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Timo Eigenblut, CEO von Wicam: „Wir heben uns durch diese Unabhängigkeit im Markt natürlich ab und haben ein sehr gutes Verhältnis zu den Herstellern.“
Foto: Gerhard Maier
Timo Eigenblut, CEO von Wicam: „Wir heben uns durch diese Unabhängigkeit im Markt natürlich ab und haben ein sehr gutes Verhältnis zu den Herstellern.“

Software

Besonders stark bei Stanz-Kombi-Lösungen

Herstellerunabhängig einsetzbar, mit besonderen Stärken beim Stanzen, verspricht Wicam mit seiner Software PN4000. Neu dabei: eine unkomplizierte Shop-Lösung.

Schon 1984 hatte Harald Wilkesmann, der neben seinem Studium nachts an einer Behrens CNC-Stanzmaschine arbeitete die Idee, zur Vereinfachung der Maschinenprogrammierung Algorithmen zu entwickeln, die aus Auftragslisten und CAD-Daten NC-Texte für Maschinen generieren. Das mündete 1986 dann in die Gründung der Firma Wicam. Schon damals legte der Firmengründer großen Wert darauf, dass er herstellerunabhängig passende Programme für seine Kunden schrieb. Da die erste Version der Wicam Software 4.000 verschiedene Variablen verarbeiten konnte nannte er seine Software PN4000, so erzählt man sich. 1994 kam dieses Software dann erstmals als weltweit erstes 3D basierte CAD/CAM –System auf den Markt.

Der heutige Geschäftsführer Timo Eigenblut stieg schon 1996 als Softwareentwickler in das Unternehmen ein. Seither wuchsen Unternehmen und der Umsatz kontinuierlich. 2022 übernahm dann Timo Eigenblut die Mehrheitsanteile am Unternehmen. Die verbleibenden Anteile gingen gemäß dem Willen des Firmengründers, der 2017 verstorben war, an die allgemeinnützige „Wicam Stiftung“ über. Derzeit arbeitet das Unternehmen mit rund 40 Mitarbeitern am Standort Pfinztal-Söllingen.

Herstellerunabhängige Lösung

Und auch heute noch ist die Wicam-Software herstellerunabhängig. „Wir heben uns durch diese Unabhängigkeit im Markt natürlich ab und haben ein sehr gutes Verhältnis zu den Herstellern, mit denen wir auch eng kooperieren. Gegenseitiges Vertrauen zwischen Maschinen- und Softwareherstellern ist ein ganz wesentlicher Faktor für die reibungslose Integration der verschieden Maschinen und Technologien. Da hilft es uns natürlich, dass wir in diesem Sektor komplett unabhängig sind. Das ist natürlich ein Vorteil, da die Anwender, auch wenn sie im Maschinenpark unterschiedliche Maschinen von verschiedenen Herstellern haben, mit nur einer Software auskommen können“, erklärt Timo Eigenblut. Und das ganze komfortabel auf nur einer Oberfläche. Zudem lasse sich die PN-Produktfamilie an jedes ERP-System anbinden. Die Software ist für alle Schneidtechnologien einsetzbar, wobei man gerade auch bei Stanzen und Stanz-Kombi-Lösungen sehr stark sei. „Durch die größere Komplexität der Technologie ist hier auch der Programmieraufwand sehr hoch und das für einen kleinen Kundenkreis. Wir haben dort aber in den letzten 30 Jahren großes Know-how entwickelt und sind überzeugt, dass sich dieser Prozess mit unserer Software am besten abwickeln lässt“, ist Timo Eigenblut überzeugt.

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Biegeprogramme schnell erstellt: Mit PN Bend können mittels einer Automatikfunktion aus 3D-Daten unkompliziert Biegeprogramme erstellt werden.
Foto: Wicam
Biegeprogramme schnell erstellt: Mit PN Bend können mittels einer Automatikfunktion aus 3D-Daten unkompliziert Biegeprogramme erstellt werden.

Zudem hat die Software Biegelösung im Programm und kann so ganze Baugruppen abwickeln. Diese müssen nur eingegeben werden und die Software übernimmt die komplette Abwicklung und weist die einzelnen Bauteile der jeweiligen Maschine zu. Mit „PN Bend“ lassen sich mittels einer Automatikfunktion aus 3D-Daten schnell und unkompliziert die Biegeprogramme für die jeweiligen Maschinen erstellen. Die Software kalkuliert dabei die Biegefolge, verfügt über eine automatische Anschlagprogrammierung und eine 3D Kollisionskontrolle. Dabei übernimmt sie die Material- und Biegeprozessinformationen. Auch eine Bibliothek für Sonderwerkzeuge steht zur Verfügung. Neue Sonderwerkzeuge lassen sich zusätzlich definieren.

Materialeinsparung durch ‘Powernesting’

Ein Highlight der PN-Produktfamilie ist die Funktion „Powernesting“. Gegenüber des herkömmlichen Nestingprogramms lassen sich laut Wicam noch einmal bis zu 15 % bis 20 % Material einsparen, die sich durch neue Verschachtelungsstrategien in Kombination mit KI-Algorithmen erreichen lassen. Bei großem Materialverbrauch lässt sich so sehr viel Geld einsparen.

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Mit der Funktion ‘Powernesting’ lassen sich zusätzlich bis zu 20 % Material einsparen.
Foto: Wicam
Mit der Funktion ‘Powernesting’ lassen sich zusätzlich bis zu 20 % Material einsparen.

Durch die Menge an integrierten Modulen und Schnittstellen verspricht Wicam mit PN 4000 eine Softwarelösung die von flexibler Lohnfertigung bis zur mannlosen vollautomatischen Fertigung alles ermöglicht. Und das eben alles auf einer Oberfläche, ohne Daten an ein anderes Modul senden zu müssen. Für einen neuen Bearbeitungsschritt reicht der einfache Wechsel auf einen anderen Reiter im User-Interface. Eine komfortable Lösung.

Diese Flexibilität, die die PN-Produktfamilie bietet, kommt natürlich bei großen Unternehmen besonders gut an, wie die Referenzliste von Wicam unter anderem mit Liebherr oder Siemens zeigt. Wenn so viele Lösungen mit nur einer Software angeboten werden, klingt das natürlich nach einem komplizierten Handling. Laut Wicam ist dem aber nicht so. Nach einer dreitägigen Schulung seien die Nutzer in der Lage mit der Software zu arbeiten. Danach erfolgt noch eine Produktionsbegleitung und bei Bedarf auch eine Nachschulung. Zudem bietet Wicam Unterstützung durch einen Remote-Support.

Neue Shop-Lösung

Seit 2022 gibt es für die Kunden auch eine fertige Shop Lösung.

Diese können die Teilehersteller ihren Kunden zur Verfügung stellen, die dann ihre Teile hochladen und kalkulieren können. Diese werden direkt über einen Wicam-Server abgewickelt und virtuell genestet. Die Kunden können so direkt den Preis für Ihre Bauteile abrufen. Eine Lösung, die sich laut Wicam einer großen Nachfrage erfreut. „Die Wicam-Kunden können so unkompliziert in nur wenigen Stunden ihren eigenen Web-Shop eröffnen, der komplett auf die eigenen Bedürfnisse anpassbar ist. Das hat auch den Vorteil für unsere Kunden, dass sie es über unsere Server laufen lassen können, die auch mühelose die Abwicklung einer großen Teilevielfalt ermöglichen“, erklärt Timo Eigenblut. Laut Wicam greifen auch große Shopanbieter auf deren Lösung zurück, die erstmals auf der Euroblech 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

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Alles auf einer Oberfläche. So ist Wicam eine komfortable Lösung für Blechfertiger.
Foto: Wicam
Alles auf einer Oberfläche. So ist Wicam eine komfortable Lösung für Blechfertiger.
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Wicam-Geschäftsführer Timo Eigenblut erklärt die Funktionen des neuen Softwear-Features Power Nesting.

IT-Lösungen

Alles auf einer Oberfläche

Mit 3 neuen Features stellt Wicam die aktuellsten Weiterentwicklungen seiner PN 4000-Software auf der Euro Blech vor. So soll etwa mit Power Nesting eine 15 prozentige Verbesserung der Materialausnutzung möglich sein.

    • IT-Lösungen
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IT-Lösungen

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Dennis Weisel wollte sein Portfolio um das Laserschneiden erweitern. Dabei startete er bei 0 – ohne Know-how und Erfahrungswerte im eigenen Haus. Unterstützung fand er bei starken Partnern.

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Mit neuen Verschachtelungsalgorithmen steigert Lantek Flex 3D die Materialnutzung.

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Optimieren auch ohne umfangreiche Biegekenntnisse

Die neue Version der Lantek-Software beinhaltet mehr als 80 Innovationen und Verbesserungen – inklusive der vollständigen Integration der Biegesoftware Lantek Bend.

    • Biegemaschinen, Software, IT-Lösungen, Blechexpo, Messen
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Timo Eigenblut übernimmt die Wicam-Geschäftsführung und wird Anteilseigner.

Unternehmen

Eigenblut übernimmt Wicam-Mehrheitsanteile

Auch nach dem Tod des Unternehmensgründers bleibt der Softwareanbieter Wicam in privater Hand und somit eigenständig.

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