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Oberflächentechnik

Schnelleres Entgraten mit innovativer Maschinentechnik

In die Entwicklung der Entgrat-, Schleif- und Verrundungsmaschinen von Q-Fin sind die Erfahrungen aus jahrelanger Praxis im Service eingeflossen.

Die Q-Fin Quality Finishing entwickelt, baut und verkauft Maschinen zum Entgraten, Schleifen und Verrunden von Metallteilen sowie Lösungen zum Absaugen von Schleifstaub. Auf der Blechexpo sind die Entgratmaschinen von Q-Fin wegen ihres modernen Designs und einer ungewöhnlichen Besonderheit aufgefallen: Über eine farbige Beleuchtung signalisieren die Maschinen ihren Betriebszustand. Rot bei einer Störung, blau im Betrieb und weiß beim Rüstvorgang.

Grund genug, bei Joost Kouwenbergh, Programmmanager bei Q-Fin Quality Finishing, nachzufragen: Wer verbirgt sich hinter Q-Fin und welche Konzepte verfolgt das Unternehmen?

Junges Unternehmen mit langjähriger Erfahrung

Die Q-Fin B.V. mit Sitz in Bergeijk in den Niederlanden konzentriert sich auf Maschinen zum Entgraten, Schleifen und Verrunden vor allem von lasergeschnittenen Blechteilen. „Unser Unternehmen existiert zwar erst seit fünf Jahren“, sagt Joost Kouwenbergh, „hat aber mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Blechbearbeitung und Entgrattechnik.“

Das liege an den beiden Gründern Anton Bax und Koen de Waard. Angestoßen wurde die Unternehmensgründung von Koen de Waard, der nach vielen Jahren Tätigkeit im Service von Entgratmaschinen –zuletzt als unabhängiger Anbieter mit seiner Firma KW Machinehandel – seine Erfahrungen mit den unterschiedlichen Fabrikaten in eine eigene Maschine einfließen lassen wollte.

Von der ersten selbst entwickelten Maschine zum umfassenden Produktportfolio

2011 hatte de Waard zwei Prototypen seiner idealen Maschine gebaut und seinem damaligen Kunden Anton Bax vorgestellt. Bax, im Maschinenbau erfahrener Geschäftsführer der BM Holding mit dem Hauptunternehmen Bax Metaal, griff die Idee auf. Nach einigen fertigungstechnischen Optimierungen entstand daraus die Q-Fin Fierde 200, die das neu gegründete Unternehmen Q-Fin Quality Finishing auf den Markt brachte.

Fünf Jahre später hat Q-Fin überwiegend im holländischen Markt rund 200 Maschinen installiert und mittlerweile einen guten Namen. Das Unternehmen ist so erfolgreich, dass es heute 17 Mitarbeiter beschäftigt und im Sommer 2017 in ein größeres Büro- und Produktionsgebäude mit rund 2.800 m² Fläche umziehen konnte.

Das Produktportfolio umfasst derzeit vier Produktlinien an automatischen Entgrat- und Verrundungsmaschinen, drei manuelle Entgratsysteme und zwei Absauganlagen mit Nass- bzw. Zyklonabscheider. Und ein weiterer Prototyp für die Verrundung mit Radius 2 + sei bereits in der Testphase bei einem Anwender, ergänzt Programmmanager Kouwenbergh.

Was Q-Fin Maschinen anders macht

„Es gibt einige Eigenschaften, die unsere Maschine zu etwas Besonderem machen. Das ist einmal, das unsere Maschinen besonders schnell sind. Das Nächste ist, dass die Anwender die Wahl haben, welches Finish sie auf dem Werkstück haben wollen. Und das Dritte ist die einfache Bedienung und Einstellung der Maschine,“ erklärt Joost Kouwenbergh.

Das Grundkonzept der Q-Fin-Maschinen besteht in der Regel aus einem Schleifband als erster Station, das den Grat entfernt und/oder ein Linien-Finish anbringt; aus einer oder mehreren Topfbürsten zur Verrundung als zweite und dritte Station, die Druck auf die geschnittenen Teile ausüben; sowie aus einem Transportband, auf dem die Teile durch Vakuum oder mit Magneten gehalten werden.

„Im Gegensatz zu Maschinen anderer Hersteller, deren Walzen oder Bürsten meist von der Seite kommen und quasi die Teile vom Band wegwischen, kommen die Topfbürsten bei Q-Fin von oben und drücken die Teile auf das Band“, erläutert Kouwenberg an der automatischen Entgratmaschine F200 XL. Zudem halten Vakuumansaugungen für nicht-magnetische Teile oder Magnetbänder für magnetische Stahlteile die Teile auf dem Band. Im Falle der Vakuumansaugung befinden sich auf dem Band zwei parallele Lochspuren. Bedeckt ein Teil nur eines dieser Löcher, wird es vom Ansaugsystem unter den Bearbeitungsaggregaten auf dem Band gehalten. Damit sind auch kleine Teile zwischen 10 und 200 mm zuverlässig auf dem Band fixiert. „Das erlaubt höhere Geschwindigkeiten der Bürsten und damit eine schnelle Bearbeitung.“ Zudem verkrafte das System höhere Kräfte bei den Schleif- und Entgratprozessen, mithin also mehr Zustellung.

Optimiert sind die Maschinen für typische Laserteildicken bis 5 mm, wenngleich die Bürsten und das Schleifband sich bis zu 100 mm Höhe öffnen lassen. Teile mit 20, 30 oder 40 mm Dicke seien kein Problem.

Schneller in der Bearbeitung

„Bei einem durchschnittlichen Produkt sind wir mit unserer Q-Fin-Maschine ungefähr fünfmal schneller wie vergleichbare Maschinen anderer Hersteller“, sagt Joost Kouwenbergh. Zugleich können die Maschinen von Q-Fin auch Teile mit komplizierten Geometrien entgraten und verrunden. Die verschiedenen Maschinen-Ausunterscheiden sich in der Breite, aber auch in der Zahl der Stationen, vornehmlich der Anzahl der Tellerbürsten. So baut das Unternehmen schmale Maschinen für kleine Produkte bis 200 mm Breite und Maschinen für Teile bis 600 oder 1.200 mm Breite.

Speziell bei den Maschinen mit mehreren Bürststationen kann der Bediener über unterschiedliche Drehzahlen und Zustellungen der Bürsten sehr gezielt die Oberflächengüte der Bauteile beeinflussen: vom Linienfinish bis zum Oberflächenglanz.

Und gerade im Hinblick auf diese Einstellmöglichkeiten hat man bei den Maschinen auf komplizierte Menus in Touchbildschirmen verzichtet und stattdessen eine einfache und übersichtliche Bedientafel mit Schaltern und Drehknöpfen installiert. Ein Schalter zum Einschalten des Vakuums, einer zum Reset der Einstellungen, Knöpfe zur Einstellung der Teiledicken lesbar auf dem Display, sowie noch Schalter und Geschwindigkeitsregler für das Förderband, das Schleifband und die Bürsten. Über diese Einstellungen lassen sich dann auch gezielt Verrundungsradien 1 mm oder 1,5 mm erzeugen – je nachdem, mit welcher Geschwindigkeit die Bürsten drehen und die Teile transportiert werden.

Ergänzend bietet Q-Fin Absauganlagen mit Nassfiltern ganz aus Edelstahl. Die Nassabsaugung wird besonders für die Nachbearbeitung von Aluminiumteilen empfohlen, weil dort bei Trockenabsaugern eine erhöhte Explosions- und Brandgefahr besteht.

Schnelle Verfügbarkeit und ein Testzentrum

Q-Fin produziert seine Maschinen auf Lager und strebt an, Kunden sehr kurzfristig möglichst innerhalb von zwei Wochen beliefern zu können. Alle Maschinen können auch mit Kundenteilen am Standort Bergeijk in den Niederlanden getestet werden. Und selbstverständlich gehöre die Beratung der Kunden auch hinsichtlich der einzusetzenden Bürsten und des Schleifbandes zum Angebot dazu.

Volker Albrecht

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