Wenn die Besucher der 2016 fertiggestellten Plattform am Dornbirner Hausberg Karren den Ausblick auf das Rheintal und die Vorarlberger Alpen genießen, stehen sie auf einer 12 m über dem Abgrund auskragenden Plattform. Konstruiert und gebaut hat die verschweißte Stahlkonstruktion die Markus Kalb GmbH in Dornbirn.
Für Markus Kalb, Inhaber und Geschäftsführer des Unternehmens, sind derartige Projekte keine Seltenheit: „Wir haben uns über Jahrzehnte hinweg einen guten Ruf erarbeitet und bieten neben Stahlbau und Schlosserei auch Blechbearbeitung und Glasbau.“ Allein für die Planung und Fertigung beschäftigt er fünf Techniker und 15 Mitarbeiter können das Schweißzertifikat nach EN ISO 9606 vorweisen.
Schweißqualität beginnt bei der Vorbereitung
Schweißkonstruktionen sind die häufigste Lösung, die der Vorarlberger Betrieb umsetzt. Qualität und Festigkeit von Material und Verbindungen müssen dabei garantiert werden. Die Qualität beginnt bereits bei der klar geregelten Vorbereitung. So gilt beispielsweise eine saubere Schweißkante als zentrale Voraussetzung. Um diese zuverlässig zu erzeugen, setzt Kalb seit Jahren auf Schweißkantenformer von Trumpf. Heute verwenden seine Mitarbeiter vor allem den großen „TruTool TKF 1500“. Nahezu jeden Tag stoßen sie damit dutzende Meter Stahl- und Edelstahlkanten ab – stets oxydfrei und metallisch blank. „Mit diesem Verfahren bleiben Steghöhe und Schrägungswinkel durchwegs gleichmäßig“, bestätigt Schweißfachmann Andreas Mostögl. Und im Vergleich zum Winkelschleifer mit Funkenflug und ungleichmäßigen Kanten sei das Arbeiten damit deutlich einfacher.
Mit Schweißkantenformer bis zu zehn Mal schneller
Die „TruTool TKF 1500“ erreicht eine Arbeitsgeschwindigkeit von bis zu 2 m/min, und auch die Vorbereitung lässt sich in kurzer Zeit erledigen, wie Andreas Mostögl demonstriert. Er stellt in weniger als einer Minute den Schrägungswinkel, die Fasenlänge und Blechdicke ein. Danach ist das Gerät startbereit. Markus Kalb ergänzt: „Vor allem bei unbeweglichen Schweißkonstruktionen sind wir mit dem TKF viel schneller als mit dem Winkelschleifer. So amortisiert sich die Anschaffung des Kantenformers schon bei einem größeren Auftrag wie etwa dem an der Karrenkante.“ Winkelschleifer kommen bei Kalb heute nur noch in Ecken zum Einsatz, die der Kantenformer nicht erreicht.
Maximale Schrägungslängen von 15 mm in Standardstahl oder Aluminium lassen sich mit dem Kantenformer in einem Arbeitsgang abtragen. Mit einem Sonderwerkzeug können die Bleche bis 160 mm dick sein, und der Schrägungswinkel lässt sich im Bereich zwischen 20° und 55° stufenlos einstellen. Mit einem Gewicht von 16,5 kg ist der TKF zwar kein Leichtgewicht, er lässt sich laut Andreas Mostögl dennoch relativ gut handhaben.
Der Kantenformer kann mit einem neuwertigen Stoßstahl in Standardblechen Schweißkanten von etwa 350 m Länge erzeugen. Weil er über zwei Schneidkanten verfügt, lässt er sich anschließend umdrehen und für weitere 350 m einsetzen. Sind beide Seiten abgenutzt, können sie (mehrfach) geschärft werden. Der Austausch gelingt dabei in weniger als fünf Minuten.
