Wie gut ist die Industrie auf Energieengpässe vorbereitet? Welche Szenarien sind bei Lieferausfällen denkbar? Die auf Lieferketten spezialisierte Unternehmensberatung Kloepfel Consulting hat vom 04. Juli 2022 bis zum 12. Juli 2022 branchenübergreifend 119 Unternehmen online befragt. Die Ergebnisse lassen nichts Gutes ahnen. Gleichzeitig machen sie deutlich, dass durchaus noch ungenutztes Potenzial vorhanden ist. Wer rechtzeitig einen Krisenplan erarbeitet und Know-how zum Thema Energiesparen aufbaut, hat gute Chancen, sich vom Wettbewerb abzuheben.
42 % finden Energiepolitik der Bundesregierung mittelmäßig
Jeder vierte Befragte beurteilte das Krisenmanagement der Bundesregierung als gut bis sehr gut, 42 % hingegen nur als mittelmäßig. Jeder dritte befragte Teilnehmer gibt an, dass die Bundesregierung einen schlechten Job machen würde. Auch zu den konkreten Maßnahmen haben sich die Teilnehmer geäußert: Mehr als jeder dritte (37 %) befragte Teilnehmer hält es für richtig, wenn Strom für die Verbraucher jetzt schon rationiert wird. Gut die Hälfte (53 %) ist anderer Meinung und denkt, dass Strom für die Verbraucher derzeit nicht rationiert werden sollte. Jeder Zehnte enthält sich bei dieser Frage.
Wie reagieren die Unternehmen auf die Energiekrise?
Jeder zehnte Teilnehmer dieser Blitzumfrage gibt an, sich auf eine drohende Energiekrise vorbereiten zu können. 68 % können dies nur teilweise und 22 % wissen es nicht. Und das, obwohl 32 % der Befragten mit Produktionsausfällen rechnen. 63 % schätzen, dass ihre Produktion teilweise ausfällt. Nur 5 % sind optimistisch und rechnen nicht damit, dass ihre Produktion ins Stocken gerät. Die verbleibende Zeit müsste also genutzt werden, um Produktionsausfälle möglichst zu vermeiden. Doch nur 49 % geben an, dass es in ihrem Unternehmen einen Verantwortlichen mit Fachwissen für das Thema Energie gibt – der Aufholbedarf ist also riesig.