Image
WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer warnt vor „nie gekannter Bedrohung des industriellen Mittelstands".
Foto: WSM Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V.
WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer warnt vor „nie gekannter Bedrohung des industriellen Mittelstands".

Strategie

Produktionsprognose der Stahl- und Metallverarbeiter wieder rückläufig

1,8 % hinkte die Produktion im ersten Quartal dem Vorjahr hinterher. Schuld sind unter anderem schwankende Energiepreise.

Die Produktionsprognose des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) sinkt von 7 auf 5 %. Auslöser sind die jüngsten fallenden Konjunkturzahlen des Statistischen Bundesamtes und das aktuelle Krisenszenario. Die stark von Automobil- und Maschinenbauherstellern abhängigen Stahl- und Metallverarbeiter mussten schon wieder den Rückwärtsgang einlegen: Ihre Produktion liegt im ersten Quartal 2022 um 1,8 % niedriger als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Akuter Schock durch Ukrainekrieg hat sich gelegt

Der Pessimismus hat die Oberhand – auch wenn die Folgen der osteuropäischen Eskalation im ersten Quartal 2022 noch keine allzu großen Spuren hinterlassen haben. Der akute Schock hat sich gelegt und das Geschäftsklima beruhigt sich. Aber die Gefahr bleibt und sie wächst. WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer: „Die Sanktionsspirale macht die Lage der mittelständischen Industrie täglich riskanter, ihre Energieversorgung steht auf dem Spiel. Dazu kommen Lieferprobleme, Materialengpässe und logistische Herausforderungen. All das führt zu einer nie gekannten Bedrohung des industriellen Mittelstands, der die Politik stärker entgegenwirken muss.“

Industrieverbände richten Brandbrief an Regierung

Ein Energieembargo könnte dramatische Folgen für Stahl- und Metallverarbeiter mit sich bringen – vier Verbände schlagen Alarm.
Artikel lesen

Hürden stellen Sinnhaftigkeit der Maßnahmenpakete infrage

Höhere Energiekosten können die Stahl und Metall verarbeitenden Unternehmen nicht mehr stemmen. Und das Maßnahmenpaket der Bundesregierung – ein Bürgschafts- und ein KfW-Kreditprogramm –, das Preisspitzen abfedern soll, greift nicht in der Breite. Schuld daran sind Hürden, die über das von der EU-Kommission vorgegebene Maß hinausgehen. „Die Stimmung sinkt von Tag zu Tag. Sollte es zum Gasembargo kommen und daraus weitere Preisanstiege folgen, wird das die Industrieproduktion lahmlegen“, warnt Vietmeyer.

Image
„Wir stecken in einer handfesten Industriekrise. Die Unternehmen drosseln ihre Produktion – täglich verlieren wir Wertschöpfung, die nicht zurückkommen wird“, so WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer.

Management

„Wir haben den Abgrund vor Augen“

Die steigenden Energiekosten setzen der stahl- und metall-verarbeitenden Industrie zu. Das Auftragsvolumen schrumpft.

    • Management, Märkte, News
Image
Die Industrie braucht eine Härtefallregelung, auf die sie sich verlassen können. Derzeit werden sie aber vor allem eines: außer Acht gelassen.

Märkte

Schutzschirm für die Industrie – jetzt!

Der Negativtrend beim Auftragseingang setzt sich fort. Gaspreisdeckel und Strompreisbremse sollen deswegen auch industrielle Härtefälle berücksichtigen.

    • Märkte, News
Image
Rund ein Viertel der Mittel soll laut aktueller WSM-Umfrage in Drittländer fließen.

Märkte

Verstärkte Investitionen ins Ausland

30 % des Investitionskapitals stecken Unternehmen laut WSM-Umfrage ins Ausland. Schuld daran seien die schlechten Standortbedingungen in Deutschland.

    • Märkte
Image
Alle Rädchen greifen ineinander: Der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung fordert bei der Gasverteilung den Beitrag des Einzelnen, der Unternehmen und der Politik.

Strategie

Wie viel mehr ist zu viel?

Die Stahl- und Metallverarbeiter ächzen unter den aktuell sehr schwierigen Bedingungen, die Produktion sinkt. Jetzt drohen auch noch Gasverteilungskämpfe.

    • Strategie, Märkte, News