Mit der neuen Master-Tig-Familie bringt Kemppi ein neues WIG-Doppelpulsverfahren auf den Markt, welches die Eigenschaften und Vorteile zweier unterschiedlicher Gleichstrom-Pulsverfahren kombiniert. Dabei werden gleichzeitig langsame (0,2 … 30 Hz) und schnelle (100 … 400 Hz) negative Gleichstromimpulse verwendet. Dank eines schmalen und gut fokussierten Schweißlichtbogens kann die Schweißgeschwindigkeit deutlich erhöht werden, der Wärmeeintrag reduziert sich und Verzug wird minimiert.
Wo WIG-Schweißen an seine Grenzen kommt
Der wachsende Druck nach mehr Produktivität lässt oftmals Zweifel an der Eignung des WIG-Schweißens für bestimmte Anwendungen aufkommen. In den letzten Jahren wurde daher versucht, das WIG-Schweißen durch MIG/MAG-Wurzelschweißverfahren (siehe auch Kemppis Wise Root+) zu ersetzen. Bis zu einem gewissen Grad waren diese Bemühungen erfolgreich, jedoch sind die Ersatzmethoden nicht für alle Anwendungen geeignet.
Einsatzgebiete und Vorteile des Doppelpulsverfahrens
Das Doppelpulsverfahren kann für die meisten DC-WIG-Schweißanwendungen verwendet werden, eignet sich aber besonders gut u. a. bei Arbeiten an dünnen Blechen, Kehl- und Ecknahtschweißungen, optischen Qualitätsanforderungen und Edelstählen. Da das neue Verfahren zwei Pulsarten kombiniert, deckt es ein größeres Spektrum an Schweißanwendungen ab, als ein herkömmliches WIG-Pulsverfahren.
Ein besonderes Merkmal für dieses Verfahren ist, dass man durch die unterschiedlichen „Energiepotentiale“ die Viskosität des Schweißbades in Richtung „zäh“ oder „fließend“ beeinflussen kann. Somit kann das Schweißen in Zwangslagen vereinfacht werden. Das Doppelpulsverfahren ist zudem recht einfach zu bedienen, da für den Prozess keine große Anzahl von Parametern eingestellt werden muss.