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Foto: Trumpf

Fügen + Verbinden

Auf dem Weg zur perfekten Schweißkante

Früher setzte Metallbauer Huhle auf Brennschneiden und Winkelschleifer, wenn es um die Kantenbearbeitung ging. Heute erledigt das der Kantenformer TKF 1500.

Um Schweißkanten zu erzeugen, setzte der erfolgreiche Stahl- und Metallbauer Huhle Anfang 2016 noch überwiegend Winkelschleifer und Brennschneider ein. Dann entdeckten die Verantwortlichen des Unternehmens Schweißkantenformer von Trumpf. „Schon beim ersten Auftrag hat sich das Gerät amortisiert“, berichtet Sebastian Feiler, Fertigungsleiter Schweißtechnik. Seither werden bei Huhle nur noch in Ausnahmefällen Schweißkanten mit alternativen Verfahren erzeugt.

Die vor über hundert Jahren gegründete Huhle Stahl- und Metallbau GmbH, Wiesbaden, wuchs insbesondere in den letzten fünf Jahren stetig und hat in 2018 mit 110 Mitarbeitern rund 15 Mio. Euro erwirtschaftet. Entscheidend dafür ist laut Geschäftsführer Günter Huhle unter anderem die gute Qualifikation seiner Mitarbeiter. Rund 60 Prozent von ihnen durchliefen im Unternehmen eine duale Ausbildung. Viele davon haben sich zusätzliche Zertifikate angeeignet oder gar zum Meister, Techniker oder Ingenieur fortgebildet. Die weitreichende Qualifizierung ermöglicht es Huhle, von der Planung bis zur Fertigstellung alle Aufgaben als Generalunternehmer zu übernehmen und zahlreiche Branchen zu bedienen. „Da etwaige Wirtschaftsabschwünge selten alle Branchen in gleichem Maße treffen, sind wir auf diese Weise relativ krisensicher“, ergänzt der Ingenieur.

Generalunternehmer für vollverglasten Präsentationsturm

Das umfangreiche Know-how und der gute Ruf von Huhle waren letztlich auch entscheidend für die Generalunternehmerschaft beim Bau des 25 m hohen Kion Towers, einem vollverglasten Präsentationsturm, der es dem Marktführer für Gabelstapler ermöglicht, bis zu acht Fahrzeuge in Sichtweite des Frankfurter Flughafens auszustellen.

Die von Huhle gemeinsam mit Kion durchgeführte Planung des Gebäudes war ebenso anspruchsvoll wie die Ausführung. Huhle-Projektleiter Markus Dann beschreibt: „Dieser Turm ist so schön wie komplex und hat uns durchgängig gefordert – von den Tiefbauarbeiten bis hin zum Kransystem.“
Über Seilzüge lassen sich die Stapler in jeweils eines der vier Stockwerke befördern. Wichtig dafür ist laut dem Metallbaumeister unter anderem eine verfahrbare H-Traverse, durch die sich die unterschiedlichen Schwerpunkte der Stapler ausgleichen lassen.

Der große Glasanteil (knapp 30 t Gesamtgewicht) erfordert zudem eine extrem stabile Stahlrahmen-Konstruktion, die 60 t wiegt und durch zahlreiche Verschraubungen und rund 150 unterschiedlich lange Schweißnähte zusammengehalten wird. Zertifiziert nach DIN EN 1090 in der höchsten Ausführungsklasse EXC4 (execution class) für Stahl, erfüllt das Wiesbadener Unternehmen alle erforderlichen Auflagen für solch anspruchsvolle Stahbauwerke.

Mit Schweißkantenformer schnell zur perfekten Oberfläche

Hochfeste Schweißnähte spielen hierbei eine wichtige Rolle. Die Basis dafür liegt in deren Vorbereitung, wie Metallbaumeister Sebastian Feiler, Fertigungsleiter Schweißtechnik bei Huhle, feststellt: „Die Oberfläche der Kante muss oxydfrei und geometrisch gleichförmig sein. Mit unserem Schweißkantenformer TruTool TKF 1500 erreichen wir das schnell, zuverlässig und ohne große Kraftanstrengung.“

Seit Mitte 2016 setzen die Mitarbeiter von Sebastian Feiler das Trumpf Werkzeug ein und erzeugen damit inzwischen rund 90 Prozent der Schweißkanten. Einzig besonders große Fasen, die über dem Maximum des TKF 1500 liegen (>15 mm Fasenlänge), werden auf stationären Anlagen gefräst oder gesägt.

Die früher häufig eingesetzten Brennschneider und Winkelschleifer haben bei Huhle aufgrund diverser Nachteile ausgedient. Beim Brennen bleibt stets eine Zunderschicht auf der Kante, die im Anschluss mit einem Bandschleifer entfernt werden muss, um eine entsprechende Schweißqualität zu erreichen. Der Zeitaufwand ist dementsprechend hoch. Mit Winkelschleifern gehe es laut Feiler auch nicht viel schneller und die Gleichmäßigkeit der Kante hänge stark von der Tagesform des Mitarbeiters ab. Darüber hinaus sei der starke Funkenflug äußerst unangenehm.

All diese Probleme gibt es mit dem TKF 1500 nicht. Sebastian Feiler zeigt sich begeistert: „Dieses Gerät erzeugt stets geometrisch gleichmäßige, metallisch blanke Kanten, die nicht nachgearbeitet werden müssen. So sind wir mehrfach schneller als mit anderen Verfahren und haben immer beste Voraussetzungen für perfekte Schweißnähte, die alles halten, was sie versprechen.“

Das Trumpf Werkzeug sei zwar „kein Schnäppchen“, aber die Investition lohne sich laut dem Fertigungsleiter allemal. Denn neben den bereits erwähnten Vorteilen zeichnet sich das Gerät durch große Flexibilität aus. So lässt es sich etwa zur Bearbeitung von kleinen Bauteilen wie Kopfplatten fest in eine Halterung einspannen. Dann nehmen die Schweißprofis von Huhle das Werkstück in die Hand und führen es durch das Werkzeug. Sind die zu bearbeitenden Bleche oder Profile groß und schwer, geht es auch andersrum. Dann gehen die Mitarbeiter mit dem TKF 1500 ans Werkstück.

„Allein durch dieses Projekt hat sich die Investition gelohnt“

„So war das auch beim allerersten Einsatz dieses Werkzeugs“, erinnert sich der Metallbaumeister. Es galt, für einen Pavillon an mehreren 8 m langen Kreissegmenten immer im Abstand von 200 mm eine wiederum 200 mm lange Schweißnaht anzubringen.

Sebastian Feiler weiter: „Wir hatten mit Winkelschleifern begonnen, die Kanten zu erzeugen. Da wurde mir klar, dass ich mehrere Mitarbeiter tagelang damit beschäftigen müsste. Glücklicherweise wurden wir dann auf den Schweißkantenformer von Trumpf aufmerksam. Und letztlich konnte ein Kollege die 144 einzelnen Schweißkanten in wenigen Stunden erzeugen, weil sich das Gerät an jeder beliebigen Stelle einfach an- und absetzen lässt und dabei extrem schnell arbeitet. Allein durch dieses Projekt hat sich die Investition in den TKF 1500 schon gelohnt.“

Bei Huhle werden vorherrschend Standardstähle bis S355 sowie Cortenstahl und Aluminium verarbeitet. Die Materialstärken liegen zum großen Teil zwischen 6 und 60 mm und die geforderten Winkel der Schweißkanten zwischen 30 und 55 Grad – perfekte Bedingungen für den Schweißkantenformer.

Entsprechend hilfreich war sein Einsatz auch beim Kion Tower. Dort galt es häufig, in Zwangslagen zu arbeiten. Mit einem Gewicht von 16,5 kg ist der TKF zwar kein Leichtgewicht, aber dank des ergonomischen Aufbaus dennoch gut handhabbar. Einmal angesetzt, arbeitet er sich weitgehend selbstständig mit einer Arbeitsgeschwindigkeit von 2 m/min durch das Material. Ohne weitere Nacharbeit kann der zertifizierte Facharbeiter von Huhle die Stahlkonstruktion danach zu einer untrennbaren Verbindung schweißen. 

Das Unternehmen Huhle Stahl- und Metallbau

Die Huhle Stahl- und Metallbau GmbH, Wiesbaden, wurde 1910 von Emil Huhle gegründet. In dritter und vierter Generation leiten heute Günter Huhle (54) und sein Neffe Oliver Huhle (40) das Unternehmen. Sie haben im Jahr 2018 mit 110 Mitarbeitern einen Umsatz von 15 Mio. Euro erwirtschaftet. Als Komplettanbieter plant, konstruiert, fertigt und montiert Huhle individuelle Stahl- und Metallbaulösungen inklusive Blech- und CNC-Profilbearbeitung für unterschiedlichste Branchen und Produktsparten. Dazu zählen unter anderem der Stahlhoch-, Kleinbrücken- und Fluchtleiterbau sowie die Herstellung von Mobilfunkanlagen und Antennentragwerken.

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Fügen + Verbinden

Schnell und einfach zur sauberen Schweißkante

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    • Fügen + Verbinden, Schweißen
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