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Foto: Trumpf

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Nach Krisenjahr: Trumpf meldet Umsatzrückgang von 8 %

Das Hochtechnologieunternehmen Trumpf legt die Zahlen für das Geschäftsjahr 2019/20 vor. Der Umsatzrückgang liegt bei 8 % , die Aufträge sanken um 11 %.

Die Trumpf Gruppe verzeichnete zum Abschluss des Geschäftsjahrs 2019/20 am 30. Juni 2020 einen Umsatzrückgang von 8 % auf 3,5 Mrd. Euro (Geschäftsjahr 2018/19: 3,8 Mrd. Euro). Der Auftragseingang ging auf 3,3 Mrd. Euro zurück (Geschäftsjahr 2018/19: 3,7 Mrd. Euro). Dies entspricht einem Minus von 11 %. Hierbei profitierte Trumpf vom hohen Auftragsbestand, sodass der Umsatz um 210 Mio. Euro über dem Auftragseingang lag.

Ebit um 11,5 % gesunken

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) entwickelte sich mit 309 Mio. Euro abhängig vom Umsatz ebenfalls rückläufig und sank gegenüber dem Geschäftsjahr 2018/19 (349 Mio. Euro) um -11,5 %. Dank der konsequenten Umsetzung des Ergebnisverbesserungsprogramms „Koyer“ konnte Trumpf den Rückgang der Ebit-Rendite allerdings spürbar dämpfen: Aufgrund des Zurückfahrens von Investitionen und Sachkosten sowie Effizienzverbesserungen erzielte das Unternehmen eine insgesamt gute Rendite in Höhe von 8,9 % (Vorjahr: 9,2 %).

Zudem reagierte Trumpf auf die Folgen von Corona im Frühjahr 2020 durch weitere Kosteneinsparmaßnahmen wie dem Abbau der Arbeitszeitkonten und Urlaubstage, ab April dann mit der Einführung von Kurzarbeit sowie einer zusätzlichen Kürzung der Sachkosten und Investitionen. Auch infolgedessen konnte der Rückgang der Rendite weiter abgefedert werden.

Umsatzrückgang geringer als im Maschinenbau insgesamt

Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende der Gruppengeschäftsführung von Trumpf: „Wir spüren bereits seit Herbst 2018 eine Abschwächung der weltweiten Konjunktur. Corona hat den Rückgang zusätzlich verstärkt – als Krise in der Krise. Allerdings ist unser Umsatz deutlich geringer als im Maschinenbau insgesamt gesunken. Zudem ist es uns durch konsequentes Kostenmanagement gelungen, die Rendite nahezu auf Vorjahresniveau zu halten.“

Positive Entwicklung erkennbar

Zum Ausblick auf das am 1.7.2020 gestartete Geschäftsjahr 2020/21 sagte sie: „In den ersten drei Monaten konnte der Rückgang bei Umsatz und neuen Aufträgen gestoppt werden. Wir sehen vorsichtige Anzeichen für das Ende der konjunkturellen Talfahrt, wenn auch noch keinen Aufschwung.“

Das sind die größten Einzelmärkte

Nach Deutschland mit 610 Mio. Euro Umsatz waren die USA mit 490 Mio. Euro sowie die Niederlande mit 480 Mio. Euro, bedingt durch das EUV-Geschäft mit ASML, weltweit die drei größten Einzelmärkte von Trumpf, gefolgt von China mit 350 Mio. Euro. In vielen europäischen Kernmärkten wie Italien oder Spanien, aber auch in Osteuropa, sank der Umsatz in Folge der schwachen Weltkonjunktur und des Corona-Stillstands zum Teil zweistellig.

EUV und Elektronik erneut stark

Treiber des positiven Ergebnisses war erneut das in Ditzingen ansässige Geschäftsfeld EUV. An den niederländischen Kunden ASML liefert Trumpf spezielle Laser für Anlagen, die mit Hilfe extrem-ultravioletter Strahlung Oberflächen von Chips für die Computerindustrie belichten. Hier konnte Trumpf den Umsatz von 388 Mio. Euro im Vorjahr um +19 % auf nunmehr 460 Mio. Euro erneut steigern. Damit steuerte EUV fast so viel wie die gesamte US-amerikanische Tochter von Trumpf zum Gruppenumsatz bei.

Auch die in Freiburg bei Trumpf Hüttinger und in Warschau ansässige Elektronik, Teil des Geschäftsbereichs Lasertechnik, konnte die Erwartungen erneut übertreffen mit einem Umsatz von 230 Mio. Euro. Dies entspricht einem Plus zum Vorjahr (199 Mio. Euro) von 15 %. Hauptgründe dafür waren die steigende Nachfrage für die Solarindustrie in China sowie die Halbleiterindustrie in den USA und Japan.

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Entwicklung der Mitarbeiterzahlen und Kurzarbeit

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Trumpf blieb, gemessen am Vorjahr, mit 14.325 in etwa gleich. In Deutschland waren zum Stichtag 30. Juni 2020 7.437 Mitarbeiter tätig, davon 4.353 am Stammsitz in Ditzingen. Im Berichtsjahr absolvierten 513 junge Menschen eine Ausbildung oder ein Studium an der Dualen Hochschule. Die Ausbildungsquote lag damit bei 3,6 % sogar noch über Vorjahresniveau (3,4 %).

Zwischen April und Juni 2020 waren 30 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Ausnahme von EUV in Kurzarbeit. Der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit bei Trumpf liegt im Oktober 2020 bei 27 %, nachdem er die beiden Quartale davor bei 30 % gelegen hatte. Aktuell hat Trumpf wieder eine Arbeitsquote von 80 %.

Geringe Corona-Zahlen bei Trumpf

In der Zeit bis 30.06.2020 gab es bei Trumpf gruppenweit 70 positive CoronaFälle und 843 Personen in Quarantäne. In Ditzingen waren es im selben Zeitraum 26 Ansteckungen und 158 Quarantänefälle. Aktuell sind in der Trumpf Gruppe 19 aktive Corona-Fälle erfasst sowie 77 Personen in Quarantäne. Davon sind acht Personen in rein „technischer Quarantäne“ nach einem Service-Aufenthalt im Ausland – also ohne Symptome.

Investitionen und Akquisitionen

Infolge des Koyer-Sparprogramms wurden die Investitionen um -33 % auf 194 Mio. Euro zurückgefahren (Vorjahr: 288 Mio. Euro). Durch Akquisitionen in der Zeit vor März 2020 verstärkte Trumpf zugleich seine Technologiekompetenz: Mit Wirkung zum 1. Juli 2019 wurde von der Tochtergesellschaft Ingeneric die Firma Aixtooling übernommen. Zum 31. Oktober 2019 erwarb Trumpf Photonics in den USA zu 100 % die Stellar Industries. Im Dezember 2019 hat Trumpf eine Minderheitsbeteiligung am französischen Lasertechnik-Start-up Glophotonics erworben; im Januar 2020 schließlich die HBH Microwave.

Weiterhin hohe FuE-Quote

Trumpf blieb auch im Geschäftsjahr 2019/20 ein forschungsintensives Unternehmen. So betrugen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung nach 396 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2018/19 nun 377 Mio. Euro. In Relation zum rückläufigen Umsatz hat sich die Entwicklungsquote dadurch auf 10,8 % (Vorjahr: 10,5 %) erhöht.

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