Handwerk hat goldenen Boden – Thomas und Matthias Engel, Geschäftsführer der Engel Spenglerei GmbH, konnten lange Zeit vom Bauboom profitieren. Um ihren Betrieb aber nicht nur kurz-, sondern mittel- und langfristig auf Erfolgskurs zu halten, investieren sie seit einigen Jahren in hochwertige Werkzeugmaschinen von Trumpf - und verbessern damit ihre Produktivität deutlich.
Die erste CNC-Stanzmaschine zieht ein
Gegründet hat Spenglermeister Thomas Engel das Unternehmen 1987. Vor 10 Jahren ist dann sein Sohn Matthias, ebenfalls Spenglermeister, in das Unternehmen eingestiegen, das inzwischen 20 Mitarbeiter beschäftigt. Heute leiten sie gemeinsam die Geschäfte.
Schon die frühzeitige Nachfolgeregelung spricht für die Weitsicht des Klempnerbetriebs. Ein weiteres Merkmal sind die Investitionen in moderne Blechbearbeitungsmaschinen des Hochtechnologieunternehmens Trumpf. Bereits in den 90er Jahren war Thomas Engel von der Stanztechnik fasziniert: „Nur leisten konnte ich mir diese Maschinen damals nicht. Aber als mich mein Sohn vor rund drei Jahren fragte, was ich davon halte, eine gebrauchte, aber gut erhaltene Trumatic TC 260 anzuschaffen, fand ich das eine tolle Idee. Gesagt, getan. Hier steht sie nun seit August 2017.“
Manuell versus maschinell
„Wir konfektionieren unsere Aufträge so weit wie möglich in der Werkstatt vor“, sagt Matthias Engel und ergänzt: „Das ist besonders dann wichtig, wenn wir Fassaden oder Dächer aus Blech gestalten und diverse Unterkonstruktionen dafür erstellen. In diese Branche sind wir 2012 eingestiegen.“ Seither nimmt dieses Geschäft stetig zu, und genau dafür ist maschinelle Stanztechnik enorm hilfreich.
Die ersten Fassadenaufträge erledigten die Engels noch weitgehend konventionell. Als Beispiel nennt der Spenglermeister die Vorhangfassade eines Kauferinger Bürogebäudes, dessen Kassettenzuschnitt noch von Hand erfolgte. „Das Ergebnis ist gut, aber heute weiß ich, dass wir mit der Stanzmaschine in Summe mehr als doppelt so schnell gewesen wären“, resümiert Engel.
Maschine stanzt Fassade - und amortisiert sich nahezu
Wenig später verkleidete Engel ein Hotel in Scheidegg mit knapp 5.000 Alu-Schindeln. Hier kam bereits die TC 260 zum Einsatz.
„Das Programmieren und Einstellen der Maschine hat bei diesem Projekt zwar noch relativ lange gedauert, da dies mein Erstlingswerk war und ich alles direkt an der Maschinensteuerung programmiert habe. Der Zuschnitt war dann aber extrem schnell und präzise. Von Hand hätten wir locker 20-mal so lange gebraucht.“ Ein erfolgreiches Projekt, bei dem sich die Investition bereits weitgehend amortisierte.
Auch beim Programmieren ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
Mit dem Ergebnis waren die Kunden ebenso zufrieden wie die Fuchstaler Blechprofis. Verbesserungspotenzial erkannten letztere im Prozess – speziell bei der aufwändigen Programmierung. Doch Trumpf hat dafür eine Lösung in Form der Programmiersoftware TruTops. Für Matthias Engel war es beruhigend zu wissen, dass die inzwischen 30 Jahre alte Trumatic TC 260 über eine kompatible Schnittstelle verfügt, die es erlaubt, in TruTops erstellte Programme zu nutzen. Eine viertägige Schulung bei Trumpf machte den Spenglermeister fit für die Software.
Kreative Aufträge schnell umsetzen
Menügeführt und durch zahlreiche Automatismen unterstützt, erstellt der Juniorchef an einem externen Computer innerhalb kürzester Zeit prozesssichere NC-Programme: „Ob Zuschnitte, Ausschnitte oder speziell angeordnete Lochungen. Wir stanzen auf diese Weise auch kreative Bilder aus, wie etwa bei einer Kiosk-Verkleidung aus Cortenstahl, die sich – vor allem bei Nacht beleuchtet – perfekt in die Umgebung einfügt.“
Externe Programmierung verhindert Stillstand
Ist das Programm fertig, wird es von Engel überprüft und auf die Maschine übertragen. Die Maschine kann während der Programmierung andere Aufträge abarbeitet, was die Stillstandzeiten minimiert.
Die TC 260 bearbeitet bis zu 6,4 mm dicke Bleche, was insbesondere bei Unterkonstruktionen hilfreich ist. Dieses Material gilt es aber nicht nur zu schneiden, sondern auch zu biegen. Seine kleine, altgediente Schwenkbiegemaschine ist damit überfordert. Ihr Leistungsspektrum reicht lediglich bis 1,5 mm Stahlblech. „Ergo musste etwas stärkeres her“, erinnert sich Thomas Engel. „Und aufgrund unserer guten Erfahrungen sollte es natürlich eine Trumpf werden.“
Faire Finanzierung für eine moderne Abkantpresse
Mit der Abkantpresse TruBend 3100 fanden die Geschäftsführer das passende Modell mit genügend Biegekraft. Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und ein faires Finanzierungsangebot von Trumpf erleichterte die Entscheidung, wie der Seniorchef betont: „Seit April 2018 steht die Maschine bei uns und sie macht sich definitiv bezahlt. Die Leasingraten sind in Ordnung, sodass wir auch bei durchschnittlicher Auslastung mit ihr Geld verdienen.“
Kompakte Presse mit breitem Einsatzspektrum
Mit den 1.000 kN Presskraft der TruBend 3100 biegt Engel meist bis zu 4 mm dicke Stahlbleche. Die Biegelänge beträgt bis zu 3.060 mm und der freie Ständerdurchgang liegt bei 3.384 mm. Optimale Werte für den Spenglerbetrieb, wie Matthias Engel betont: „Die Maschine nimmt nicht viel Platz in Anspruch, ermöglicht aber ein breites Einsatzspektrum. So bringen wir Fassadenbleche ebenso schnell in Form wie Profile und Halterungen für Unterkonstruktionen. Selbst den Auftrag für die Produktion und Montage von 26 Blechschränken konnten wir dank der Maschinen in kurzer Zeit zur vollen Zufriedenheit unseres Kunden erledigen.“
Entsprechend dem erweiterten Angebot werden die Anfragen vielfältiger, und speziell das Geschäft mit Industrie- und Gewerbekunden nimmt zu. Derzeit liegt es bereits bei rund 50 Prozent. Die andere Hälfte teilen sich Aufträge der öffentlichen Hand mit denen von Privathaushalten.
Eine weitere Stanzmaschine ist bereits bestellt
Um möglichst wenigen Kunden absagen zu müssen und gleichzeitig in puncto Preis und Lieferzeit konkurrenzfähig zu bleiben, geht das oberbayerische Unternehmen nun konsequent den nächsten Schritt: Ein Neubau ist in Planung und mit der TruPunch 3000 haben die Engels eine weitere, nur wenige Jahre alte Trumpf-Stanzmaschine bereits bestellt. Diese arbeitet dank eines elektrischen Stanzkopfes energieeffizient mit einer durchschnittlichen Leistungsaufnahme von lediglich 5,6 kW. Eine absenkbare Matrize sorgt für hochwertige Schnitte und verhindert Kratzer auf der Blechoberfläche. Die restgitterfreie Bearbeitung spart Material und erhöht die Prozesssicherheit im Betrieb.