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Spannprogrammerstellung per Drag & Drop: Auf diese Weise sind keine Codeanpassungen zum Umrüsten mehr notwendig.
Foto: ATS System GmbH
Spannprogrammerstellung per Drag & Drop: Auf diese Weise sind keine Codeanpassungen zum Umrüsten mehr notwendig.

Software

Schluss mit permanenten Codeanpassungen

Mit der Windows-App Webeditor i4.0 ist die Spannprogrammerstellung für Roboterschweißanlagen auch ohne Programmierkenntnisse möglich.

Von Michael Sigl

Die Haupt-SPS einer Roboterschweißanlage ist in ihrer Speicherkapazität begrenzt. Dies erfordert bei Rüstvorgängen für neue Werkzeuge zeitaufwendige Eingriffe in das SPS-Programm. Mit dem Webeditor i4.0 der ATS System GmbH hingegen werden alle relevanten Parameter für das Einrichten der Werkzeuge extern erstellt und in einer SQL-Datenbank abgelegt. Bei Bedarf werden die entsprechenden Parameter dann aus der SQL-Datenbank in den dafür vorgesehenen Speicherbereich der Haupt-SPS geladen und verbleiben dort bis zu einem Werkzeugwechsel. „Mit dieser Lösung können Hersteller ihre Anlagen schnell und kostengünstig umrüsten, um flexibel auf Kundenwünsche zu reagieren“, unterstreicht Geschäftsführer Georg Sigl die Vorteile des Produkts.

Keine Codeanpassung notwendig

Die benutzerfreundliche Bedienoberfläche der Webbrowser-Applikation ermöglicht es dem Anwender, Werkzeuge, Spannsequenzen, Funktionen sowie Roboteranforderungen für Roboterschweißanlagen ohne Verwendung von SPS-Code offline zu erstellen, zu verwalten und zu ändern. Ein zentrales Element des Webeditors i4.0 ist die Ablaufplanung zur Erstellung der individuellen Spannprogramme für ein Werkzeug beziehungsweise für das Produkt, das mit dem entsprechenden Werkzeug gefertigt werden soll. Der Ablaufplan besteht aus den vier Prozessen Umrüsten, Spannen, Bearbeiten und Lösen. Jeder Prozess wird in einer Matrix dargestellt, die wiederum aus 32 Zeilen und 16 Spalten besteht. Der Ablauf beginnt in der ersten Zeile der Matrix – in jeder Zeile können damit bis zu 16 Funktionen parallel ausgeführt werden. Sobald alle Funktionen einer Zeile abgearbeitet sind, springt der Ablauf in die nächste Matrixzeile. Mit dem Modul Spannablauf des Webeditors i4.0 hat der Anwender somit die Möglichkeit, bis zu 512 Matrixfelder pro Spannablauf mit Funktionen zu belegen. Dabei kann er aus bis zu 255 selbst erstellten Funktionen wählen. Alle diese Funktionen werden dem Anwender neben der Matrix aufgelistet und können per Drag & Drop eingefügt werden. „Der SPS Programmierer wird so von permanenten Codeanpassungen entlastet. Der Fokus kann stattdessen auf wesentliche SPS Code Optimierungen verlagert werden“, so der Geschäftsführer weiter.

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Komfortable Verwaltung von Werkzeugen, Stammdaten und Benutzern

Der Webeditor i4.0 ermöglicht darüber hinaus die komfortable Verwaltung von Fertigungshilfsmitteln, die durch verschiedene Attribute beschrieben werden können. Den Werkzeugen können Stammdaten wie Kunden, Produkte oder SAP-Sachnummern zur eindeutigen Identifikation zugeordnet werden, wobei verschiedene Berechtigungsstufen erforderlich sind, die angelegt und verwaltet werden können. Die Anlage und Pflege der Stammdaten erfolgt über ein eigenständiges Modul innerhalb des Webeditors i4.0. Somit ermöglicht die Verwaltungsfunktion einen Überblick über alle verfügbaren Werkzeuge und Stammdaten einer Anlage.

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Der Webeditor i4.0 ermöglicht die Verwaltung von Fertigungshilfsmitteln, die durch verschiedene Attribute beschrieben werden können. Den Werkzeugen können wiederum Stammdaten zugeordnet werden.
Foto: ATS System GmbH
Der Webeditor i4.0 ermöglicht die Verwaltung von Fertigungshilfsmitteln, die durch verschiedene Attribute beschrieben werden können. Den Werkzeugen können wiederum Stammdaten zugeordnet werden.

Von überall auf der Welt

Die Software wird zusammen mit einem Industrie-PC geliefert. Sie benötigt Windows 10, Microsoft SQL Server 2014 oder höher. Die Werkzeuge können über ProfiNet, ProfiBus, ASI3 oder ASI5 an das Hauptzellenbussystem angeschlossen werden. Die Anlagen werden über eine eigene IP-Adresse in das Firmennetzwerk eingebunden. Auf diese Weise kann mit jedem netzwerkfähigen Gerät über den Webeditor i4.0 auf die Werkzeuge, Funktionen und Spannvorgänge der Zelle zugegriffen werden. Alle Operationen können somit ortsunabhängig durchgeführt werden. Insbesondere für international agierende Produktionen ergeben sich dadurch neue Möglichkeiten der Anlagenbedienung. Voraussetzung ist die Unterstützung gängiger Webbrowser wie Chrome, Edge und Firefox.

Eine neue Größenordnung

Durch den Einsatz der Software ist es Betreibern möglich, die Roboterschweißzellen und Montageplätzen aufgrund der verkürzten Rüstzeiten flexibler zu belegen und so eine hohe Auslastung der Anlagen zu gewährleisten. Georg Sigl fasst zusammen: „Durch die SQL-Datenbanklösung können pro Roboterschweißanlage bis zu 255 verschiedene Werkzeuge und pro Werkzeug 255 verschiedene Spannvorgänge erstellt werden. Für jedes Werkzeug können bis zu 32 Roboteranforderungen verarbeitet werden. Für Montageplätze können bis zu 255 verschiedene Montageabläufe gespeichert werden. Selbst die größte auf dem Markt erhältliche SPS ist nicht in der Lage, Werkzeuge oder Montageanweisungen in dieser Größenordnung zu speichern.“

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