Image
Foto: Commerzbank

Management

Erstes nutzungsdatenbasiertes Finanzierungskonzept

Commerzbank bietet als erste deutsche Bank neue, datenbasierte Kredite für Firmenkunden an.

  • Prototyp des neuartigen Pay-per-Use-Kredits gemeinsam mit Werkzeugmaschinen-Hersteller Emag entwickelt und mit der KMB Technologie Gesellschaft für rationelle Fertigung umgesetzt

  • Tilgungshöhe des Kredits atmet mit Nutzungsgrad der Maschine

  • Liquiditätsschonung bei geringerer Auslastung der Investitionsgüter

  • Big Data ermöglicht die Entwicklung digitaler Finanzprodukte und -lösungen

Die digitale Vernetzung und Automatisierung von Maschinen im Zeitalter von Industrie 4.0 ermöglicht es, auf Maschinennutzungs- und Produktionsdaten zuzugreifen. Im Internet der Dinge tauschen vernetzte Gegenstände über das Internet selbstständig Daten aus. Damit können zum Beispiel Maschinennutzer beispielsweise den Einsatz ihrer Maschinen optimieren, Stillstandzeiten reduziern und Wartungszyklen auf die Nutzung anpassen. Ziel sind Effizienzgewinne im Einsatz der Anlagegüter. Und eben diese neuen Technologien ermöglichen neue Geschäftsmodelle wie Pay-per-Use, Pay-per-Part, Equipment-as-a-Service und andere.

Pay-per-Use-Kredit orientiert sich an der Maschinennutzung

Als nach eigenen Angaben erstes deutsches Finanzinstitut hat die Commerzbank dafür eine neue datenbasierte Kreditlösung entwickelt. Der „Pay-per-Use-Kredit“ ist im Kern ein Investitionskredit, der sich in seiner Rückführung an der Maschinennutzung orientiert. Die jeweilige Tilgungshöhe errechnet sich nach der tatsächlichen Auslastung des Investitionsgutes. Bei geringerer Auslastung der Maschine ist die Tilgungsbelastung gering, während beim Anstieg der Produktion und damit steigenden Umsätzen die Tilgungsrate des Pay-per-Use-Kredits gleichfalls steigt.

Dieses Finanzierungsprodukt für Firmenkunden wurde innerhalb der Commerzbank gemeinsam von Big-Data-Experten und dem Segment Firmenkunden entwickelt. Die Commerzbank hatte Anfang des Jahres zur zielgerichteten Analyse von großen und komplexen Datenmengen (Big Data) und zur Entwicklung digitaler Produkte den neuen Konzernbereich Big Data & Advanced Analytics unter der Leitung von Kerem Tomak gegründet. Den Prototyp dieses Kreditmodells hat die Commerzbank gemeinsam mit dem Werkzeugmaschinenhersteller Emag GmbH & Co. KG in Salach (Baden-Württemberg) aufgesetzt. Die Vernetzung der Werkzeugmaschinen des Herstellers ermöglicht einen detaillierten Einblick in deren Nutzungsablauf – und dadurch die Errechnung der Tilgungsrate für den Kredit. Die KMB Technologie Gesellschaft für rationelle Fertigung mbH mit Sitz in Sachsen-Anhalt setzt diese Maschinen im Automotivesektor für die Teileproduktion ein.

Für Dr. Achim Feinauer, COO der Emag, stellt der Pay-per-Use-Kredit eines der wenigen Features von Industrie 4.0 dar, die es von der Theorie in die Praxis geschafft haben. „Auf dem Weg zur vernetzten Produktion müssen viele, oft mentale Hürden überwunden werden. Pay-per-Use ist geprägt durch eine direkte Verbindung von Nutzung, das heißt Umsatz und Ertrag, zu den Kosten der Investition. Die Vorteile sind quasi tagesaktuell im Liquiditätsbedarf spürbar und sind ein Anreiz, Industrie 4.0 im praktischen Produktionsalltag real umzusetzen.“

Sven Hartwich, kaufmännischer Leiter der KMB, ergänzt: „Der Pay-per-Use-Kredit der Commerzbank ermöglicht uns die Investition in die neue Maschinengeneration der Emag. Durch die flexiblen Tilgungsraten passt sich die Liquiditätsbelastung unserer Produktion und damit dem Umsatz an. Wir schaffen es dadurch, unsere Gewinnschwelle weiter zu drücken und erreichen damit eine höhere finanzielle Stabilität.“

Jan-Philipp Gillmann, Bereichsvorstand Development & Digitalisation im Segment Firmenkunden der Commerzbank, ergänzt: „Mit unserem neuen Pay-per-Use-Kredit macht die Commerzbank im Firmenkundengeschäft einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Industrie 4.0. Wir freuen uns, dass unsere langjährigen Kunden Emag und KMB diesen mit uns gehen. Die gemeinsam entwickelten neuen Lösungen sind für uns ein wichtiges neues Element in unserer Digitalisierungsstrategie. Nach dem vollständig digitalisierten Beratungsprozess für Absicherungsprodukte und dem digitalen Kreditprozess rollen wir mit dem Pay-per-Use-Kredit im Laufe dieses Jahres nun die nächste Innovation bei Finanzierungslösungen für den Mittelstand aus.“

Zum Unternehmem Emag GmbH & Co. KG

Die Emag Gruppe entwickeln und bauen Fertigungssysteme für die Prozesskette von der Weich- bis zur Hartbearbeitung Das Unternehmen netwickelt Fertigungslösungen in den Bereichen Getriebe-, Motoren- und Fahrwerkskomponentenfertigung sowie auch im Non-Automotive Sektor. Dabei bietet das Unternehmen mit Sitz in Salach seinen Kunden auch modulare Turnkey-Fertigungslösungen. Die Unternehmensgruppe beschäftigt weltweit rund 3.000 Mitarbeiter und weist einen Konzernumsatz von etwa 600 Mio. EUR aus.

Über KMB Technologie Gesellschaft für rationelle Fertigung mbh

KMB Technologie hat sich zu einem etablierten Lieferanten der Automobilzulieferindustrie in Sachsen-Anhalt entwickelt. Das Unternehmen befasst sich mit der Herstellung von Teilen, Komponenten, Baugruppen und Systemen für die Fahrzeugindustrie und den Maschinenbau. Neben der Großserienfertigung werden auch Einzelteile, Musterteile oder Kleinserien der unterschiedlichsten Bearbeitungsstufen hergestellt. Die Produktionseinrichtungen wurden speziell für die rationelle Großserienfertigung ausgewählt und zusammengestellt. Im Moment verlassen ca. 35.000 Teile pro Arbeitstag die Fertigung.

Über die Commerzbank

Die Commerzbank ist eine international agierende Geschäftsbank mit Standorten in knapp 50 Ländern. Die Commerzbank wickelt rund 30 % des deutschen Außenhandels ab und ist nach eigenen Angaben Marktführer im deutschen Firmenkundengeschäft. Sie betreibt ungefähr 1.000 Filialen und betreut mehr als 18 Mio. Privat- und Unternehmerkunden sowie über 60.000 Firmenkunden. Im Jahr 2017 erwirtschaftete es mit rund 49.300 Mitarbeitern Bruttoerträge von 9,2 Mrd. EUR.

Image

Märkte

Corona-Hilfen: lieber Zuschüsse als Kredite

Kredite als Corona-Hilfe sind nicht für jedes Unternehmen eine gute Lösung. Das Institut der deutschen Wirtschaft fordert daher Zuschüsse für Kleinbetriebe.

    • Märkte
Image

Unternehmen

Schuler steigert Umsatz und Ergebnis auf Rekordniveau

Der Pressenhersteller Schuler hat Umsatz und Ergebnis 2017 auf Höchststände gesteigert. Konzernweit setzte das Unternehmen aus Göppingen 1,23 Mrd. Euro um.

    • Unternehmen, News
Image

News

IBU veröffentlicht Website rund um Corona-Themen

Ob Infos zu Kurzarbeit, Finanzhilfen, Arbeitsschutz oder Mustervorlagen für die Papierflut: Mit einer Corona-Website bietet der IBU ab sofort Unterstützung.

    • News, Management
Image

IT-Lösungen

ERP 2020: Trends, die Mittelständler beachten sollten

Proalpha hat elf Trends und Themen ausgemacht, mit denen sich Geschäftsführer und ERP-Verantwortliche im Jahr 2020 intensiver befassen sollten.

    • IT-Lösungen