Ob gasförmig, flüssig, gelöst oder fest: Je nach Beschichtungsverfahren verwenden Unternehmen in ihren Produktionsabläufen unterschiedliche Materialien. Von der optischen Veredelung über den Korrosionsschutz oder die Anpassung der Leitfähigkeit bis hin zum Schutz vor UV-Strahlung erfüllen Beschichtungen von Bauteilen je nach Produkt mehrere Zwecke. Der neue Ressourcencheck der VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (VDI ZRE) zeigt auf, wo es Optimierungspotenziale gibt.
Beschichtungsverfahren selbst helfen bereits bei der Steigerung der Ressourceneffizienz: Beschichtete Bauteile profitieren je nach Verfahren zum Beispiel von einem verbesserten Korrosionsschutz und erreichen damit eine höhere Lebensdauer. Auch Werkzeuge wie Fräser oder Wendeschneidplatten werden häufig beschichtet, um den Verschleiß zu mindern und damit die Standzeit zu verlängern. Beschichtungsverfahren sind daher als Werterhaltung von großer Bedeutung für das verarbeitende Gewerbe und die Stahlbauindustrie.
Beschichtungsverfahren für unterschiedliche Zielsetzungen
KMU aus dem Bereich der Beschichtungstechnik können mit den vom VDI ZRE entwickelten Arbeitsmitteln Einsparpotenziale in ihren eigenen Verfahren abschätzen: Der Ressourcencheck Beschichten umfasst sowohl einen Fragebogen mit sechs Fragen zur Produktgestaltung, Material- und Energieeffizienz sowie Mitarbeitereinbindung als auch modular aufgebaute Checklisten. Im Ergebnis enthalten die Checklisten Methoden, Werkzeuge und Maßnahmen, die Anregungen zur Prozessoptimierung geben. Eine Einschätzung des Ressourceneffizienz-Potenzials erfolgt nach dem Ampelprinzip.
Prozessketten für verschiedene Verfahren
Darüber hinaus hat das VDI ZRE das aktuell verfügbare Wissen zu Ressourceneffizienz im Bereich Beschichten anhand einzelner Arbeitsschritte in einer Prozesskette systematisiert. Sie umfasst die Verfahren Emaillieren, Schmelztauchen, Wirbelsintern, Thermisches Spritzen sowie Pulverbeschichten und PVD/CVD; zu den weit verbreiteten Verfahren Lackieren und Galvanisieren sind eigene Prozessketten verfügbar. In der Prozesskette zum Beschichten sind alle Informationen wie Gute-Praxis-Beispiele und aktuelle Forschungsprojekte integriert. KMU erfahren anhand von Projektbeispielen und Videos, wie andere Unternehmen aus unterschiedlichen Technologiebereichen bereits ihre Ressourcen-Effizienzpotenziale ausschöpfen. Auch ist die interaktive Grafik der Prozesskette hilfreich im Hinblick auf die eigenen Produktionsabläufe: Wenn man mit der Maus über einzelne Elemente fährt, sieht man, wie sich die betrieblichen Prozesse optimieren lassen.
Der Ressourcencheck und die Prozesskette „Beschichten“ stehen wie viele andere Arbeitsmittel kostenlos auf der Website des VDI ZRE zur Verfügung.
Über das VDI Zentrum Ressourceneffizienz
Die VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (VDI ZRE) hat die Aufgabe, Informationen zu Umwelttechnologien und material- und energieeffizienten Prozessen allgemein verständlich aufzubereiten. Ziel ist es, vor allem kleine und mittlere Unternehmen bei der Steigerung ihrer Ressourceneffizienz zu unterstützen. Die Instrumente des VDI ZRE zur Bewertung und Darstellung von Ressourceneffizienzpotenzialen werden im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit erstellt und aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative finanziert.