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Foto: PA Power Automation

Unternehmen

Geschäftsbetrieb bei PA Power Automation geht weiter

Die PA Power Automation AG und die PA Power Automation GmbH CNC-Automatisierungstechnik haben Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

  • PA Power Automation AG und PA Power Automation GmbH CNC-Automatisierungstechnik stellen Insolvenzanträge beim Amtsgericht Ludwigsburg

  • Umsatzeinbrüche in wichtigen Auslandsmärkten in den vergangenen Jahren belasteten Liquidität

  • Insolvenzverwalter Mathias Settele und Dr. Dietmar Haffa führen Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen fort und prüfen Sanierungsoptionen

Die PA Power Automation AG sowie die PA Power Automation GmbH CNC-Automatisierungstechnik haben beim Amtsgericht Ludwigsburg Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Zu vorläufigen Insolvenzverwaltern bestellte das Amtsgericht die Rechtsanwälte Dr. Dietmar Haffa (GmbH) und Mathias Settele (AG) von Schultze & Braun. Der Geschäftsbetrieb der betroffenen Gesellschaften wird nach Angaben der Insolvenzverwalter ohne Einschränkungen fortgeführt. Die Löhne und Gehälter der knapp 40 Mitarbeiter seien durch das Insolvenzgeld bis einschließlich Juni abgesichert.

Umsatzrückgang in internationalen Absätzmärkten

Hintergrund der Insolvenzanträge seien Umsatzrückgänge in wichtigen Absatzmärkten der Unternehmensgruppe, insbesondere in der Türkei, den USA und in Asien. Die Ursachen dafür seien vielfältig: In der Türkei hatte sich in den Jahren 2016/2017 die unsichere politische Lage in den Bestellungen türkischer Kunden niedergeschlagen. Hier verzeichnete PA Power Automation zuletzt aber wieder steigende Auftragseingänge. In den USA hat sich die Unternehmensgruppe vertriebseitig neu orientiert, da der bisherige Vertriebspartner die geplanten Umsatzziele nicht erreicht hat. Die Umstellung auf einen gruppeneigenen Vertrieb wurde erst kürzlich abgeschlossen und konnte daher die Umsatzverluste noch nicht ausgleichen. In Asien belastet insbesondere ein Verfahren gegen das Joint Venture Han’s PA Technology Co. Ltd., Shenzen die Liquidität.

Die in der Jahresprognose der PA Power Automation AG berücksichtigten Mittelzuflüsse konnten daher im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 nicht mehr realisiert werden.

Ziel der Insolvenzverfahren ist die Sanierung der Gruppengesellschaften mittels eines Insolvenzplans oder der Beteiligung eines Übernehmers. Die beiden vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Haffa und Settele würden sich zunächst ein Bild von der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens verschaffen und dann in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand mögliche Sanierungsoptionen prüfen, heißt es in einer Pressemitteilung von Schultze & Braun.

Dr. Haffa sieht gute Chancen, das Unternehmen zu erhalten: „Die PA Power Automation ist grundsätzlich auf der Produktseite ein sehr gut aufgestelltes Unternehmen und hat sich durch die intelligente Soft-CNC-Steuerung von CNC-Maschinen ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber Mitbewerbern erarbeitet. Auf die operativen Herausforderungen der vergangenen Jahre hat das Unternehmen bereits erste Antworten gegeben und auf diese Weise die Grundlage dafür gelegt, dass sich die Zielmärkte wieder wie geplant entwickeln können. Am Ende hat nur die Zeit gefehlt, um die Früchte dieser Arbeit ernten zu können.“

Weitere Gruppengesellschaften von PA sind nicht betroffen

Von den Insolvenzanträgen betroffen sind ausschließlich die PA Power Automation AG sowie die PA Power Automation GmbH CNC-Automatisierungstechnik. Weitere Gruppengesellschaften haben aktuell keine Insolvenzanträge gestellt. Die PA Power Automation AG mit ihren Tochtergesellschaften entwickelt, produziert und vertreibt PC-basierte CNC-Systeme und CNC-Software. Kunden sind hauptsächlich Hersteller von Werkzeugmaschinen. PA Power Automation AG hatte in der Vorwoche den Verlust der Hälfte des Grundkapitals publiziert.

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