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Foto: Lorch

Schweißen

Digitale Schweißtechnik für Elektro-Stadtauto

Für das Schweißen des Chassis im Elektro-Stadtauto e.GO Life wird volldigitale Schweißtechnik von Lorch eingesetzt.

Das Chassis des Elektro-Stadtautos e.GO Life wird mit digitaler Schweißtechnik gefügt. Die ersten Fahrzeuge sollen ab Ende 2018 aus der Produktionshalle in Aachen-Rothe Erde rollen. Das Besondere an der Fertigung des Fahrzeugs ist der Einsatz von Industrie-4.0-Technologien, die eine Entwicklungszeit von nur drei Jahren und die Herstellung von kostengünstigen Prototypen und Kleinserien ermöglichten. So wurde das seriennahe Fahrzeug mit einem Budget von knapp 30 Millionen Euro entwickelt. Beteiligt an der Entwicklung sind mit dem European 4.0 Transformation Center (E4TC), der Demonstrationsfabrik (DFA), dem Aachen Center for Additive Manufacturing (ACAM) und der Aachener Werkzeugbau Akademie (WBA) vier verschiedene Einrichtungen des RWTH Aachen Campus.

Schweißtechnik für das Chassis

Die Herstellung eines leichten Chassis bildet dabei einen zentralen Teil des Fahrzeugkonzepts. Um Gewicht zu sparen, werden einfache Vierkant-Aluminiumprofile zu einer Rahmenkonstruktion zusammengeschweißt. Frühe Simulationsmöglichkeiten führten dabei zu einem hochwertigen Chassis, in dem die Steifigkeit des Batterie-Kompartiments für die passive Sicherheit des gesamten Autos genutzt werden konnte.

Um ein optimales Chassis zu erreichen, war der Rohbau verschiedener Prototypen und Vorserienfahrzeuge innerhalb der Demonstrationsfabrik (DFA) notwendig. Das Entwicklungsteam arbeitet dabei mit Equipment der Lorch Schweißtechnik GmbH. Die Geräte des Schweißexperten wurden für das Projekt ausgewählt, weil sie dank eines durchgehend digital protokollierten Schweißprozesses jederzeit Zugriff auf alle notwendigen Schweißparameter erlauben. Mithilfe einer integrierten Standardschnittstelle (CAN-Bus) können die Schweißprozessdaten über die innovativen Dokumentationssysteme Q-Data, Q-Sys oder einen Cloud-Connector automatisiert, von Hand sowie im mobilen Einsatz erfasst und dokumentiert werden – ideal für den vernetzten Industrie-4.0-Datenaustausch sowie eine fortlaufende Optimierung der Entwicklungs- und Fertigungsprozesse.

Datendokumentation durch digitale Technik

Die umfassende Datendokumentation gilt im Besonderen auch für Handschweißprozesse, auf die bei der Vorserien-produktion des e.GO Life überwiegend zurückgegriffen wurde. Auch hier können die Schweißparameter jederzeit auf einfache Weise aufgezeichnet und dokumentiert werden. Für die Entwickler ergibt sich dadurch die Möglichkeit, schnell und auf sicherer Datenbasis durch Iterationen die Rahmenkonstruktion oder den Schweißprozess selbst weiter optimieren zu können.

„Das Umfeld des RWTH Aachen Campus hat dazu beigetragen, dieses Fahrzeug mit einem Budget von knapp 30 Millionen Euro zu entwickeln. Mit unserem Ansatz einer hochiterativen Prototypenentwicklung haben wir gezeigt, dass sich visionäre Lösungsansätze auch in einer relativ kurzen Zeit von nur drei Jahren zur Marktreife entwickeln lassen. Wir sind sehr froh, mit dem Unternehmen Lorch Schweißtechnik GmbH einen Partner in der Entwicklung gefunden zu haben, der heute schon hochkonnektive und Industrie-4.0-taugliche Lösungen anbietet, die sich schnell in eine agile Entwicklungsumgebung integrieren lassen“, so Professor Günther Schuh, CEO der e.GO Mobile AG.

„Die Lorch Schweißtechnik GmbH ist stolz, ein solch ebenso ehrgeiziges wie zukunftsorientiertes Projekt wie den e.GO Life unterstützen zu können. Als einer der innovativsten Hersteller von Schweißlösungen, der bereits seit über zehn Jahren seine Schweißgeräte mit „LorchNet“, einer standardisierten digitalen Schnittstelle ausstattet, setzen wir alles daran, Schweißprozesse in digitalisierte Entwicklungs- und Fertigungsabläufe zu integrieren, um damit eine noch höhere Wirtschaftlichkeit zu garantieren“, erklärt Achim Rausenberger, Leiter Forschung, Entwicklung und Technologie bei der Lorch Schweißtechnik GmbH.

Die e.GO Mobile AG

Die e.GO Mobile AG wurde 2015 von Prof. Dr. Günther Schuh als Hersteller von Elektrofahrzeugen gegründet. Auf dem RWTH Aachen Campus profitieren die bisher 230 Mitarbeiter nicht nur von dem Vorreiterprojekt Street Scooter, sie nutzen auch das Netzwerk des Campus mit circa 360 Technologieunternehmen und Forschungseinrichtungen. In Teams wird an verschiedenen Elektrofahrzeugen für den Kurzstreckenverkehr gearbeitet. Für die Serienproduktion nimmt die e.GO Mobile AG derzeit ihr neues Werk in Aachen-Rothe Erde in Betrieb.

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