowohl das neue Produktionskonzept als auch die Akquisitionen Yadon und Aweba trugen positiv zum Ergebnis bei. Beide Übernahmen sind nicht nur finanziell eine Erfolgstory, sondern haben Schuler auch strategisch wichtige Märkte im In- und Ausland erschlossen.“

Auftragseingang mit starkem Schlussquartal

Schulers Auftragseingang entwickelte sich 2017 uneinheitlich. In China, im Industriegeschäft und bei den Werkzeuglösungen mit Aweba im Mittelpunkt verbesserte sich die Orderlage teils um über 20 Prozent. Der Geschäftsbereich Automotive verbuchte dagegen spürbare Rückgänge. Grund dafür war die Entscheidung großer Automobilhersteller, erhebliche Mittel in den Ausbau der Elektromobilität zu leiten und dafür Investitionen in neue Produktionskapazitäten zeitweise zurückzustellen. Schuler selbst ist vom Wandel zu den neuen Antriebstechnologien nicht negativ betroffen. Das Unternehmen liefert auch Pressenlinien für Karosserieteile von Elektrofahrzeugen sowie Anlagen für Elektrobleche und die Batteriefertigung.

Konzernweit ging der Auftragseingang 2017 auf 1,14 Mrd. Euro ( Vorjahr: 1,20 Mrd. Euro) leicht zurück. Ein Drittel dieser Summe entfiel auf das starke letzte Quartal des Jahres. Der Auftragsbestand zum 31. Dezember betrug 0,90 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,01 Mrd. Euro). In den ersten Wochen 2018 habe die Orderlage an das Schlussquartal 2017 angeknüpft und sich insbesondere im Bereich Automotive weiter positiv entwickelt. Insgesamt erwartet Schuler für 2018, dass Umsatz und Ergebnis vor Sondereffekten ihre Vorjahresniveaus erreichen werden.

Europa mit höchstem Umsatzanteil

Im Geschäftsjahr 2017 hatte Europa am Konzernumsatz von insgesamt gut 1,23 Mrd. Euro mit 528 Mio. Euro (Vorjahr: 524 Mio. Euro) den größten Anteil. China legte auf 310 Mio. Euro (Vorjahr: 290 Mio. Euro) zu. Deutlich positiv entwickelte sich das Schuler-Geschäft in Nordamerika mit einem Umsatzanstieg auf 328 Mio. Euro (Vorjahr: 271 Mio. Euro) . Die Zahl der Beschäftigten gab konzernweit zum 31.12.2017 leicht auf 6570 Mitarbeiter (6617) nach, von denen 2333 (2284) ihren Arbeitsplatz außerhalb Deutschlands fanden.

Das neue Produktionskonzept für die deutschen Standorte habe 2017 bereits im ersten vollständigen Jahr seiner Umsetzung bei positiver Umsatzentwicklung zu Einsparungen und Effizienzgewinnen von rund 30 Mio. Euro geführt und liege damit deutlich über Plan.

„Wachstum durch neue Märkte und innovative Produkte“

Schulers Gewinn vor Steuern (EBT) lag 2017 mit gut 106 Mio. Euro erneut deutlich über dem Vorjahrsergebnis von 95 Mio. Euro. Ein operativer Ergebnistreiber mit rund 18 Mio. Euro war unter anderem das Technologie- und Vorführzentrum im chinesischen Tianjin, das 2017 nach erfolgreicher Betriebsphase an einen industriellen Partner verkauft wurde. Positiv waren auch die Umsatz- und Ergebnisbeiträge von Yadon und Aweba.

Vorstandschef Klebert: „Besonders das Beispiel Yadon zeigt, dass Wachstum in erster Linie über neue Märkte und innovative Produkte stattfindet. Yadon-Pressen bilden die Grundlage für erfolgreiche neue Produkt-Angebote in den USA und künftig auch in Indien, Vietnam, Sri Lanka und ausgewählten europäischen Zukunftsmärkten. Gleichzeitig hat Yadon seit 2017 mit der Link-Drive-Presse erstmals ein Produkt mit höheren Presskräften bis zu 25.000 kN im Angebot – ein gemeinsames Entwicklungsprojekt von unseren Teams in China, Brasilien und Deutschland.“

Digitalisierung und neue Lösungen für Industrie 4.0

Auf der Produktseite arbeitet Schuler nach der Markteinführung der Pressenanlage MSP2-400 an neuen Produkten für das mittlere Preis-Leistungssegment. Zur weiteren Digitalisierung der Produkte und Unternehmensprozesse hat Schuler verschiedene interne Projekten gestartet. So entsteht am Standort Gemmingen ein Kompetenzzentrum für die digitale Lage- und Temperaturkontrolle von Bauteilen und die Datenanalyse zur Prozessoptimierung. Im Schuler Innovation Tower in Göppingen entstehen Schulungsräume, mit denen sich Schuler und seine Kunden auf die Anforderungen der zunehmenden Vernetzung von Pressenlinien vorbereiten.

Eigenkapital-Ausstattung verbessert

Vor dem Hintergrund der positiven Ertragsentwicklung 2017 hat Schuler, zu über 95 % im Eigentum der österreichischen Andritz Gruppe, seine Kapitalausstattung weiter verbessern können. Das Eigenkapital stieg auf 498,4 Mio. Euro (Vorjahr: 438,4 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote erreichte 39,0 % (Vorjahr: 32,2 %). Das ist der höchste Stand seit dem Börsengang 1999. Finanzvorstand Norbert Broger sagte: „Schuler verfügt über eine äußerst solide Kapital- und Liquiditätsausstattung, die Raum für wachstumsfördernde Investitionen lässt und bei Bedarf auch derzeit nicht absehbare konjunkturelle Dellen abfedern kann.“

Die Investitionen gingen 2017 planmäßig auf 26,9 Mio. Euro (Vorjahr: 45,8 Mio. Euro) zurück, lagen damit aber weiterhin über den Abschreibungen. Der Bau des neuen Technologiezentrums in Göppingen, der vor einigen Monaten eingeweihte Schuler Innovationen Tower, hatte 2016 für einen Höchstwert bei den Investitionsausgaben gesorgt. Schulers Nettoliquidität (liquide Mittel abzüglich Finanzschulden) lag mit 125,4 Mio. Euro deutlich über den 116,3 Mio. Euro des Vorjahrs.

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