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Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung.
Foto: Mourad ben Rhouma
Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung.

Management

Reicht diese Gaspreisbremse für Metallverarbeiter aus?

Die Ergebnisse der Expertenkommission liegen auf dem Tisch. Aber reicht das aus? Eine Einschätzung des Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V.

Es wird für die mittelständische Industrie täglich enger – die Gaskosten schnüren Unternehmen den Hals ab. Die Empfehlungen der Expertenkommission Erdgas und Wärme sollen ab Januar 2023 etwas Luft verschaffen. Der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung begrüßt dies und fordert zugleich Tempo bei der Umsetzung: „Die Produktion systemrelevanter Teile in Deutschland geht stündlich zurück, Wertschöpfung verlässt das Land. Und die Durststrecke bis Ende des Jahres ist lang. Daher sollte die Gaspreisbremse noch schneller kommen“, appelliert WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer an die Politik.

Gaspreisbremse als mildernder Stoßdämpfer

Die Empfehlungen der Energieexperten, 70 % des Gasverbrauchs zu entlasten, mildern den Druck ab. Teuer bleibt es trotzdem – das künftige „New Normal“ wird über dem früheren Preisniveau liegen. Einsparpotenziale haben viele Unternehmen durch Effizienz- und Prozessoptimierung, Wechsel der Energieträger oder sinkende Produktionsvolumina bereits ausgereizt. „Die Gaspreisbremse kann den Kostendruck nicht vollständig nehmen, sie ist aber mildernder ‚Stoßdämpfer’ auf steiniger Strecke. Wenn die Politik sie schnell genug und unbürokratisch umsetzt“, betont Vietmeyer. Wichtig sei auch, das Energieangebot zu verbreitern und vorhandene Technologien nicht ungenutzt zu lassen. Allein in den WSM-Branchen hoffen rund 500.000 Mitarbeiter und ihre Familien, dass die Industrie am Standort bleibt. Zugleich erwarten die Kunden der meist mittelständischen Unternehmen auch künftig eine lückenlose Versorgung. Christian Vietmeyer: „Stahl- und Metallverarbeiter produzieren für alle wichtigen Bereiche der Gesellschaft. Ihre Produkte sind systemrelevant für Maschinen- und Fahrzeugbau, Gesundheits- und Energiewirtschaft, Bauwesen und viele Alltagsgüter. Ohne unsere Teile läuft nichts in Deutschland. Umso wichtiger ist es, dass die Politik bei der Gaspreisbremse für Unternehmen Tempo macht.“

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„2023 ist laut Minister Habeck das ‚Jahr der Industrie‘ – diesem Slogan muss ein ‚Ja‘ zur Industrie folgen. Mit klarem Bekenntnis zum industriellen Mittelstand, nicht nur zur Großindustrie“, so Holger Ade, Leiter Industrie- und Energiepolitik beim Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM).

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Die Industrie braucht eine Härtefallregelung, auf die sie sich verlassen können. Derzeit werden sie aber vor allem eines: außer Acht gelassen.

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„Wir stecken in einer handfesten Industriekrise. Die Unternehmen drosseln ihre Produktion – täglich verlieren wir Wertschöpfung, die nicht zurückkommen wird“, so WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer.

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